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Alternative für Deutschland bettelt förmlich um Russland-Kontakte

Datum:

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Alexander Benesch

Die „Welt“ berichtet aktuell:

In einem Interview mit dem Fernsehsender Russia Today (RT) hat der AfD-Politiker Armin-Paul Hampel das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen Oligarchen wie Michail Chodorkowski verteidigt. Die Deutschen wüssten einfach zu wenig über die tatsächlichen Ereignisse in Russland. Hampel ist Vorsitzender der niedersächsischen Alternative für Deutschland und war früher Korrespondent der ARD. Zuletzt leitete er das ARD-Büro in Asien.

Die Oligarchen hätten laut Hampel „keinen Einfluss“ mehr auf die russische Politik und die Menschen im Westen müssten dies akzeptieren. Das ganze klingt wie von einem offiziellen russischen Skript abgelesen.

Die Dominanz der sogenannten „großen sieben“ Oligarchen mag vielleicht Vergangenheit sein, nichtsdestotrotz beherrscht nach wie vor eine Oligarchie Russland. Putin schwelgt im Luxus eines  Zaren und behauptet, arm zu sein wie ein Galeerensklave, seine alten KGB-Kollegen sind inzwischen Milliardäre. Dass die Zeit von Oligarchen vorbei wäre, ist ein Märchen, was dem ehemaligen ARD-Korrespondenten Hampel eigentlich bekannt sein sollte. Außerdem unterschlägt er, dass Putin während dem kalten Krieg lange ausgerechnet in Dresden stationiert war mit dem Auftrag, auch noch Westdeutschland für Moskau zu erobern.

Der Russland-Kenner Torsten Mann kommentiert dazu:

„Die AfD zeigt meines Erachtens immer deutlichere Parallelen zu LaRouches BüSo. Ich halte die AfD für eine russische Frontorganisation, die sich hinter einer dünnen pseudokonservativen Fassade nicht einmal besonders darum bemüht, ihre ideologische Identität zu verschleiern und damit beleidigt sie die Intelligenz ihrer Zielgruppe. Die DFU nannte man früher “die Freunde Ulbrichts” und ich bin sicher, dass sich für die AfD auch noch eine passende Phrase einbürgern wird. Grundsätzlich fällt mir seit einiger Zeit auf, dass hierzulande immer mehr Figuren auftauchen, die sich zum Hampelmann der russischen Propaganda machen. “Ex-”Kommunisten und Pseudokonservative verfügen offenbar über reichlich Ressourcen, um die Deutschen dazu zu verführen, dass sie auf das KGB-Regime im Kreml hereinfallen.“

Ein Leser von Recentr kommentierte:

„Vor Jahren wurde volle Breitseite gegen G.W.Bush gewettert. Aber dass der Neu-Konservative Putin (Neocon… christliche Werte Bla Bla Bla) ein Bush 2.0 ist, wollen diese Truther-Clowns nicht sehen.“

Die Partei AfD veröffentlichte kürzlich ein Richtungspapier pro Russland:

„Deutschland und Europa haben kein Interesse an einer weitern Schwächung Russlands und damit auch des gesamten euroasiatischen Raumes. Das Verhältnis zu Russland sollte uns immer eine sorgfältige Pflege wert sein. Wir Deutschen vergessen manchmal, dass Russland an entscheidenden Wegmarken der deutschen Geschichte positiv Pate gestanden und Preußen vor dem Untergang bewahrt hat.“

Wir sollen offenbar auch vergessen, dass Russland sich vor dem ersten Weltkrieg zusammen mit Frankreich und Großbritannien gegen Deutschland verschworen hatte. Außerdem sitzt eine mysteriöse Russin im AfD-Bundesvorstand. Für die Konservativen im Westen hat Russlands Führung genau das, was sie auch haben wollen:

  • Eine alles dominierende Einheitspartei mitsamt einem dekorativen Theater-Parlamentarismus
  • Einen offen praktizierten und universell akzeptierten Nationalismus samt krassem Geschichtsrevisionismus
  • Riesige Staatskonzerne und rigorose Kontrolle über den Markt
  • Eine Verfolgung radikaler Moslems
  • Die Möglichkeit, offen auf einer Minderheit (z.B. Homosexuelle) herumzuhacken und sich als moralische Instanz darzustellen
  • Eine starke christliche Kirche (die dem Geheimdienst und somit dem Staat untersteht)
  • Ein gewaltiges Militär

Nur knapp ein Vierteljahrhundert nach dem angeblichen Fall der Sowjetunion sei Russland konservativ geworden. Und so hält die russische Propaganda den europäischen Konservativen die Karotte vor die Nase.

