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Breiviks Spur führt nach Russland und zu der neurechten Eurasien-Bewegung

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Von Alexander Benesch

Die Reaktion der Massenmedien und Behörden auf die Terroranschläge von Anders Behring Breivik in Norwegen lautete: Breivik war ein einsamer Wolf, der sich im Internet radikalisiert hatte. Die übliche Reaktion der „alternativen“ Medien lautete, Breivik sei irgendwie von der CIA oder anderen westlichen Geheimdiensten geführt worden.

Dabei betrachtet sich Breivik selbst als Vorkämpfer für ein faschistisches Eurasien und ist damit bei weitem nicht allein. Gemäß seiner Strategie müssen die Ultrarechten Westeuropa mit Terror destabilisieren, um auch alle gemäßigteren Konservativen aus der Bequemlichkeit herauszuholen und sie in einen Endkampf hineinzuziehen gegen alles Liberale und Muslimische.

Welche Nation hat ein besonderes Interesse, Norwegen zu destabilisieren? Und welche Nation gilt als federführend bei den Plänen für ein faschistisches Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok?Russland. Norwegen hat enge Verbindungen zu Russlands Erzfeind Großbritannien und unterstützte NATO-Missionen wie zum Beispiel in Libyen. Großbritannien unterstützte Norwegen auch im Zweiten Weltkrieg und beherbergte die norwegische Exilregierung. Russland mischte sich historisch in die skandinavischen Länder ein, versuchte gar eine großangelegte militärische Invasion und scheiterte. Es gehört zu Moskaus ewigen außenpolitischen Zielen, die skandinavischen Länder und das restliche Europa zu besetzen.

Breiviks Kontakte

Breivik betont zwar in seinem Manifest, dass die rechten Revolutionskrieger in der Anfangsphase möglichst alleine handeln sollten um einer frühzeitigen Ergreifung durch Behörden zu entgehen. Er erklärte jedoch lange, Komplizen gehant zu haben. Die Behörden von Weißrussland bestätigten, dass er sich mindestens vom 4.  bis 11 März 2005 in ihrem Land aufgehalten hätte.

Ein Bericht in Gazeta.ru zitierte mehrere staatliche Funktionäre, laut denen Breivik Training in Weißrussland erhalten haben soll:

Der Terrorverdächtige Anders Behring Breivik trainierte in einem geheimen paramilitärischen Lager in Weißrussland Anfang des Jahres, wie ein weißrussischer Oppositionspolitiker am Donnerstag unter Berufung auf Quellen in Sicherheitsdiensten erklärte.

„Breiviks Deckname im weißrussischen KGB war Wikinger. Es gibt Gerüchte dass er eine Freundin in Weißrussland hatte. Der Politexperte Viktor Demidow wird zitiert mit den Worten: „Präsident Alexander Lukaschenkos Freundschaft mit Muammar Gaddafi ist kein Geheimnis – genausowenig wie seine Befürwortung von Hitler.“

Breivik besuchte Weißrussland mehrere Male und erklärte ggenüber den Einreisebehörden, er wolle Wikingergräber besuchen. Der Wikinger Kievan Rus hatte im Jahr 965 das jüdisch-kazarische Reich besiegt. Breiviks Ausbilder soll Valeri Lunew gewesen sein, ein undurchsichtiger Mann der sich in Geheimdienstkreisen bewegt und mit unterschiedlichsten Gruppen Kontakt hat. Lunew soll das Dubai-Büro der Firma Far West LLC leiten, die mit vielen unterschiedlichen Geheimdiensten arbeitet und von einer Gruppe ex-sowjetischer Agenten geleitet wird. Verbindungen sollen existieren zur Alfa Group, eine Firma des Russenoligarchen Michail Fridman, einer der „großen sieben“ Oligarchen von denen sechs eine isralische Staatsbürgerschaft bekommen würden, falls sie eine beantragen.

Warum hat „der Westen“ nach Breiviks Attentat nicht mit dem Finger auf Moskau gezeigt? Aus dem gleichen Grund weshalb der Westen still blieb nach der Enthauptung der eigensinnigen polnischen Staatsführung bei dem Flugzeugabsturz im russischen Smolensk?

Breiviks Manifest zeigt die Strategie

Interessant ist ein Kapitel, das von dem rechten Blogger Fjordman übernommen wurde: „Wie der Westen den kalten Krieg verloren hat“. Darin wird beklagt, wie linke Antifa-Gruppen und islamische Gruppen in Schweden mit Terror gegen die rechten Bewegungen vorgehen und wie linker Terror in der Gesellschaft geduldet wird.

