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SWR (Report Mainz) berichtet völlig absurd über die German Rifle Association

Datum:

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German Rifle Association

Am Dienstag, den 05.07.2016 lief um 21.45 Uhr die vom SWR produzierte Sendung „Report Mainz“ in der ARD, in dem über die geplante Waffenrechtsverschärfung der EU berichtet wurde. Der Bericht ist genau so, wie wir es erwartet hatten: Er strotzt von Fehlern, folgt klar einer Agenda, stellt unzulässige Verknüpfungen her und es wurde sogar trotz Drehverbot heimlich auf einer GRA Veranstaltung gefilmt. All dies hatten wir genau so erwartet und waren daher vorbereitet. Von allen Vorgesprächen gibt es Protokolle. Auch das Interview, das Marc gegeben hat, haben wir protokolliert. Wir möchten euch in diesem Artikel darlegen, wie es zu solcher Berichterstattung kommt. Bitte bedenkt dabei immer: Ihr bezahlt solche Berichterstattung – mit euren Rundfunkbeiträgen.

Die Vorgeschichte

Am 21.06.2016 (also 4 Tage vor dem GRA Rangeday) kontaktierte der SWR Journalist Eric Beres telefonisch Marc und bat um eine Drehgenehmigung für den GRA Rangeday, da der SWR eine Reportage über die geplanten Waffenrechtsverschärfungen der EU machen wollte. Marc lehnte eine Zusammenarbeit in diesem Rahmen aufgrund der Kurzfristigkeit zunächst ab, schließlich einigte man sich jedoch darauf, dass Marc diese Bitte mit den GRA Redaktionsmitgliedern bespricht und vereinbarte für den nächsten Tag ein weiteres Telefonat.

Schon während des Gesprächs war auffällig, dass Herr Beres nicht viel Wissen über das Thema Waffen besitzt. Stattdessen hat er eine sehr feste, persönliche Meinung dazu. Deswegen stand die gesamte GRA Redaktion der Zusammenarbeit mit Herrn Beres von Anfang an kritisch gegenüber. Marc hatte im ersten Vorgespräch sehr direkt angesprochen, dass wir ungern mit öffentlich rechtlichen Medien zusammenarbeiten, da die Berichte – insbesondere vom SWR und WDR – in der Vergangenheit größtenteils qualitativ unterirdisch und einseitig waren. Auf die Bitte um faire Berichterstattung antwortete Herr Beres wörtlich: „Irgendjemand ist ja immer mit der Berichterstattung unzufrieden.“ Die Vermutung, dass eine faire Berichterstattung von Anfang an nicht das Ziel der Sendung war, erhärtete sich damit zur Gewissheit. Die GRA Redaktion entschied gemeinsam, den Dreh auf dem GRA Rangeday nicht zuzulassen, Herrn Beres fairerweise aber zwei Alternativen anzubieten. Die GRA bemüht sich sogar dann um Fairness, wenn der Gegenüber unfair ist. Die erste Alternative war ein Dreh bei der GRA Out Of The Box Challenge mit Oliver. Als zweite Möglichkeit bot Marc einen Dreh auf dem Schießstand an, wie er es auch schon mit N-TV für die Sendung „Schreiber vor Ort“ gemacht hatte.

Am nächsten Tag (22.06.2016) fand dann das erwartete zweite Vorgespräch statt, wo Herrn Beres das Drehen auf dem GRA Rangeday untersagt wurde. Als Begründung wurde die Kurzfristigkeit genannt. Die oben beschriebenen Alternativen nannte Marc natürlich, woraufhin vereinbart wurde, dass Herr Beres sich gegebenenfalls noch mal melden würde. Im Nachgang telefonierte Herr Beres noch mit Oliver, jedoch entstand aus dem Telefonat ebenfalls keine Möglichkeit der Zusammenarbeit, weil es auch terminlich nicht passte.

Das nächste Telefonat zwischen Marc und Eric Beres fand dann am 28.06.2016 statt – also NACH dem GRA Rangeday, was wichtig ist! Sie vereinbarten einen Termin für Filmaufnahmen und ein Interview für Donnerstag den 30.06.2016. In allen Gesprächen, die Herr Beres mit uns geführt hatte, zeigte sich, dass er wenig Ahnung, aber viel eigene Meinung zu dem Thema besitzt, weswegen wir entsprechend vorsichtig waren.

