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Springerpresse bringt positiven Artikel über Schießtraining für Zivilisten wegen russischer Bedrohung

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B Brown / Shutterstock.com

Kommentar

Ich predige seit Jahren: Sobald Russland Invasionstruppen zusammenzieht an seiner Westgrenze oder sobald Invasionen beginnen, ändern die Deutschen schleunigst ihre Meinung zum Waffenrecht.

Die WELT schickte nun einen Reporter samt Ehefrau und elfjährigem Sohn ins polnische Warschau zu einem Schießstand, der sogar das Schießen mit Kalaschnikow-Gewehr anbietet, als Freizeit-Event für Touristen und als patriotische Selbstverständlichkeit für Einheimische:

Aber wer mit Menschen in Polen, Tschechien, der Slowakei oder im Baltikum spricht, merkt schnell, dass es dort eine ganz andere Einstellung zu Waffen gibt. Sie haben aus dem, was ihnen Deutschland und die Sowjetunion angetan haben, ebenfalls eine Lehre gezogen: Sie wollen nie wieder die wehrlosen Opfer großer Mächte sein. Sondern auf alles vorbereitet.

In Polen und im Baltikum sind Heimatarmeen Tradition, die selbst ihr Training managen und im Ernstfall die regulären Truppen unterstützen.

„Deutsche Macht fürchte ich heute weniger als deutsche Untätigkeit“,

wird Polens Ex-Außenminister Radoslaw Sikorski zitiert. Begeisterung oder Talent zeigt der WELT-Reporter am Schießstand nicht, aber er duldet die Angelegenheit, während seine Frau ihn deutlich übertrifft und sein Sohn wahrscheinlich auch. Nebenan schießt ein kleines Mädchen das G36-Gewehr.

Die Frage von Krieg oder Frieden sei für Polen – und auch für Deutschland – von hoher Bedeutung.

Es befinden sich in den Depots der Bundeswehr auch weiterhin mehrere hunderttausend (Angaben variieren) G3-Gewehre für den Fall der Landesverteidigung, die auch weiterhin gewartet werden, zum Beispiel durch das Nachrüsten des Hülsenabweisers. Außerdem sind auch in den Waffenkammern vieler Bundeswehreinheiten immer noch G3-Gewehre vorhanden und einsatzbereit.

Der Bundesrechnungshof hielt fest, dass auch gewaltige Mengen an Munition eingelagert sind für das G3-Gewehr. Ein Teil davon ist leider wegen unsachgemäßer Lagerung nicht mehr einsetzbar:

Anfang 2011 untersuchte der Bundesrechnungshof, ob das Bundesverteidigungsministerium seine Zusagen eingehalten hat. Dabei stellte er fest, dass die Bundeswehr einen Bevorratungsbedarf von 28 Millionen Patronen Gewehrmunition des Kalibers 7,62 x 51 mm hat. Tatsächlich lagerte sie 227 Millionen Patronen dieses Typs mit einem Buchwert von 116 Mio. Euro. Die Bundeswehr hat den überschüssigen Teil dieser Gewehrmunition nicht verwertet und lagert noch immer alte Bestände, deren Beschaffung bis auf die 1960er-Jahre zurückgeht. Seither hat sie nicht vorrangig die alten Bestände aufgebraucht, sondern auch inzwischen neu beschaffte Gewehrmunition verwendet.

Nach der Wende wurden angeblich die allermeisten Kalaschnikow-Gewehre der DDR-Volksarmee ans Ausland verschenkt. Existieren davon aber noch welche? Angesichts des neuen Ost-West-Konflikts existiert immerhin ein gewisser Bedarf für den Fall der Landesverteidigung.

Es ist auch bizarr, dass das deutsche Waffenrecht so streng ist, aber im Falle der Landesverteidigung theoretisch Millionen Gewehre zur sofortigen Verfügung stehen.

Wie zeitgemäß ist das G3 bzw. sind die Varianten davon heute noch? Der amerikanische Youtube-Kanal Sensible Prepper hat es getestet. Das G3 ist verhältnismäßig günstig und hochwertig verarbeitet, das Kaliber ist teuer, aber hat große Vorteile gegenüber dem heute gängigen 556 NATO, es gibt viele Ersatzteile und Maschinen zur Herstellung von Teilen und die Genauigkeit der Waffe ist relativ hoch. Zubehör-Schienen müssten ans Gehäuse drangeschweißt werden.

Während die Bundeswehr einen Nachfolger für das G36 sucht und evtl. 100.000 Einheiten des neuen Gewehrs beschaffen wird, könnte die Masse der Deutschen im Verteidigungsfall eher auf das G3 zurückgreifen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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