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Russlands doppeltes Spiel mit der Türkei und dem türkischen Image in Europa

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Von Alexander Benesch

Die härter indoktrinierten Linken in Europa wissen ganz genau, dass die Türkei immer noch all das ist was ein strammer Sozialist eigentlich verabscheut: Erzkonservativ, familienbewusst, nationalbewusst, stark religiös und militaristisch im Rahmen der NATO. Rassedenken ist darüberhinaus auch noch verbreitet.

Die härter indoktrinierten türkischen Nationalisten wissen ganz genau, dass umgekehrt die Sozialisten das sind was man verabscheut: Gegen die Familie, gegen Religion, gegen den Nationalstaat, gegen die Vermischung von Politik und Religion, gegen die NATO, für weitestgehende Frauenemanzipation und sexuelle Freizügigkeit.

Die Sozialisten und Immigrationsfreunde, die diese krassen Gegensätze herunterspielen oder ignorieren, sollten zu ihrer persönlichen Bildung am besten eine Demo in Istanbul veranstalten unter dem Motto „Lesben und Schwule gegen  Religion und Nationalstaat“ und sehen, welch lehrreiche Erfahrungen sie damit sammeln.

Für die Türken lohnt sich ein geschichtliches Studium des real existierenden Sozialismus um zu sehen, wo die Reise hin gehen soll: Genormte Einheitsmenschen, denen die gottlose Partei über der eigenen Familie und über der Religion steht.
Wieso also verteidigt die organisierte Linke die enorme türkische Einwanderung in Deutschland? Weil die Immigration den Sozialisten hilft, die deutsche Republik zu schwächen und loszuwerden, die für sie das Urböse darstellt. Die unbedarften „netten“ Linken glauben ganz einfach, dass Ayran-Trinken und Shisha-Rauchen mit „exotischen“ Menschen im Privatkreis sie bereits zu kosmopolitischen Experten über die Welt macht. Hauptsache, man kann sich von „rechts“ abgrenzen und sich auf diese simple Weise selbst eine Identität geben.

Die Türken wiederum haben keinen Respekt vor den Linken in Deutschland, amüsieren sich jedoch darüber, wie ihnen der Weg geebnet wird zu mehr Dominanz. Diese Allianz steht jedoch auf wackeligen Beinen, der Grund dafür ist Russland.

Vor der Haustüre Russlands

Türkische Kräfte, die ein neues, rassereines Großreich anstrebten, hatten sich kurz vor dem erhofften Fall von Stalingrad an der kaukasischen Grenze positioniert, um von der Niederlage der Sowjetunion zu profitieren. Nach Ende des zweiten Weltkrieges unterstützen die Allierten ultrarechte Kräfte in der Türkei um einen Drift nach links und hin zu den Russen zu verhindern. Eine Türkei als Teil der Sowjetunion wäre ein strategisches Desaster gewesen, also bildete man türkische Spezialeinheiten aus in „unkonventioneller Kriegsführung“, Terrorkommandos die vor nichts zurückschreckten. Moskau-Agenten in dem Land hatten lange Zeit so gut wie keine Chance, unter dem Deckmantel der Presse das Regime zu destabilisieren.

Das russische Oligarchen-Regime freut sich garantiert nicht darüber, dass heute vor der eigenen Haustür dank der USA die Türkei über die zweitgrößte NATO-Armee verfügt. In der Türkei befinden sich außerdem seit Jahrzehnten NSA-Horchposten und geheime Operationsbasen für verdeckte Einsätze im Osten zur Spionage und Destabilisierung. Das Land ist ein wichtiger Korridor für Drogenhandel und andere lukrative Aktivitäten, außerdem ein Vektor für NATO-Luftoperationen.

Die Türkei stützt die Umsturzversuche der USA in Syrien, was wiederum die Russen auf die Palme bringt. Erdogan will aber zu eigenständig und zu mächtig werden, als dass die USA und Russland dabei einfach nur zusehen. Die beste Option für beide Großmächte ist es, Erdogan gleichzeitig zu helfen und zu schaden, abzuwarten und sich dann irgendwann konkret zu entscheiden. Wie eingangs bereits erwähnt, lag es lange in Russlands Interesse, die türkische Masseneinwanderung in Deutschland zu fördern durch linke Gruppen. Schließlich soll ja die Bundesrepublik aufgeweicht werden und voller Spannungen sein. Irgendwann ist aber eine Grenze erreicht, denn Moskau will kein türkisch-muslimisches Europa, sondern ein Moskau-kontrolliertes Europa.