Am Drehtag bestätigten sich unsere Befürchtungen. Insgesamt war der Dreh organisatorisch unprofessionell, wenig vorbereitet und Herr Beres kannte nicht einmal allgemeine Begrifflichkeit über Waffen. Er bezeugte damit weiterhin seine absolute Unwissenheit; dabei ist sein Profil auf der SWR Seite mit „akribisch“ untertitelt. Selbst einmal schießen wollte er auch nicht und im Interview antwortete Marc so zögerlich, dass der SWR im Schnitt später wohl nicht mehr viel verwenden konnte, um die politische Linie des Beitrags zu untermauern. Die Fragen, die Herr Beres im Interview stellte, waren teilweise suggestiv und versuchten eine Nähe zur AfD zu konstruieren, die es bei der GRA nicht gibt. Die German Rifle Association ist parteiunabhängig und das schon von Anfang an. Wir berichten über jede relevante Partei, die versucht unsere Bürgerrechte einzuschränken und umgekehrt genau so.

Nach diesen Erfahrungen mit dem Journalisten Beres entsprach der Beitrag dann auch den Erwartungen, die wir von Anfang an hatten.

Der Beitrag von Report Mainz

Schon in der Anmoderation zeigt sich, was Sache ist. Der Moderator nimmt Bezug auf den islamistisch und homophob motivierten Terroranschlag in Orlando, USA. Das Motiv wird nicht genannt. Es geht ihm bei der Tat nur um das  „Massaker“, das mit einem „halbautomatischen Sturmgewehr“ begangen wurde.

„Halbautomatische Sturmgewehre“ gibt es nicht, dies ist ein Wortschöpfung der Presse. Sturmgewehre sind immer vollautomatisch und in Deutschland für Jäger und Sportschützen verboten. Auch halbautomatische Gewehre, die vorher Vollautomaten waren, sind verboten. Erlaubt sind nur echte halbautomatische Waffen, kurze Pistolen und lange Gewehre. Sportschützen benötigen für jeden Kauf vorab eine gesonderte behördliche Genehmigung.

Danach wird sich noch über die „laschen Waffengesetze“ gewundert, was offenbart, dass die Redaktion nicht mal weiß, dass es in den USA sehr viele unterschiedliche Waffengesetze gibt, da dies nicht bundeseinheitlich geregelt wird. In den ersten zwei Sätzen wird offenbart, was sich dann den ganzen Bericht über fortsetzt: Unwissen.

Danach wird vom Moderator geschickt übergeleitet auf die europäischen Verhältnisse und so ein Verknüpfung zwischen Schusswaffenmissbrauch in den USA mit der europäischen Waffengesetzgebung hergestellt. Dann stellt der Moderator die Behauptung auf, dass nach den Anschlägen in Paris das europäische Waffenrecht „minimal verschärft werden“ soll und dass die Waffenlobby dagegen Sturm läuft. Der letztere Teil der Aussage ist korrekt, wir setzen uns natürlich intensiv für die Wahrung unserer Bürgerrechte ein, weil die geplante Verschärfung eben nicht „minimal“ ist, sondern entgegen der Faktenlage völlig unbegründet und vollkommen überzogen ist. Die Anmoderation endet mit einem Verweis auf den GRA Rangeday, „wo Waffen von Männern liebevoll gestreichelt werden und Frauen T-Shirts mit der Aufschrift BANG tragen“. So hat man geschickt das Wort „Waffennarren“ umschifft – was die Aussage allerdings nicht weniger fragwürdig macht.

Dann beginnt der Filmbeitrag mit heimlich während des GRA Rangeday gedrehten Szenen, wobei die Bildauswahl teilweise sehr „unglücklich“ ist. Es werden Waffen vor dem Logo eines Herstellers gezeigt, der keine Waffen, sondern nur Produkte aus dem Outdoor-Bereich produziert. Da das Logo ein wenig „martialisch“ wirkt, passte das wohl.

In einem Schützenhaus im Sauerland vor zehn Tagen: Die „German Rifle Association“ hat Waffenfreunde aus ganz Deutschland eingeladen. Wir sind hier unerwünscht. Uns zugespielte Aufnahmen zeigen: Hier dreht sich fast alles um so genannte halbautomatische Gewehre.

