San Marino, die älteste Republik der Welt, huldigt Mazzini und Garibaldi.

Ein besonderer Weggefährte von Karl Marx war der Italiener Giuseppe Mazzini, Mitglied der Genueser Freimaurerloge der Carbonari, einem einflussreichen Geheimbund, der in Italien und auch in Frankreich aktiv war und zeitweise bis zu 600.000 Mitglieder hatte. Mazzini war zudem Altgroßmeister des Grande Oriente d’Italia und Großmeister des schottischen Ritus. Marx und Mazzini hatten Übereinstimmungen und unterschiedliche Ansichten über ideologische Fragen, während Marx‘ Mitstreiter Bakunin zeitweise Mazzinis Empfehlungsschreiben und Kontakte benutzte, ohne sich mit dessen nationalistischem Kurs richtig anfreunden zu können. Mazzini unterstützte sieben Jahre lang indirekt die Sozialistische Internationale, die auf Marx zurückging, distanzierte sich dann aber von den Sozialisten. Marx schrieb das „Kommunistische Manifest“ zum Teil als Antwort auf Mazzini. Die klassische Verschwörungsliteratur bezeichnet Mazzini oft ohne Quellenangabe als Mitglied des „Illuminatenordens“ und verbreitete die falsche Legende, er hätte in einem Briefwechsel mit dem einflussreichen amerikanischen Freimaurer Albert Pike drei kommende Weltkriege vorhergesagt. Die Legende basierte auf einer Lüge des Schwindlers Leo Taxil und wurde weitergesponnen von suspekten Verschwörungsautoren wie William Guy Carr (1895 – 1959), ein in England geborener kanadischer Marineoffizier und Geheimdienstler, der in beiden Weltkriegen für das britische Empire kämpfte. Mazzini koordinierte seine revolutionären Aktivitäten zeitweise von London aus, wo auch Marx tätig war. Mazzini kollaborierte mit Giuseppe Garibaldi, ein Freimaurer der den sogenannten Memphis-Misraïm-Ritus auf den Weg brachte zusammen mit dem britischen Okkultisten John Yarker, der auch mit den Okkultisten Theodor Reuß, Aleister Crowley und Helena Blavatsky zu tun hatte. Blavatsky zitierte in ihrem berüchtigten Buch „Isis Unveiled“ mehrmals aus Werken Yarkers. Der Memphis-Misraïm-Ritus geht auf altägyptische, kabbalistische, christliche, und hermetische Lehren zurück und gilt bei gewöhnlichen Freimaurern als irregulär. Es gibt Querverbindungen zur britischen Theosophie und zu Rudolf Steiners Anthroposophie. Noch heute sind politisch links verordnete Menschen oft gleichzeitig in irgendeiner Form Esoteriker. Es gibt aber auch Verbindungen zur politischen Rechten: Der Gründer der berüchtigten Thule-Gesellschaft, Adam Alfred Rudolf Glauer (alias Rudolf von Sebottendorf), wurde Mitglied im Memphis-Misraïm-Ritus bei einem Aufenthalt in der Türkei, wobei der anerkannte britische Historiker Nicholas Goodrick-Clarke vermutet, dass diese Loge in Bursa eine Tarnorganisation der illegalen Jungtürken-Bewegung war, die den Sultan stürzen wollte. Die Jungtürken waren wiederum das Projekt des britischen Imperiums, was Sebottendorf recht verdächtig aussehen lässt.

Eine weitere wichtige Figur beim Memphis-Misraïm-Ritus war Joseph Balsamo alias Cagliostro, der dem Großmeister des Ordens der „Knights of Malta“ Manuel Pinto de Fonseca nahestand. Die Organisation Knights of Malta (auch bekannt als Malteserorden und Johanniterorden) entstand ursprünglich nach der Eroberung Jerusalems durch das Heer des Ersten Kreuzzuges im Jahre 1099. 1831 schuf der Hochadel in Europa die Nachfolgeorganisation “Most Venerable Order of Saint John” und erhielt dafür den königlichen Segen der britischen Königin Victoria.

Der spätere Ehrenbürger von San Marino, Abraham Lincoln, schrieb dazu an die Capitani Reggenti: „Obgleich Ihr Staatsgebiet klein ist: Ihr Staat ist einer der meistgeehrten der Geschichte“.

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