Analyse

Bild: lev radin/Shutterstock.com

Hätten Trump und die Influencer nicht so lange vor der Wahl gepöbelt und Andeutungen gemacht, ein negatives Wahlergebnis nicht zu akzeptieren und Aufstände anzuzetteln, hätten nicht so viele Wähler frühzeitig per Briefwahl für Biden gestimmt. Trump und die Influencer machten klare Fehler, wollen das in ihrer krankhaft-narzisstischen Zersetzer-Mentalität aber nicht zugeben, sondern mache (wie immer) eine linke Verschwörung verantwortlich für die Misere.

Es ist ein cleveres Kino, das gerade vor uns abläuft. Zunächst lag Biden in den Umfragen vorne, inklusive Swing States, dann die überraschende Aufholjagd Trumps und schließlich ein erneuter Twist durch die Massen an Briefwahlstimmen.

Hätte Biden einen deutlichen Sieg davongetragen, hätten die konservativen Wähler begriffen, dass man nicht weitermachen kann wie bisher. Eine gründliche Fehleranalyse und neue politische Parteien, Projekte und Medien wären alternativlos gewesen. Die Maschinerie der Republicans hat schon seit vielen Jahrzehnten sämtliche konservative Werte verraten und ist nicht reformierbar. Dieselben mafiös-geheimdienstlichen Strukturen steuern beide Parteien.

Wie sich die Situation jetzt abspielt, nützt dem System. Biden scheint nur knapp zu gewinnen, die Republicans fechten die Auszählungen in mehrere Bundesstaaten an. Die radikalen Trump-Supporter müssen mitfiebern und können nicht größere Randale veranstalten. Schließlich gewinnen die Democrats, während die Republicans über ihre Medien und Influencer die Slogans dreschen, man habe ja nur knapp verloren und die Democrats hätten mit Briefwahlstimmen betrogen. In Wirklichkeit ist die Faktenlage so, dass die Republicans ohne großen, systematischen Wahlbetrug seit George Bush Sr. keinen Präsidenten mehr gestellt hätten. Nur Wahlbetrug zugunsten der Republicans (siehe die jahrelangen Untersuchungen von Greg Palast) konnte es nun so aussehen lassen wie ein knappes Rennen. Die hundsmiserablen Medien-Influencer und die Republicans werden nun weitermachen wie bisher und damit eine positive konservative Agenda sabotieren.

Joe Biden steht kurz vor dem Sieg. Die Republicans können ein wenig juristisches Theater veranstalten um den Eindruck zu erwecken, alles versucht zu haben.

„Wir werden nicht zulassen, dass demokratische Wahlbeamte diese Wahl Präsident Trump mit verspäteten, illegalen Stimmzetteln stehlen“, sagte der stellvertretende Wahlkampfmanager Justin Clark.

Am Mittwochnachmittag erklärte Biden praktisch, dass er die Wahl gewinnen würde, da Wisconsin und Michigan zu seinen Gunsten aufgerufen wurden.

Mit Michigan – und mit Arizona, das von einigen Netzwerken zu Bidens Gunsten aufgerufen wurde – war der ehemalige Vizepräsident nur 6 Wahlstimmen von den 270 Stimmen entfernt, die er benötigt, um das Weiße Haus für sich zu beanspruchen.

Wenn es ihm gelingt, einen der vier verbliebenen Staaten – Nevada, North Carolina, Georgia oder Pennsylvania – dazu zu bringen, seinen Weg zu kippen, wird er gewinnen.

Trump wird nur dann eine zweite Amtszeit gewinnen, wenn alle vier zu seinen Gunsten entschieden werden.

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