Die Aussage „wir sind hier unerwünscht“ ist nicht korrekt: Herr Beres kann sich nicht 3,5 Tage vor einer Veranstaltung melden und dann noch erwarten, dass wir uns den zusätzlichen organisatorischen Aufwand anlasten und Hersteller und Besucher fragen, ob sie dem Dreh zustimmen bzw. das überhaupt in unsere Planungen mit einbeziehen, die zu dem Zeitpunkt schon weitgehend abgeschlossen waren. Zudem haben wir zwei Alternativen angeboten. Trotzdem wurde dann auf dem Rangeday heimlich gefilmt und wir halten die Aussage, dass es sich um „zugespielte Aufnahmen“ handle, um eine reine Schutzbehauptung seitens des SWR. Interessant ist übrigens auch die Auswahl der Hintergrundmusik.

Danach folgt eine Aussage aus dem Gedächtnisprotokoll: „Also das hier ist ein russisches Modell und sehr putzig, sehr sehr putzig“. Das hier mit einem „Gedächtnisprotokoll“ gearbeitet wird, ist unglaubwürdig, insbesondere, weil es bei Schmeisser keine „russischen Modelle“ gibt, sondern AR15. Soviel zum „Gedächtnisprotokoll“. Außerdem: Wenn man heimlich filmt, hat die Kamera in der Regel auch Ton. Im folgenden taucht auch immer wieder der Begriff „kriegsähnliche Gewehre“ auf. Es wird aber nicht darauf eingegangen, dass ein VW Käfer, der in Tarnfarben lackiert wird, diesen nicht zum Panzer macht.

Dann wird es journalistisch noch unsauberer. Es werden YouTube Videos herangezogen, die Schießpraktiken zeigen, die für Sportschützen und Jäger in Deutschland illegal sind. Der Sprecher sagt dabei folgende Worte:

In Internet-Videos zeigen Hersteller, wie schnell man mit diesen Waffen schießen kann. Und damit auch töten.

Es werden dabei Szenen aus einem Schusswaffentraining für Spezialeinheiten gezeigt, die mit Sportschießen so viel zu tun haben, wie Formel 1 Rennen mit dem Straßenverkehr. Auch ist solch ein Defensivtraining für Privatpersonen in Deutschland verboten. Und natürlich halten wir uns an die Gesetze.

Der Offtext dient als Überleitung für einen kurzen Bericht über den islamistisch motivierten Terroranschlag in Orlando, in dem auch auch die „amerikanischen Verhältnisse“ thematisiert werden. Danach folgt das erste Interview mit Marc, an dem es erstmal so nichts auszusetzen gibt. Interessant ist allerdings, was hier nicht für den Beitrag verwendet wurde. Dazu später mehr.

Danach folgen wieder heimlich gedrehte Aussagen vom Rangeday und eine Aussage aus dem ominösen „Gedächtnisprotokoll“:

‚Das hier müsste ein 10-Schuss-Magazin sein. Ich glaube, ein 20er-Magazin gibt’s auch. Also mit 20 solltest du den Feind totkriegen.‘
Sind das nur harmlose Sprüche? Geht’s hier nur um Konzentration und Präzision beim Schießen?

Wie die Aussage entstanden ist, können wir nicht beurteilen. Für uns klingt sie extrem unrealistisch. Fakt ist: Der Rangeday war eine schöne, offene, freundliche und durchweg positive Veranstaltung. Die GRA ist multi-kulturell und unterstützt auch behinderte Menschen – wie im Schießsport üblich. Es ging bei der Veranstaltung nicht ums „Ballern“, sondern um die Vernetzung von Industrie und Verbrauchern. Es gab angenehme Gespräche, viel zu lachen und jede Menge positiver Erfahrungen. Jeder der Teilnehmer wird dies bestätigen können; zumal wir uns als Sportschützen und Jäger JEDERZEIT im Rahmen der Gesetze bewegen. Die im Beitrag dargestellt Atmosphäre hat nichts mit der Realität zu tun. Vielleicht ist das der Grund, warum es keine Tonaufnahmen gibt? War die Stimmung zu gut?

