Kommentar

Es waren Henry Kissinger und Richard Nixon, die in den 1970er Jahren China weit entgegenkamen, trotz der vorherigen antikommunistischen Linie. Dass China eine Atommacht war, galt als nebensächlich, denn das Programm war damals klein und nur gedacht zur Verteidigung gegen Nachbarn.

Inzwischen plant China, in die nukleare Oberliga aufzusteigen und Kissinger warnt nun in einem Interview mit der „Zeit“ vor einem Atomkrieg zwischen China und den USA. Herzlichen Glückwunsch.

„Haben wir also zwei Anführer an der Spitze dieser Mächte – und es braucht unbedingt beide Seiten! –, die weise genug sind zu sagen: Wir müssen dieses Problem lösen?

Wie soll das Problem gelöst werden? Soll man wieder China entgegenkommen und dadurch deren Schlagkraft erhöhen? Oder soll man schon wieder Russland entgegenkommen, in der naiven Hoffnung, das Land dadurch von China zu entfernen? Wir sind, wegen Leuten wie Kissinger, längst über diese dummen Spielchen hinaus. Hatte er überhaupt je den Weitblick, um die Folgen der US-Politik abzuschätzen? Denn er war nie wirklich hoch genug in der Futterkette, um selbst die Linie vorzugeben.

Er betont, er habe habe schon 2014 „ernste Zweifel an dem Vorhaben geäußert, die Ukraine einzuladen, der Nato beizutreten“. Diese generelle Perspektive hatte aber keine großen Konsequenzen. Ein Beitritt war weit, weit entfernt. Und Russland brauchte dringend die 40 Millionen ukrainischen Bürger und die äußerst wertvolle ukrainische Rüstungsindustrie. Zu dem Krieg wäre es so oder so gekommen.

„Heute bin ich absolut dafür, die Ukraine nach dem Ende des Krieges in die Nato aufzunehmen.“

Und das führt dann dazu, dass Russland möglicherweise offen eine Allianz ankündigt mit China und Nordkorea. Ein koordinierter Schlag gegen mehrere Ziele wäre verheerend.

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