Kommentar

Ich selbst habe es Jürgen Elsässer nie abgekauft, vom antideutschen Kommunisten wirklich zum rechtsextremen Ultra-Patrioten mutiert sein.

Ich denke, auch der Verfassungsschutz glaubte ihm das nicht. Es wirkt eher wie ein Mittel zum Zweck. Er hatte erkannt, dass der Mainstream zu sehr in die Mitte und nach links gedriftet war nach 1991. Links galt nicht mehr als aufrührerisch, sondern rechts.

Dennoch wurde eine „Materialsammlung“ erstellt für das Innenministerium von Nancy Faeser als Grundlage dafür, das Magazin Compact und alles, was dazugehört, zu verbieten. Es sind hohe rechtliche Hürden, aber Elsässer war früher selbst der linken Szene schon zu provokant und scheint desöfteren zu tief ins Glas geschaut zu haben. Wenn er gegen den Beschluss klagt, kann die Materialsammlung (teilweise) offengelegt werden und auf jene kommt alles an.

Elsässer betonte abermals, Compact sei nie wegen einer Straftat verurteilt worden, aber so funktioniert die Sache in Deutschland nicht. Er muss gewusst haben, dass der Staat ab einem Maß an Provokationen und rechtsextremen Kontakten über die Geheimdienste genauer nachschauen und Beweismittel erlangen darf.

So funktioniert das beispielsweise auch gegen islamistische (Tarn-)Organisationen. Die sind oft gut finanziert und verfügen über findige Anwälte, damit man nicht aus Versehen in der Öffentlichkeit Straftaten begeht.

Elsässer suchte händeringend nach Kontakten ins rechte Lager. Egal welche Hooligan-Hohlbirnen aus dem Rotlichtmillieu, mental instabile Spinner und Leute, die förmlich nach Ärger riechen.

Jeder musste wissen, dass die rechte Szene in Deutschland völlig von Geheimdiensten infiltriert ist. Die Compact berichtete selbst über den Moloch von V-Leuten beim NSU-Fall. Wieso also das Risiko eingehen, sich mit den krassesten Leuten abzugeben?

Mit versteckter Kamera und falscher Identität war ich undercover bei einem Fest von #Compact und #Elsässer. Es war eine Zusammenkunft von Demokratiefeinden, Rechtsextremisten & Antisemiten. Veranstaltungsort: Rittergut des rechtsextremen Politikers Poggenburg. #RTL #WHY @HRMRKR pic.twitter.com/Jaq02ns7Ny

— Sophia Maier (@_sophiamaier) July 16, 2024

Faesers Materialsammlung kann sich aus allen möglichen Kreisen speisen. Selbst die amerikanische NSA oder der britische GCHQ konnten Tipps spendieren an die deutschen Behörden.

Auch V-Personen können Dinge geliefert haben. Es ist eine Sache, was in der COMPACT drinstand. Bei den Veranstaltungen wurde dann noch eine Schippe oben draufgelegt. Und dann muss man sich fragen, was Elsässer mit Leuten besprochen hatte im kleinsten Kreis, wenn keine Kamera lief.

Welche V-Personen haben Elsässer verraten? Er tat auch sein Möglichstes, um die AfD zu radikalisieren, wofür ihm Faeser wohl heimlich dankbar ist, denn das macht es einfacher, die Partei zu verbieten.

Nichts ruiniert eine Organisation schneller, als sich Keller-Nazis und die Truther-Taliban ins Boot zu holen.