Es folgt ein genialer Propgandaspin, der mit „wir zeigen die Aufnahmen Oliver Malchow. Er ist Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei“ beginnt und dem sehr kritisch zu bewertende Aussagen seitens Herrn Malchow folgen. Was aber übersehen wird: Oliver Malchow bekam Aufnahmen zu sehen, die für ihn vermutlich ähnlich aus dem Kontext gerissen waren, wie die Aufnahmen, die später im Beitrag gezeigt wurden. Wie hätte er diese durch Eric Beres vorgefilterten Aufnahmen anders kommentieren sollen, als mit:

Das ist natürlich Sex and Crime. Allein die Art der Waffen macht ja schon deutlich, und da passte diese Präsentation auch zu, dass es hier um Dominanz geht, und nicht nur um Sport.

Die Aussage ist natürlich hanebüchen und hat – wie schon gesagt – nichts mit der Realität zu tun. Möglicherweise sollten wir Herrn Malchow einfach zum nächsten Rangeday einladen. Dann kann er sich selbst davon überzeugen, dass es bei uns nicht um „Sex and Crime“ geht, sondern um moderne Sportgewehre und den damit verbundenen Lebensstil. Leider ist Herr Malchow Herrn Beres auf den Leim gegangen, was anhand der manipulativen Aufnahmen sogar verständlich ist. Das war ein geschickter Schachzug: Sportschützen und Polizei auseinander zu treiben – divide et impera. Herr Malchow gab zu:

Viele seiner Mitglieder sind selbst Sportschützen.

Danach folgt ein kurzer Ausflug zum rechtsradikal motivierten Terroranschlag in Norwegen in Oslo und auf der Insel Utøya. Uns fallen gleich zwei große journalistische Fehler der Redaktion auf: Das verwendete Gewehr war ein Ruger Mini 14, bei dem es sich um ein beliebtes Freizeit- und Jagdgewehr handelt.

Auch wenn die EU-Kommission ihren restriktiven Vorschlag umsetzt, wäre dieses Gewehr nicht verboten.

Der zweite Fehler ist die Darstellung des Namens und des Fotos des norwegischen Attentäters. Alle Experten, die sich mit Amoktaten, d.h. erweiterten Selbstmorden, beschäftigen, fordern, die Täter nicht zu benennen, ihre Fotos nicht zu zeigen und ihre Hintergrundstorys nicht zu beschreiben. Dies führe nur zu Nachahmungstaten, dem sogenannten „Werther Effekt“. Tatsächlich finden in den westlichen Industrieländern Amokläufe ohne terroristischen Hintergrund meist innerhalb von 10 Tagen nach aufwändiger Berichterstattung statt.

Leider tappt Oliver Malchow auch noch in die zweite Falle und lässt sich zur folgenden Aussage hinreißen.

Wir müssen alles unternehmen, damit solche Waffen, mit denen man auch viele Menschen in einem kleinen Zeitraum töten kann, aus dem Verkehr gezogen werden.

Wie es zu der Aussage kam, lässt sich nicht sagen – aber wir schrieben ja bereits darüber, dass das Interview von Eric Beres teilweise sehr manipulativ und suggestiv war. Möglicherweise hat Herr Malchow dies nicht erkannt. Das ist technisch gesehen natürlich vollkommener Unsinn, denn letztendlich sind solche Taten auch mit einer Kleinkaliber-Sportpistole durchführbar und es gab in Europa nur einen einzigen Anschlag, der mit einem registrierten halbautomatischen Gewehr durchgeführt wurde. In Paris wurden ausschließlich illegale Waffen verwendet. Auch hierzu hat Marc übrigens im Interview etwas gesagt. Es fiel jedoch dem Schnitt zum Opfer.

Dann werden kurz die Pläne der EU Kommission skizziert und es folgt ein Interview mit Felix Braz, grüner Justizminister in Luxemburg. Hierauf gehen wir nicht weiter ein, unsere Argumentation zu den Plänen der EU liegt bereits auf dem Tisch.

Interessant ist der nächste Teil des Berichts, wo über die Gegenkampagne zu den Plänen der EU berichtet wird, was aber grundlegend in Ordnung ist. Leider wird nicht erwähnt, dass wir als German Rifle Association nicht die einzigen sind, die ein Problem mit den Plänen der EU Kommission haben. Ein Hauptakteur ist z.B. FACE, der europäische Dachverband, der 7 Millionen Jäger in der EU vertritt. Es gibt aber noch viele weitere Verbände und Organisationen, die ebenfalls Sturm laufen. Es folgt eine weitere Interviewszene mit Marc, an der nichts auszusetzen ist.

