Bild: Maksym Kozlenko Creative Commons Attribution 4.0 International

Der Russlandexperte Andreas Umland befürchtet, dass Moskau einen Angriff gegen sich selbst mit Massenvernichtungswaffen inszenieren könnte, als Rechtfertigung für eine Eskalation des Krieges:

Die erste Atombombe in einem möglichen russischen Atomkrieg gegen die Ukraine könnte nicht in Kiew, sondern auf von Moskau kontrolliertem Gebiet explodieren. Dabei könnten, wie schon 1999, viele russische Bürger getötet werden.

Bei den Appartment-Anschlägen 1999 könnte der russische Geheimdienst FSB dahinterstecken, den Putin anführte. Der blasse Politiker wurde schnell zum populären Feldherren.

Diesmal kann eine solche Sabotageaktion nicht Hunderte, sondern Tausende oder sogar Zehntausende von Opfern erfordern. Eine solche Explosion oder ein anderer Massenmord könnte dieses Mal nicht in Russland selbst stattfinden, sondern in den kürzlich von Russland annektierten ukrainischen Gebieten.

Ein primitiver nuklearer Sprengsatz mit einem Gewicht von 15 Kilogramm würde ausreichen. Der Kreml präsentiert unmittelbar die Erklärung, ein faschistisches Terror-Netzwerk mit Verbindungen zur Ukraine stecke dahinter und habe für den Zweck Plutonium aus verschiedenen Quellen zusammengestohlen. In den russischen Medien würde man die Opferrolle beanspruchen. Aber selbst ein solcher Trick würde nicht magischerweise die Probleme Moskaus verschwinden lassen. Auch ein begrenzter atomarer Angriff gegen die Ukraine mit kleineren Sprengköpfen wäre nicht unbedingt gleich die Entscheidung.

Die Ukraine konnte womöglich ABC-Waffen improvisieren als Abschreckung. John Foster, ein ehemaliger Direktor des Nuklearwaffenlabors von Lawrence Livermore, erklärte:

„Das einzig Schwierige bei der Herstellung einer Art Spaltbombe ist die Vorbereitung eines Vorrats an spaltbarem Material von angemessener Reinheit; das Design der Bombe selbst ist es relativ einfach.“

Das einfachste Bombendesign, wie das auf Hiroshima abgeworfene, erfordert etwas mehr als 100 Pfund HEU. Eine etwas anspruchsvollere, aber immer noch einfache Implosionswaffe kann mit weniger als zwanzig Pfund Plutonium oder etwa vierzig Pfund HEU konstruiert werden.

Eine atomare Kriegsführung wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder in Planspielen durchprobiert mit sehr ernüchternden Ergebnissen.

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