Britannien und Russland liefern völlig unterschiedliche Darstellungen zu einem vermeintlich krassen Vorfall in den Gewässern um die Halbinsel Krim, die vor wenigen Jahren von Russland erobert worden war.

Ein russischer Jet flog angeblich tief über das britische Schiff HMS Defender. Warnschüsse und sogar Bomben sollen in den Weg des Zerstörers der britischen Royal Navy abgefeuert worden sein, weil jener in Hoheitsgewässer eingedrungen sei.

Dem britischen Zerstörer vom Typ 45 wurde gesagt: „Wenn Sie den Kurs nicht ändern, feuern wir“, nachdem er die 12-Meilen-Grenze der Hoheitsgewässer der Krim in der Nähe von Kap Fiolent im Schwarzen Meer erreicht hatte. Moskau prahlte damit, dass eine Su-24 vier Bomben in den Weg des Schiffes abgeworfen hatte.

Großbritannien hat die Behauptungen rundweg zurückgewiesen und sagte, der Zerstörer sei in internationalen Gewässern geblieben und es wurden keine Schüsse abgegeben. Ein BBC-Reporter an Bord bestätigte die Warnung der Russen per Funk und dass in weiter Distanz Feuer zu hören war.

Moskau hat nun die britische Militärattaché und Botschafterin Deborah Bronnert vorgeladen, um zu erklären, warum der Zerstörer ins Wasser gelaufen ist. Es ist üblich, dass sich Staaten prinzipiell als Opfer fremder Aggressionen präsentieren. Nicht ganz so üblich ist die Schärfe der öffentlichen Statements: Tom Tugendhat, Vorsitzender des britischen Auswärtigen Ausschusses, hat am Mittwoch in zwei Tweets die Regierung von Russlands Wladimir Putin kritisiert.

„In internationalen Gewässern auf Schiffe zu schießen ist kriminell. Putins Regime hat: Chemiewaffen in Großbritannien eingesetzt, Gegner in ganz Europa ermordet, Explosionen in Prag gelegt, die Ukraine und Georgien überfallen und illegal besetzt, das russische Volk eine Generation lang als Geisel gehalten“,

schrieb er.

„Jetzt sieht es so aus, als hätten sie darüber gelogen“,

sagte Tugendhat in einem zweiten Tweet.

„Für ein Mafia-Regime sind sie wirklich ziemlich amateurhaft. Aber dann haben sie die Leute so ausgeraubt und das Land ausgeraubt, dass nichts mehr übrig ist. Russland verdient Besseres als diese Diebe.‘

Ein Sprecher von Boris Johnson sagte heute Morgen: „Wir haben die Berichte heute Morgen gesehen. Es ist falsch zu behaupten, dass auf Defender geschossen wurde oder das Schiff sich in russischen Gewässern befand. Defender nahm die direkteste und international anerkannteste Route zwischen der Ukraine und Georgien.“

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