Interessant und manipulativ ist die Einschätzung des Treffens der EU Innenminister:

Die EU-Innen- und Justizminister beraten über das Thema. Von einem generellen Verbot wollen sie nichts wissen. Verbieten wollen sie nur Gewehre, die „mehr als 11 Schüsse“ abfeuern können und alle anderen erlauben.

Die Redaktion des SWR hat nicht verstanden, dass genau hier das Problem liegt: Fast jedes Gewehr mit Wechselmagazin kann theoretisch mehr als 11 Schüsse abfeuern, wenn es dafür auf dem Markt ein Magazin gibt. Dieses Problem hat Marc dem Journalisten Eric Beres im Interview auch detailliert erläutert. Es wurde ignoriert.

Danach folgt wieder ein Interview Einschnitt mit dem grünen IM aus Luxemburg, Felix Braz. Hierzu ist nur anzumerken, dass Herr Braz der einzige Grüne in der Ministerrunde ist und auch der Einzige, dem der Beschluss des Rats zu lasch ist. Natürlich hat Herr Beres nicht die Innenminister aus Polen und der Tschechischen Republik interviewt, die den Ratsbeschluss abgelehnt haben, weil er zu restriktiv ist.

Auch Oliver Malchow von der GdP kommt wieder zu Wort. Seine Aussage ist „spannend“:

Ich habe den Eindruck, dass man sich hier den Lobbyisten der Waffenhersteller, aber auch der Verbände der Sportschützen und Jäger angepasst hat. Das ist falsch.

Wir fragen uns, ob Herr Malchow unsere Argumente überhaupt kennt? Anders ist eine solche Aussage nicht zu erklären, denn als Polizist sollte er wissen, dass man nicht vom Aussehen eines Gegenstands auf seine Gefährlichkeit schließen kann. Und welchen Sinn soll ein Verbot von nicht deliktrelevanten Gewehren haben, wenn Kurzwaffen weiterhin erlaubt bleiben? Falls Sie das hier lesen Herr Malchow: Bitte treiben Sie doch keinen Keil zwischen die Polizei und die Sportschützen, Sie wissen genau, dass wir die bestüberprüften und rechtstreusten Bürger der EU sind. Wir sind nicht ihr Problem!

Der Beitrag endet dann mit der Aussage des Bundesinnenministeriums „das Aussehen der Waffen sei für die Gefährlichkeit nicht auschlaggebend“ und dem abschließenden zynischen Wink auf die eigene Agenda, unter der dieser Beitrag offenbar entstanden ist: „Mit bis zu 11 Schüssen aus solchen Waffen hat die Bundesregierung offenbar kein Problem“.

Wer sich dieses abschließende Statement des SWR mal auf der Zunge zergehen lässt, stellt fest: Die Aussage ist manipulativ, subjektiv und hat nichts mit der Faktenlage zu tun. Anscheinsjournalismus, bezahlt durch die Allgemeinheit. Erinnert euch an die Aussage seitens Eric Beres auf die Forderung nach einer fairen Berichterstattung: „Irgendjemand ist ja immer mit der Berichterstattung unzufrieden“. Und hier schließt sich der Kreis.

Die letzte Szene stellt dann zur Unterstützung der abschließendes Statements Geballer aus einem Internetvideo dar. Sehr seriös!

Was im Interview nicht vorkam, aber Bezug zum Beitrag hat

Im Video Beitrag wurde die Frage nach der olympischen Relevanz der vom Verbot durch Halbautomaten beeinträchtigten Schießsportdisziplinen gefragt, die in den Zusatzinterviews von Jürgen Kohlheim (BDS) kompetent beantwortet wurde, speziell zu olympischen Schießsportdisziplinen. Interessanterweise hat auch Marc diese Frage beantwortet, was aber nicht verwendet wurde.

Frage: Sie sagen, Sie brauchen genau diese Waffen und sie wollen sie auch haben? [bezogen auf halbautomatische Waffen]
Antwort: Also wenn man die Waffen verbietet, wie die EU Kommission das vorgeschlagen hat, dann kann man direkt 50% der Schießsportdisziplinen dicht machen, weil es Diziplinen gibt, für die man exakt genau diese Waffen braucht.

