Kommentar

In der Spionagewelt gibt es kaum regeln; eine davon gibt vor, dass ausländische Diplomaten mit Vorsicht zu behandeln sind, auch wenn diese oft selbst Spione sind. Treiben sie es zu bunt, kann man sie des Landes verweisen.

Recherchen von The Insider, der SPIEGEL und 60 Minutes legen nahe, dass Russland freimütig Energiewaffen eingesetzt hat. Eines der mutmaßlichen Opfer war CIA-Agent Marc Polymeropoulos, der im Marriott-Hotel in Moskau getroffen wurde.

Die Schmerzen seien mehr als sechs Jahre später immer noch da, meint er, und seine Karriere war vorbei.

Der Name „Havanna-Syndrom“ kommt von einem CIA-Mitarbeiter, der im Dezember 2016 in Havanna stationiert war. Unter Kollegen im Außenministerium fanden sich Dutzende, die Ähnliches erlebt hatten. Letztendlich meldeten sich tausende. Auch in Deutschland könnte es Vorfälle gegeben haben.

Vermutet werden Mikrowellenwaffen, was in der Öffentlichkeit als Thema traditionell vermieden wird. Im Internet finden sich wilde Spekulationen und es gibt wenig wissenschaftliche Literatur.

Leichter scheint die Identifikation der Agenten, die solche Technik benutzt haben sollen, vom Militärgeheimdienste GRU, genauer gesagt der Einheit 29155. Diese Männer hinterlassen aber traditionelle Spuren. Am 25. September reisten zwei Mitglieder der berüchtigten GRU-Einheit 29155 nach Genf, so zeigen es entsprechende Hotelbuchungen. Heutzutage ist es fast unmöglich, solche Spuren zu vermeiden.

Die Gruppe ist wohl unter anderem für den Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Agenten Sergej Skripal  in Großbritannien verantwortlich.

Drei Männer buchten für den 3. November 2014 eine Rückreise nach Russland von Wien, Amsterdam und Genf aus. Am nächsten Tag wurde einer der ehemaligen Mitarbeiter des Frankfurter Konsulats mit schweren Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert.

Offiziell wollen amerikanische Behörden von russischen Angriffen nichts wissen.

Inzwischen gibt es zwei Studien stützen, die inzwischen im Fachmagazin Jama erschienen sind. Finanziert wurde die Forschung von den National Institutes of Health, einer Behörde.

Hilfe bekam Polymeropoulos erst, als er mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit ging.

Die Regierung kann die Sache kaum noch ignorieren und kaum jemand vom Außenministerium oder der CIA will sich dem Risiko aussetzen. Wenn die Russen grundlegende Spielregeln der Diplomatie verletzen, könnte der Westen reihenweise russische Diplomaten ausweisen und somit der russischen Spionage schaden. Weitere Maßnahmen gegen (getarnte) russische Figuren und Mittelsmänner sind möglich.

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