Die USA nehmen Erdogan unter anderem krumm, dass jener sich für das russische Pipeline-Projekt entschieden hat, um billigere Rohstoffe zu bekommen. Gleichzeitig können die Amerikaner nicht Erdogan einfach durch eine harte, offene Herrschaft der Generäle ersetzen, ohne weitaus größere Proteste und Destabilisierungen zu riskieren. Russland ist eine säkulare, liberalere Türkei ohne Erdogan, die mit internen Spannungen beschäftigt ist, immer noch lieber als eine völlig eigenständige homogene Türkei, die eine große Militärmacht mit einem dominanten Islam eng kombiniert.

Die Stimmung kippt

Als Kontrollmechanismus bauen die russischen Geheimdienste Putins Ruf unter den Konservativen in Europa kontinuierlich auf, rechte Gruppen bekommen Schützenhilfe aus dem Osten. Alle möglichen Unzufriedenen träumen nachts im Bett davon, wie sie durch die Hilfe des starken Mackers Putin selbst zu einer großen Nummer werden.

Der Geschäftsmann Patrik Brinkmann gilt als eine der wichtigsten Führungsfiguren der europäischen Rechten. Im Jahre 2007 zog es ihn nach Berlin. Der Verfassungsschutz befürchtete, dass Brinkmann in Berlin ein europäisches Neonazi-Netzwerk etablieren wolle. Er pflege intensive Kontakte zur NPD sowie zu russischen Neonazis. Im September 2011 wurden durch geleakte E-Mails enge Kontakte Brinkmanns zum Gründer des antiislamischen Projektes Politically Incorrect, Stefan Herre, in der Öffentlichkeit bekannt. Die Berliner Morgenpost berichtete:

Das Auftreten von Brinkmanns russischer Frau Swetlana hat nun die Behörden alarmiert. Sie registrieren seit längerem eine Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen deutschen und russischen Rechten. Laut redok.de gehört auch der ehemalige Berater von Michail Gorbatschow, Wjatscheslaw Daschitschew, zum Umkreis Brinkmanns. Er ist unter anderem auch als Autor für die „National-Zeitung“ des DVU-Chefs Gerhard Frey tätig. Auch die Brinkmann-Freunde Rieger und Heise stehen im engen Kontakt zu einer obskuren Vereinigung namens „Deutsch-Russische Friedensbewegung Europäischen Geistes“ mit Sitz in Arnstadt (Thüringen). Brinkmanns „Kontinent Europa Stiftung“ strebt nach eigenen Aussagen den Aufbau einer „großeuropäischen Zivilisation“ unter dem Einbezug Russlands an.

Während die türkischen Medien die bizarre Mordserie um den angeblichen Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) in Deutschland ausschlachteten, um Kritik an den türkischen Gruppen in Deutschland weiter zu dämonisieren, zeigte das investigative Pro-Putin-Blatt „Compact“ die Hintergründe türkischer Gruppen der organisierten Kriminalität auf, die der Faktenlage zufolge abtrünnige Mitglieder einer Organisation beseitigten und von der deutschen Politik gedeckt werden. Auch Gewaltverbrechen türkischer Einwanderer an Deutschen, die gewöhnlich tabuisiert oder heruntergespielt werden, sind in der Compact für den bürgerlichen Teil der Leser aufbereitet.

Im Vorstand der neuen Partei „Alternative für Deutschland“, die die Islamisierung in Deutschland bremsen möchte, sitzt eine mysteriöse Russin namens Irina Smirnova. Die BILD-Zeitung hakte nach, was es mit ihrem undurchsichtigen Professoren-Titel aus St. Petersburg und ihren Tätigkeiten in der Partei auf sich hat. Ihr Fachgebiet bei der AfD ist „Integration“. Chef Bernd Lucke erklärte: „Wir überprüfen grundsätzlich die Vita unserer Vorstände und Mitglieder nicht, es sei denn, es liegen Verdachtsmomente vor.“

Smirnova forderte in ihrer Bewerbung für den Vorstand der AfD einen Zwangsunterricht für in Deutschland lebende Ausländer in einem „Lektorium“. Nach der Meinung Smirnovas würden der Anteil der Ausländer in Deutschland „und damit auch die Probleme“ immer größer werden.

Die letzte Regierung, die sich sowohl Moskau als auch Washington zum Feind gemacht hatte, starb durch ein mysteriöses Flugzeugunglück in Smolensk. Der Druck auf Erdogan wird weiter wachsen.

AlexBenesch
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