Frage: Gibt es da auch olympische Disziplinen, für diese Waffen?
Antwort: Olympische Disziplinen gibt es da nicht, aber das IPSC Schießen z.B. ist ein großer internationaler Sport, der zwar nicht olympisch ist, aber natürlich wollen auch solche Sportler da international erfolgreich sein und deswegen brauchen auch solche Sportler die Möglichkeit mit diesen Waffen zu trainieren und diese zu besitzen.

Als es um Gewaltphantasien von Waffenbesitzern ging:

Frage: Also sowas haben Sie noch nicht mitbekommen, dass jemand da über das Töten von Feinden spricht?
Antwort: Nein.

Hier bezog sich Beres direkt auf die Aussage, die angeblich während des 8-stündigen Rangeday am vorigen Samstag getätigt wurde. Marcs Verneinung solcher Gewaltphantasien wurde nicht verwendet. Warum auch immer.

Das sind nur zwei kleine Beispiel von dem fast 30 minütigen Interview, das Herr Beres mit Marc geführt hat. Es wurden von Marc viele unserer Argumente genannt, die jedoch im Beitrag schlichtweg nicht genannt wurden. Insgesamt fühlt sich Marc – laut eigener Aussage – recht fair behandelt, was sich allerdings nur auf das Interview bezieht, nicht aber auf den Rest des Beitrags. Inbesondere die heimlichen Aufnahmen wertet er als journalistisch unsauber (höflich ausgedrückt). Gerade diese Aufnahmen werden dem Bildungsauftrag des öffentlich rechtlichen Fernsehens in keiner Weise gerecht. Im Interview hat er zum Beispiel auf die Frage zu den Risiken, die durch halbautomatische Waffen und Terrorismus entstehen, wie folgt geantwortet:

Ich habe Verständnis dafür, wenn die Leute verängstigt sind. Ich mache mir auch Sorgen. Ich bin genau so Bürger wie jeder Andere und mache mir auch Sorgen über Terroranschläge und die Bedrohung durch diese, aber man muss auch ganz klar sagen, dass von den legalen registrierten Waffen keine Gefahr ausgeht, weil Terroristen diese schlichtweg nicht verwenden.

Dies ist eine sehr klare Aussage zu unserem Standpunkt in der Debatte. Leider haben genau solche Aussagen keinen Eingang in den Bericht gefunden.

Was können wir tun?

Unserer Meinung nach ist der Beitrag des SWR in weiten Teilen unterirdisch. Die heimlich gefilmten Aufnahmen, trotz Filmverbot, angeblich „zugespielt“, nicht nachprüfbare Aussagen aus einem „Gedächtnisprotokoll“, vermutlich völlig aus dem Kontext gerissen, fehlende Fakten, wertende Moderation, wertende Offtexte – all das macht diesen Beitrag zu einem Machwerk, dass dem Bildungsauftrag und dem journalistischen Anspruch eines öffentlich rechtlichen Mediums in keiner Weise gerecht wird. Daher überlegen wir derzeit rechtliche Schritte einzuleiten.

Was ihr bis dahin unbedingt machen solltet: Gebt (höflich!) eure Meinung ab und teilt den Beteiligten mit, was euch in euren Augen an dem Bericht stört. Die Berichte können nur besser werden, wenn man diese sachlich kritisiert.

Hier erreicht ihr die zuständigen Personen:

Eric Beres, Redaktion „Report Mainz“: [email protected]
An den Intendanten des SWR, Peter Boudgoust: [email protected]
An den Intendanten der ARD, Ulrich Wilhelm: [email protected]

Hier könnt ihr eine Programmbeschwerde einreichen.

Vielen Dank!

PS: Was wir toll fanden? Man kann im Bericht am Ende ein wenig durchhören, dass der Eindruck entstanden ist, dass die German Rifle Association und die Privatwaffenlobby das Bundesinnenministerium fest im Griff hat. Das entspricht zwar leider nicht der Realität, aber interessant, das wir inzwischen diesen Eindruck erwecken. Das ist ja auch irgendwie ein Ritterschlag für uns. Wenn dich ein Magazin wie „Report Mainz“ als böse und gefährlich darstellt, dann machst du offensichtlich etwas richtig, auch wenn das natürlich nicht der Realität entspricht, was „Report Mainz“ da fabriziert hat.

AlexBenesch
AlexBenesch
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