Der Kreml hat damit begonnen, Wanderarbeitern aus Zentralasien Geldprämien und einen russischen Pass anzubieten, wenn sie sich den Reihen seiner Streitkräfte anschließen, die in der Ukraine kämpfen. Anwerber haben potenzielle Rekruten in Migrationsämtern, Heimen und sogar Moscheen angesprochen, um zu versuchen, sie in die russischen Streitkräfte zu locken.

Moskau hofft, in diesem Jahr 400.000 weitere Soldaten für den Kampf in der Ukraine zu rekrutieren, aber viele russische Männer im Wehrpflichtalter sind aus dem Land geflohen.

Laut Radio Free Europe/Radio Liberty wurden Personalvermittler auf den Straßen russischer Städte dabei beobachtet, wie sie Broschüren verteilten, die potenziellen Rekruten eine einmalige Anfangszahlung von mehr als 2.300 US-Dollar, gefolgt von Gehältern von bis zu 4.160 US-Dollar pro Monat, anboten.

Der tadschikischsprachige Nachrichtendienst von RFE/RL hat ein Video, das einen russischen Militärrekrutierer zu zeigen scheint, der eine Rede in einer beliebten Moschee in der Stadt Tscheljabinsk hält, die sich in West-Zentral-Russland in der Nähe des Uralgebirges befindet.

„Sie müssen nicht fünf Jahre warten, um russische Staatsbürger zu werden. Stattdessen können Sie einen Militärdienstvertrag für sechs Monate oder bis zu einem Jahr unterschreiben und erhalten im Gegenzug für sich und Ihre Familien eine beschleunigte Staatsbürgerschaft“,

erklärt ein Mann in Militäruniform der Gemeinde in der Moschee.

Ein weiteres Video zeigt einen Mann in russischer Uniform, der einer Gruppe von Männern, von denen einige Usbekisch sprachen, für den Militärdienst wirbt. Die Personalvermittler sagen ihnen, dass sie sich nicht einmal einer obligatorischen medizinischen Untersuchung unterziehen müssen.

„Sie müssen nur ein Papier unterschreiben, auf dem steht: ‚Ich bin gesund‘“, sagte Jurabek Amonov, ein Anwalt für Migrantenrechte in Russland, letzten Monat gegenüber RFE/RL. „Ich sage den Migranten immer, dass 99 Prozent derjenigen, die in der Hoffnung auf russische Pässe in den Krieg zogen, in der Ukraine getötet wurden.“

Die Behörden in Moskau versuchen „mit ziemlicher Sicherheit“, jede neue obligatorische Mobilisierungsbemühung so lange wie möglich hinauszuzögern, um den innerstaatlichen Dissens zu minimieren. Das hohe Monatsgehalt und die Anmeldeprämien werden wahrscheinlich einige zentralasiatische Wanderarbeiter dazu verleiten, sich anzumelden, sagten britische Beamte.

„Diese Rekruten werden wahrscheinlich an die ukrainische Front geschickt, wo die Opferrate extrem hoch ist“, sagten Beamte des britischen Militärgeheimdienstes am Montag in ihrer jüngsten Einschätzung des Schlachtfeldes in der Ukraine.

Nordkorea-Option

Der Münchner Merkur berichtete über Pläne, erhebliche nordkoreanische Truppenverbände in die Ukraine zu entsenden.

Alexander Sladkov, der in einem Kreml-Ausschuss sitzt zur Mobilisierung von Soldaten für den Ukraine-Krieg, meinte auf seinem Blog, dass Nordkorea bereit sei, hunderttausende Truppen bereitzustellen. Kurzfristig seien 50.000 Spezialkräfte verfügbar; eventuell handelt es sich um Soldaten für Langstrecken-Raketen-Artillerie. Darüber hinaus sei ein Kontingent von rund einer halben Million Truppen möglich.

