Die Wikileaks-Dialektik
Man wird von allen Seiten dazu gedrängt, entweder Wikileaks und Assange zuzujubeln oder Whistleblower per se zu verdammen. SPIEGEL, Guardian und NYT formen die scheinbare Synthese, sie geben sich völlig neutral und präsentieren uns als Kompromiss einen "Limited Hangout"
Wikileaks-Mythos Nummer 4: Wikileaks bietet Geheimhaltung und Quellenschutz erster Klasse
Kompromittierte Sicherheitstechnologie, falsche Versprechungen und das sexy James Bond-Image
Wikileaks-Mythos Nummer 3:Die neueste Veröffentlichung hilft der Friedensbewegung
Man hätte die Dokumente der ganzen Welt gleichzeitig übergeben können, vielleicht mit einer groben Übersicht und einem Warnhinweis, wie unvollständig und irreführend die enthaltene Darstellung ist. Dies wäre jedoch eine weitaus weniger medienwirksame Inszenierung gewesen und hätte wohl nur einen Bruchteil der erhofften Spendengelder eingetrieben
Wikileaks-Mythos Nummer 2: Wikileaks ist “unpolitisch”
John Young: “… die Initiative hatte nie eine Überlebenschance wegen den widersprüchlichen Zielen, ein einzgartiger Dienst an der Öffentlichkeit zu sein und dabei gleichzeitig reich zu werden. George Soros und die CIA können das zusammen möglich machen, aber es geht nicht ohne ihresgleichen. Das habe ich im Dezember 2006 gesagt und das glaube ich immer noch.”
Wikileaks-Mythos Nummer 1: Wikileaks hat das akkurateste Bild vom Irakkrieg vermittelt
Durch die wirklich kompetenten Investigativberichterstatter erhalten wir seit geraumer Zeit ein realistisches Bild über den Irak-Krieg; dummerweise wird es nun weitaus schwieriger sein die Weltöffentlichkeit zu überzeugen, weil die irreführende und softe Wikileaks-Veröffentlichung eine so hohe Glaubwürdigkeit genießt
Julian Assange demontiert Wikileaks und stützt den Krieg gegen den Terror
Die neue Veröffentlichung der Aktivistenplattform ist nicht nur weitaus größer als die bereits enthüllte Sammlung aus dem Afghanistan-Feldzug, sie richtet auch weitaus mehr Schaden an. Nicht für das US-Militär wie behauptet, nicht für Kollaborateure der Besatzer im Irak. Sie richtet bizarrerweise mehr Schaden an für die Bemühungen, gegenwärtige Kriege zu beenden und weitere zu vermeiden.