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Niederländischer Populist Geert Wilders ein israelischer Provokateur?

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Foto: Slotdebat Verkiezingen (Wikimedia Commons)

Persönliche Treffen mit Sharon und Olmert sowie Mossad-Kontakte laut eigenem Bekunden

Der niederländische Politiker Geert Wilders, der eine zentrale Position in der europäischen islamkritischen Bewegung einnimmt, hat nach eigenem Bekunden gute Kontakte zum israelischen Geheimdienst Mossad, traf sich persönlich mit Ariel Sharon sowie Ehud Olmert und wollte ursprünglich nach Israel auswandern.

Anfang 2006 gründete Wilders die „Partij voor de Vrijheid“, welche bei den niederländischen Parlamentswahlen am 22. November 2006 auf Anhieb 5,9 Prozent und neun Sitze im Parlament erhielt. Er wurde im Jahr 2007 von der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Nederlandse Omroep Stichting zum „Politiker des Jahres“ gewählt, seine Wahl wurde damit begründet, dass er die „politische Diskussion beherrsche“ und „die Debatte an sich ziehe“. Der angeblich freiheitsliebende Politiker arbeitet jedoch seit langem darauf hin, durch eine breite Panikmache die Zustimmung für neue Gesetze zu vergrößern, welche die Freiheit für alle Bürger massiv beschneiden würden.
In einem Zeitungsinterview im Februar 2007 sagte er, Muslime die in den Niederlanden leben wollten, müssten die Hälfte des Korans rausreißen und wegwerfen, weil darin „schreckliche Dinge“ stünden, und den Propheten Mohammed würde er heutzutage „als Extremisten … aus dem Land jagen“. Am 8. August 2007 forderte Wilders in einem Leserbrief an de Volkskrant ein Verbot des Korans in den Niederlanden. Er bezog sich dabei auf eine Rede der italienischen Islamkritikerin Oriana Fallaci, die die Existenz eines „gemäßigten Islam“ bestritt und die These vertrat, islamistische Gewalt sei nicht Folge eines Missbrauchs dieser Religion, sondern leite sich unmittelbar aus dem Koran ab, der deshalb mit Adolf Hitlers Grundlagenwerk Mein Kampf zu vergleichen sei. Wilders schloss daraus, dass der Koran zu verbieten sei, da er „Muslime in verschiedenen Suren dazu aufruft, Juden, Christen, Andersgläubige und Nichtgläubige zu unterdrücken, zu verfolgen oder zu ermorden, Frauen zu schlagen und zu vergewaltigen und mit Gewalt einen weltweiten islamischen Staat zu errichten“. Infolgedessen müssten die Niederlande das „faschistische Buch“ Koran verbieten und für Muslime einen Einwanderungsstopp verhängen. Außerdem erneuerte er die nach seiner Wahl ins Parlament bereits von ihm aufgestellte Forderung, den Bau weiterer Moscheen im Lande zu verbieten.

Am 28. November 2007 gab Wilders in der Tageszeitung De Telegraaf bekannt, an einem kritischen Kurzfilm über den Koran mit dem arabischen Titel Fitna (zu deutsch etwa: Zwietracht, Aufruhr, Heimsuchung) zu arbeiten, der Ende Januar 2008 im niederländischen Fernsehen ausgestrahlt werde. Es fand sich aber kein niederländischer Sender, der ihn ausstrahlen wollte. Seither beschränkte sich Wilders auf Andeutungen und stellte in Aussicht, der Film würde „demnächst im Internet“ gezeigt werden. Daraufhin sperrte Network Solutions, der Hosting Provider Wilders dessen Webseite. Die Minister Ernst Hirsch Ballin (Justiz), Guusje ter Horst (Innen) und Maxime Verhagen (Außen) wiesen Wilders auf die Folgen hin, die der Film nach sich ziehen könnte. Einem Bericht des Telegraaf vom 16. Januar 2008 zufolge äußerte der Großmufti von Syrien, Ahmad Badr al-Din al-Hassoun, in einer Rede im Europäischen Parlament schon die Befürchtung, der Film könne zu „Gewalt und Blutvergießen“ führen, insbesondere, wenn in dem Film der Koran verbrannt oder zerrissen werde. Am Karsamstag, 22. März 2008, kam es in Amsterdam zu einer Demonstration gegen eine Veröffentlichung des Films. Nach Polizeiangaben nahmen etwa 1.400 Personen an dieser Demonstration teil, während die Veranstalter hofften, „mehrere Tausend“ würden ihrer Aufforderung zur Demonstration folgen. Der Film wurde am 27. März 2008 auf der Internetseite „LiveLeak“ veröffentlicht, dort aber nach einem Tag gelöscht, weil bei dem Internetportal, eigenen Angaben zufolge, Morddrohungen eingegangen waren.

Wilders wird primär als klassischer „Rechtspopulist“ bezeichnet, jedoch zeigen seine Beziehungen zu Israel, dass es sich bei ihm eher um einen Provokateur Israels handelt: In den vergangenen 25 Jahren hat Geert Wilders Israel rund 40 Mal besucht, wo er nach eigenen Angaben Ariel Sharon sowie Ehud Olmert persönlich getroffen hatte. Er sprach auch von guten Verbindungen zu Israels Geheimdienst Mossad. Wilders wollte sogar einst nach Israel auswandern, er arbeitete dort in Brotfabriken und sogenannten Moschavs. 2003 sagte er:

„In den vergangenen Jahren habe ich viele interessante Länder kennengelernt, von Tunesien über die Türkei, von Zypern bis Iran, aber nirgends habe ich dieses besondere Gefühl der Solidarität das ich jedesmal bekomme, wenn ich einen Fuß auf den Boden des israelischen Ben-Gurion-Flughafen setze.“

In seinen acht Jahren im niederländischen Parlament hat Wilders immerzu Israel unterstützt und Länder angegriffen die er als Feinde Israels betrachtet. 2005 schlug er vor, Israels Gesetz für Verhaftungen ohne Anklagen oder Beweise in den Niederlanden umzusetzen. Zu seiner Zeit als Mitglied der „Volkspartei für Freiheit und Demokratie“ hatte er einen Mitarbeiter der direkt von der israelischen Botschaft stammte. Der deutsche Journalist und Autor Henryk Broder, Befürworter des Irakkrieges und praktizierender Inquisitor gegen jede vermeintliche Form des Antisemitismus, kam dann auch prompt Wilders zu Hilfe. Broder verurteilte die Bezeichnung Wilders als Rechtspopulist als „diffamierend“ und nannte die Kritik am Film Fitna eine vorauseilende Appeasement-Politik.

AlexBenesch
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