Kommentar

Selbst ein Amateur konnte über 30 Jahre lang genau beobachten, wie China die Hilfen und Marktzugänge von den USA bekommen hatte, um zu einer hochaggressiven Supermacht aufzusteigen. Vom Begin der kommunistischen Herrschaft in China an war es naheliegend, dass es sich um mehr handelte als nur um eine strategische Allianz mit der russisch dominierten Sowjetunion. Es ist seit langem allgemein bekannt, dass Mao und seine Genossen durch und durch von den Russen trainiert und ausstaffiert worden waren.

Und nun, da im Jahr 2022 eine zweite Kriegsfront in Asien droht, stellen sich die Amerikaner und Atlantiker dennoch dumm und unschuldig, so als hätten sie es nicht wesentlich besser machen können in der Vergangenheit und so als würde Peking aus einer Laune oder kurzfristigem Druck heraus einen Krieg beginnen.

Die Publikationen Foreign Affairs und WallStreetJournal haben den Ton vorgegeben und die Springer-Journalisten bei der WELT folgen prompt. Xi Jinping sei in Schwierigkeiten, heißt es unter Verweis auf ominöse Quellen und öffentliche Informationen über Säuberungen und Mahnungen alter Parteikader zur Disziplin. Die Corona-Politik hätte ihn geschwächt und die Demografie kann wegen Überalterung kollabieren. Ergo, so die US-Medien, würde der in die Ecke gedrängte Jinping bald Taiwan angreifen. Mit diesem Narrativ wären die Amerikaner unschuldig und könnten sich dumm stellen. Sie hätten die Ereignisse demnach nicht bereits vor Jahren und Jahrzehnten riechen können. Man sei einfach naiv gewesen, was auch genau so behauptet wurde im Hinblick auf die Außenpolitik gegenüber Russland vor 2014.

Auch für China gelten die Gesetze der Physik. Die meisten Soldaten sind einfach nur Unterlinge in Uniform, die kaum außerhalb der eigenen Grenzen eingesetzt werden können. Eine hastig zusammengestümperte Marine hat sich genauso wie der Rest des Militärs noch nie im großen Stil unter echten Bedingungen bewährt. Konventionelle Kriegsführung ist enorm teuer und kann böse scheitern. Was dann? Kleine „taktische“ Atomwaffen?

Das, was mit Abstand am meisten Sinn macht für die drei Supermächte ist das, was niemand anzusprechen wagt. Ein heimliches Kartell und künstliche inszenierte Spannungen, um den Status damit zu wahren.

Die amerikanischen Generäle und Gehemdienstler wissen seit den 1950ern, dass sie es womöglich mit Russland und China gleichzeitig zu tun bekommen werden. Dazu passt die ausufernde Korruption allerdings nicht in den USA und Russland. Eine echte Konfrontation hätte eine andere Vorbereitung gezeigt.

Man soll stur die Sicht der NATO oder alternativ die Sicht der Russen und Chinesen abkopieren.

Russland sowjetisierte Osteuropa genauso wie asiatische Staaten. Aus strategischen Gründen tat man so, als seien China und Nordkorea eigenständig.

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