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Der „aalglatte“ Atlantiker Hans-Dietrich Genscher ist tot

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Mit Hans-Dietrich Genscher ist ein weiteres politisches Urgestein der deutschen Nachkriegsgeschichte verstorben. Wie auch Helmut Schmidt oder Franz-Josef Strauß war er ein junger Offizier während dem Zweiten Weltkrieg und für die Luftabwehr zuständig. Er hatte Zugang zu genau den Informationen, die die Amerikaner und Briten händeringend suchten.

Im Hinblick auf den Beinahe-Kanzler Franz-Josef Strauß wagte sich ein Historiker hervor, der die Frage stellte, ob der bayerische Quadratschädel nicht vielleicht als Agent dem Vorläufer der amerikanischen CIA zugearbeitet und am Ende des zweiten Weltkriegs wichtige Informationen der Luftraumverteidigung weitergeleitet hatte. Während viele deutsche Veteranen in der britisch-amerikanischen Kriegsgefangenschaft verhungerten, bekam Strauß eine Sonderbehandlung von den Amerikanern, wurde als unbedenklich eingestuft und gleich als stellvertretenden Landrat installiert. Er hatte sofort eine gute Anbindung an wichtige US-Funktionäre und erlebte einen kometenhaften Aufstieg in der Nachkriegspolitik.

Genau wie Strauß war Helmut Schmidt ein Mann für Flakbatterien. Schmidt hatte nur ein kurzes Intermezzo in britischer Kriegsgefangenschaft, studierte und ging ausgerechnet zu den roten Socken der SPD und des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes. Er, der sich an der Blockade Leningrads beteiligt hatte? Es folgte ein kometenhafter Aufstieg in der Politik, wo er beispielsweise als Militärexperte energisch eine atomare Bewaffnung der Bundeswehr ablehnte, also genau die Linie der Briten und Amerikaner vertrat.

Seit 1943 war Genscher Luftwaffenhelfer. Im Dienstgrad eines Gefreiten geriet er kurz vor Kriegsende im Mai 1945 zunächst in US-amerikanische und anschließend in britische Kriegsgefangenschaft. 1944 wurde Genscher im Alter von 17 Jahren Mitglied der NSDAP. Nach eigener Aussage geschah dies per Sammelantrag ohne sein Mitwissen. Der Historiker Michael Buddrus vom Institut für Zeitgeschichte kommt aber zu dem Ergebnis, dass eine Aufnahme in die NSDAP ohne eigene Unterschrift unwahrscheinlich sei. Nach vorläufiger Einschätzung des Bundesarchivs sind die entsprechenden Parteivorschriften auch während des Krieges streng eingehalten worden.

Wie Schmidt und Strauß stieg Genscher auf in die höchsten Sphären der deutschen und auch internationalen Politik, wurde Präsident des German Council on Foreign Relations und ging zu Bilderberg-Konferenzen. Seine FDP wurde schwer belastet im Zuge der Flick-Parteispendenaffäre. In Schließfächern der Dresdner Bank tauchte ein Kassenbuch des Flick-Generalbuchhalters Rudolf Diehl auf, in dem Bargeldzahlungen an Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien verzeichnet waren. Die FDP war in Geldnot und verschiedene Firmen hätten der FDP feste Geldbeträge zugesagt.

Friedrich Flick, gehörte einst zu den wichtigsten Förderern Adolf Hitlers. Als er 1972 starb, galt er als der reichste Mann Deutschlands. Eine weitere Schlüsselfigur der Spendenzahlungen war der Flick-Prokurist und CDU-Politiker Hans-Adolf Kanter. Kanter hatte neben der Lobbytätigkeit zusätzlich als Agent, bereits vor der Aufklärung der Affäre, Informationen zu den Zahlungen an den Auslandsnachrichtendienst der DDR verkauft. Das MfS gab diese Informationen jedoch nicht an westdeutsche Medien weiter, da man laut dem Geheimdienst-Chef Markus Wolf eine Enttarnung Kanters befürchtete.

Einerseits war Genscher der klischeehafter Atlantiker, andererseits war er manchen ranghohen Amerikanern suspekt. Der amerikanische Botschafter in Bonn, Richard Burt, höhnte über den ewigen Außenminister: „Ein aalglatter Typ“. Westliche Geheimdienste stießen auf mehrere ranghohe Ost-Spione in den bundesrepublikanischen Amtsstuben und Genscher war derjenige, der für die Sicherheit verantwortlich war.

Das Magazin „Focus“ glaubte, in Genschers unmittelbarer Nähe müsse noch ein weiterer Maulwurf existiert haben; auch die CIA war in heller Aufregung. Genscher war nicht erwünscht bei den Gesprächen in Camp David. Bis heute wird spekuliert, dass er nicht wirklich aus gesundheitlichen Gründen 1992 in den politischen Ruhestand ging. Wirklich nachgewiesen wurde ihm nichts. Auch Stasi-Gerüchte um eine Akte als Inoffizieller Mitarbeiter sind nicht substanziell.

Unter seiner Amtszeit fiel eine Menge Handel mit der Sowjetunion. Zu dem heiklen Thema äußerte er:

“Maintaining the Western readiness for trade means maintaining the offer of co-operation and constantly reminding the Soviet Union of the possibility of comprehensive East-West economic co-operation – that is, if the Soviet Union abandons its policy of predominance and seeks ‘genuine coexistence’.”

In Wirklichkeit hing die gesamte UdSSR vom ersten Moment an am Tropf westlicher Technologie. Genschers amerikanische Kollegen betrieben diese hintertriebene Subvention mit der Absicht, eine Neue Weltordnung zu erschaffen.

Bilderberger Lindner will Bilderberger Genschers "Zukunftswerkstatt für eine neue Weltordnung" weiterführen

AlexBenesch
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