Die Sowjetunion ist selbstverständlich das weltweite Zentrum des Sozialismus gewesen und förderte jahrzehntelang linke Gruppen im Westen, die auf verschienden Wege Jagd auf echte und eingebildete Faschisten machten. Auch heute noch fördert Moskau solche Gruppen. Außerdem förderte die Sowjetunion allerhand islamische Bewegungen auf der Welt, wie beispielsweise die Hamas und Russland tut dies heute immer noch. Verstand Breivik, dass Russland heute immer noch seine ideologischen Feinde stützt, alle Seiten gegeneinander zum eigenen Vorteil ausspielt und das westliche Establishment dies geschehen lässt?

Ein weiteres Fjordman-Kapitel in Breiviks Text beschäftigt sich mit den Pros und Kontras des Christentums. Eigentlich schätzen gerade die Rechtskonservativen im Norden eher den heidnischen Glauben, allerdings lässt sich mit diesem zuwenig Gemeinsamkeit in ganz Europa schaffen. Offensichtlich wissen die Rechten, dass kein Weg am Christentum als religiösen revolutionären Unterbau vorbeigeht. Allerdings muss eine Version vom Christentum zurechtgebastelt werden, die zur politischen Agenda passt. Beispielsweise schätzt Fjordman die Militanz des Christentums im Mittelalter. Überhaupt nicht brauchen kann man hingegen das Gedöns über Nächstenliebe und Friedfertigkeit. Auch will Fjordman ein Ende der christlichen Feindseligkeiten gegenüber Israel.

In Breiviks Manifest gibt es deutliche Abgrenzungen zum Nationalsozialismus. Es wird auch (historisch korrekt) die frühe Rassenpolitik der linken Sozialisten betont, die sogar Juden als Abschaum bezeichneten. Breivik erklärt in seinem Manifest ohne wenn und aber:

„Ich habe keine enthüllenden Berichte gefunden, die irgendwelche Beweise zeigen für bedeutende jüdische Netzwerke, die die Absicht hätten, nicht-jüdisches Kapital oder Besitz zu untergraben.“

Diese Abgrenzungen sind für die neuen Rechten heute notwendig, weil sie u.a. die Allianz mit Israel gegen den Islam wünschen. Breivik schildert seine Anklageschrift gegen Politiker und andere „Verräter“, sowie seinen Plan für eine Machtübernahme. Wie will er aber dieses Ziel erreichen? Mit revolutionärem Terror, bewaffnetem Widerstand und der Lahmlegung der europäischen Gesellschaft. Breivik schildert die unter europäischen Rechten weit verbreitete Strategie, alles zu destabilisieren, was natürlich im Interesse Moskaus liegt.

„Wir werden Orientierungspunkte schaffen, die dabei helfen, den europäischen Bürgerkrieg schneller zu eskalieren. Die Absicht ist, die Macht zu ergreifen bevor es eine muslimische Mehrheit gibt.“

Aus Breiviks Perspektive ergibt es Sinn, dass die neue Rechte Terroranschläge mit Massenvernichtungswaffen begeht, denn politisch ist man auf dem absteigenden Ast und verliert an Einfluss, je länger man die ideologischen Feinde an politische Kontrolle gewinnen lässt.

Die Linken und die Moslems in Europa haben im Moment mehr davon, wenn sie auf großen revolutionären Terror weitgehend verzichten und hingegen den Marsch durch die Institutionen weiterführen. Die Linken im Westen wollen zuerst politische Allmacht erreichen und erst dann den Terror beginnen, erst dann die politischen Feinde in die Lager sperren. Genauso die fanatischen Moslems: Erst durch Politik, Medien und NGOS und Demographie an die Macht kommen, dann folgt der Terror.

Breivik und andere neue Rechte wollen mit Terror den Kampf physisch und intensiv werden lassen, um die Strategie der Linken und Moslems zu sabotieren. Deshalb ist es Breivik egal, dass er als Monster bezeichnet wird. Aus seiner Logik gab es keinen anderen Weg, als die Linken zu provozieren. Die terroristischen Kapazitäten der Linken und Moslems sind sehr stark. Bisher nutzen sie kleinerformatigen Terror als eine Einschüchterungsstrategie. Brennende Autos, Verletzungen, Vergewaltigungen. Hier ein spontaner Mord auf der Straße, da ein Mord. Nichts was große mediale Aufmerksamkeit auf sich zieht (schließlich decken die Medien solche Taten). Allerdings kann der linke und moslemische Terror schnell eskalieren, wenn die Rechten vermehrt zuschlagen mit großen Operationen.