Die große Falle

Russland will seit 1917 nichts anderes als Europa besetzen. Bis 1989 unterstützte man zur Aufweichung der europäischen Staaten fleißig linke Parteien und Gruppierungen, die den Sozialismus bewarben, einseitig auf der NATO herumhackten, die muslimische Einwanderung begünstigten.

Nach dem inszenierten Fall der Sowjetunion machten die alten Parteikader einen auf moderne konservative christliche Businessmänner; dadurch fiel es den russischen Geheimdiensten leichter, im Westen Geld zu machen und konservative Gruppen in Europa für sich zu gewinnen, die wiederum die Nase voll haben von den links-grünen Gesellschaftszersetzern und der Islamisierung.

Die Lösung die angeboten wird, ist zunächst eine Freihandelszone zwischen der EU und Russland und ein Wegfall der Visumspflicht. Später soll eine gemeinsame Politik folgen. Dadurch wird den europäischen Konservativen versprochen, endlich die Abhängigkeiten von islamisch-kontrollierten Öl-Nationen oder von amerikanisch-jüdischen Großbanken zu beenden und in dem neuen Großreich von Lissabon bis Wladiwostok zu einer konservativen Mehrheit zu gehören.

Das Ganze ist natürlich nur eine gemeine Falle. Deutschland ist dermaßen militärisch schwach und von russischer Spionage durchsetzt, dass eine „Partnerschaft“ immer eine völlige Unterordnung Deutschlands bedeuten würde.

Interessanterweise fordern Rothschild-Manager wie Dr. Klaus Mangold genau eine solche Vereinigung. Auch der scheidende Bilderberg-Agent und erste Präsident des Europäischen Rates, Hermann van Rompuy, forderte im Dezember 2012 eine Anbindung von EU an Russland für „Global Governance“:

„Russland und die EU haben viel zu gewinnen durch eine Kooperation. Beider Wirtschaft sind eng miteinander verbunden. Wir müssen weitere Fortschritte machen für ein neues Abkommen, um unsere zukünftige Zusammenarbeit auf eine solide rechtliche Basis zu stellen. Die EU und Russland können gemeinsam einen entschiedenen Beitrag leisten für Global Governance.“

Alle möglichen Unzufriedenen träumen nachts im Bett davon, wie sie durch die Hilfe des starken Mackers Putin ihre Interessen verwirklichen können. Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse verkündete im November 1991, nur zwei Jahre nach dem offiziellen Ende des kalten Krieges:

“Ich denke dass die Idee des Gemeinsamen Europäischen Hauses, die Errichtung eines vereinten Europas, und ich möchte heute unterstreichen, eines Großeuropas, ein großes, vereintes Europa vom Atlantik bis zum Ural, vom Atlantik bis Wladiwostok, das unser gesamtes Hoheitsgebiet miteinschließ, dass dieses Projekt unvermeidbar ist. Ich bin sicher dass wir es schaffen werden, auch einen vereinten militärischen Raum zuschaffen. Um es präziser auszudrücken: Wir werden ein vereintes Europa schaffen, dessen Sicherheit auf den Prinzipien einer kollektiven Sicherheitsstruktur aufbauen wird.”

In höchst blumigen Worten beschrieb Putin (bzw. dessen Schreiber) nun seine Vorstellungen:

“Die Gestaltung einer harmonischen Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok. In Zukunft kämen eventuell auch eine Freihandelszone, gar noch fortgeschrittenere wirtschaftliche Integrationsformen in Frage.”

“Eine gemeinsame Industriepolitik, welche sich auf die Zusammenballung der Technologie- und Ressourcenpotentiale Russ­lands und der EU stützen soll.”

AlexBenesch
AlexBenesch
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