Der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin kündigte am Samstag eine „arbeitsfreie“ Woche in der russischen Hauptstadt an, in der nicht unbedingt erforderliche Arbeitnehmer zu Hause bleiben sollten, da die Covid-19-Fälle ein Sechsmonatshoch erreichten. Sobyanin fügte hinzu, dass „Tausende“ Krankenhausbetten für Coronavirus-Patienten umfunktioniert wurden.
In verschiedenen Ländern, wo die Pandemie durch diverse Maßnahmen unter Kontrolle gebracht wurde, verbreitet sich nun die Delta-Variante aus Indien rasend schnell. Gerade in Russland ist die Impfquote noch relativ niedrig.
Der Moskauer Bürgermeister kündigte auch die Schließung von Food Courts und Spielplätzen an, während Restaurants, Bars und Clubs zwischen 23:00 und 06:00 Uhr keine Kunden bedienen dürfen. Es sollen auch mindestens 30 Prozent der nicht geimpften Arbeitnehmer ins Home-Office gehen.
Bisher haben erst 18 Millionen Russen, also nur 12 Prozent der Bevölkerung, mindestens eine Dosis eines Impfstoffs erhalten.
Die Gesundheitsbehörden in Russlands zweitgrößter Stadt St. Petersburg teilten am Dienstag mit, dass die Coronavirus-Fälle zunehmen. Es wurden zwei provisorische Krankenhäuser für Coronavirus-Patienten eingerichtet.
In der russischen Propaganda wurde sehr stark betont, dass in den Großstädten Restaurants und Bars besucht werden durften ohne Maske; dass man gar nicht mehr den Eindruck hätte, es habe jemals eine Pandemie gegeben.
Hotel- und Restaurantbesitzer in St. Petersburg brauchen dringend Umsätze, nachdem die Pandemie das Gastgewerbe nach der Schließung der Landesgrenzen im vergangenen Jahr verwüstet hatte.
Die Moskauer Behörden kündigten am Mittwoch Pläne an, Feldkrankenhäuser wieder zu eröffnen und die Durchsetzung von Masken zu verstärken.
„Die epidemiologische Lage in Moskau wird immer schlimmer. Die Zahl der Fälle nimmt zu“, sagte Yevgeny Danchikov, der die Hauptaufsichtsbehörde des Moskauer Bürgermeisteramtes leitet.