Es ist auffällig, dass dieses überaus wichtige Thema in den westlichen Massenmedien weitestgehend herausgehalten wird. Im russischen TV werden entsprechende Andeutungen gemacht:

Sladkov führt regelmäßig Verhöre ukrainischer Kriegsgefangener und politischer Gefangener durch, nachdem sie von russischen Sonderdiensten gefoltert wurden. Eines der berühmtesten Opfer war der ukrainische Journalist und Schriftsteller Stanislaw Asejew aus Donezk.

Der stellvertretende russische Außenminister Andrej Rudenko sagte im Januar, Nordkorea unterstütze Russlands Kriegsanstrengungen „nachdrücklich“. Ansonsten hat sich Nordkorea relativ ruhig verhalten und sich jeder größeren Beteiligung enthalten.

Kürzlich meldete Nordkorea, die über einen der größten Streitkräfte-Verbände der Welt verfügt, die Mobilisierung von 800.000 „Freiwilligen“ für den Militärdienst. Genau genommen gibt es keine strikte Unterscheidung zwischen zivil und militärisch. Wenn das Regime Soldaten braucht, dann werden diese auch bereitgestellt.

Jemand wie Sladkov darf natürlich keine Geheimnisse verraten, und die Möglichkeit nordkoreanischer Truppen in erheblichen Mengen war immer eine strategische Option, die Moskau in der Hinterhand hielt. Kein einziger westlicher hoher Militär darf davon überrascht sein.

Für Nordkorea wäre der Beitrag von Streitkräften zu den ukrainischen Kriegsanstrengungen alles andere als beispiellos, da die Streitkräfte des Landes in Vietnam gegen die Vereinigten Staaten und in mehreren Kriegen im Nahen Osten hauptsächlich gegen verschiedene von den USA unterstützte Parteien gekämpft haben. Nordkorea hat US-Gegnern in mehreren weiteren Konflikten, die vom südafrikanischen Grenzkrieg bis zum Iran-Irak-Krieg reichten, ohne Personalbeiträge an vorderster Front Hilfe geleistet. Im letzteren Fall stellte Pjöngjang der iranischen Armee die Artillerie mit der größten Reichweite in der Region sowie den Großteil ihres Arsenals an ballistischen Raketen zur Verfügung.

Nordkoreaner können per Zug von der Heimat bis zur Front in der Ukraine gefahren werden und dies würde das Kräfteverhältnis völlig verändern und auch Polen unter Zugzwang bringen. Seit der Invasion rüstet Polen erheblich und produziert bergeweise Munition, die in der Ukraine verschossen wird.

Russland benutzte, entgegen grundlegender militärischer Logik, nur 200.000 Soldaten für den ursprünglichen Angriff und es gab kaum Luftwaffen-Operationen. Standardprozedere wäre eine überwältigende Streitmacht gewesen und der Versuch, innerhalb von Tagen den gesamten Luftraum zu kontrollieren. Russland kann es nicht entgangen sein, dass seit 2014 bis zu 80.000 Ukrainer durch NATO-Staaten ausgebildet worden waren. Auch die überaus effektiven Waffensysteme wie HIMARS waren kein Geheimnis. Der Kreml kämpfte wie zu alten Sowjet-Zeiten während die Ukrainer präzise vorbereitet wurden, um dagegen zu verteidigen.

Selbst unter Stalin im Zweiten Weltkrieg hielt man Truppen-Reserven in Millionen-Stärke zurück und setzte diese dann gegen die ermüdeten Nazis ein, die sich komplett verkalkuliert hatten.

Die nordkoreanischen Soldaten waren im Endeffekt immer Moskaus Reserven. Stalin wählte damals den Guerilla-Offizier Kim il-Sung aus als neuen Marionetten-Herrscher für Nordkorea. Aus strategischen Gründen wurde der Eindruck erweckt, Korea sei zu einem höheren Grad eigenständig. Niemand hätte jemals darauf hereinfallen dürfen.

Auch Mao war mit seinen Genossen ein Werkzeug Stalins. Es wird aber nun vorgegaukelt, dass Putin sich völlig verkalkuliert hätte und nun abhängig sei von nordkoreanischer und chinesischer Hilfe.

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