Am Schlimmsten ist die Haltung in Breiviks Manifest, dass sämtliche europäische Infrastruktur angegriffen werden soll, um das verhasste „System“ zu zerstören und die ganze Gesellschaft inklusive der Konservativen in die Not zu stürzen, damit die gemäßigteren Konservativen mehr oder minder gezwungen sind, endlich am revolutionären Kampf teuilzunehmen. In „Phase 2“ des revolutionären Kampfes sollen sogar nukleare Waffen gestohlen und in Europa eingesetzt werden. Auch Atomkraftwerke sollen sabotiert werden. Schließlich hätte das Tschernobyl-Desaster „der Sowjetunion den Rücken gebrochen“. Warum, so der Psychopath Breivik, soll man dies nicht wiederholen können und damit der EU das Rückgrat brechen? Verluste unter weißen nichtmuslimischen Zivilisten nimmt er dafür gerne in Kauf.

Diese schwersten Attacken sollen ab dem 1. Januar 2020 geschehen, interessanterweise der Zeitpunkt bei dem Analysten schätzen, dass Russland und China genug gerüstet haben, um weltweit militärisch ihre Macht auszudehnen. Dringendst empfiehlt Breivik, die Allianz mit Russland zu suchen. Ist erst einmal ein ganzes Land aus der EU rausgebrochen und „befreit“, soll eine offizielle militärische und politische Allianz mit Russland gestartet werden:

„Das erste was jedes befreite europäische Land tun sollte, ist die NATO zu verlassen und eine militärische Allianz mit Russland und anderen europäischen konservativen Ländern zu suchen. In schätzungsweise 20 bis 70 Jahren wird das erste große westeuropäische Land ausbrechen eine Föderation mit Russland bilden. „

Ab dem Jahr 2083 soll laut Breiviks Wünschen ganz Europa mit Russland fusioniert sein. Russland ist aber nicht der einzige BRICS-Staat der ins Boot soll:

„Eine neue militärische Allianz wird geschafen werden mit Betonung folgender Länder:

– Indien
– China“

Natürlich ist für Breivik wie für unzählige andere Rechte die Kritik an Russlands Regierung nichts anderes als „Russenhass“.

„Es ist eine wohlbekannte Tatsache dass Russophobie in manchen europäischen Ländern relativ stark vertreten ist, insbesondere in Großbritannien, der nordischen Region, der baltischen Region und in manchen osteuropäischen Ländern.“

Breiviks Statements sind völlig klar und unmissverständlich und sie spiegeln die Haltung der Neuen Rechten wider. Er folgt daraus, dass er wohl frühzeitig jede russische Unterstützung angenommen hätte, falls diese ihm sinnvoll erschien.

Genau solche Propagandabücher existieren auch für Linke und Moslems. Es ist immer der gleiche Aufbau, immer der gleiche Ton: Wir sind die Underdogs, unsere Zeit wird kommen, die Ideologie steht über allem, wir werden die Welt retten indem wir erst alles destabilisieren und ins Chaos reiten um hinterher unsere neue Ordnung zu schaffen. Noch besser kann man kaum den Wunsch Moskaus erfüllen, Europa zu destabilisieren.

Russische Hilfe geht an alle Seiten des Konflikts in Europa: Unterstützung für die „antifaschistische“ Linke und Moslems, gleichzeitig Unterstützung an die Konservativen und die ultrarechten revolutionären Templer. Das Ergebnis ist ein Konflikt. Die Strategie der Spannung. Der Konflikt wird überwacht und gehandhabt, die Drahtzieher können die Eskalationsstufe bestimmen. Keine der Konfliktgruppen wird es schaffen, sich gegen die anderen durchzusetzen. Kommt es erst einmal zum Bürgerkrieg und zum Einschalten der muslimischen Türkei und des nuklear gerüsteten Irans, dann schlägt die große Stunde Russlands. Dann kommt Moskau offen als Retter zum Vorschein und „erlöst“ als Führer einer großen christlichen Koalition Europa vom Chaos.

Die US-Führung kann zuschauen und erklären, die Europäer hätten sich ja aus der NATO gelöst und den Abzug amerikanischer Kräfte gewollt. Die USA laden Moskau und Peking zu einem weltumspannenden Angriff ein.

AlexBenesch
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