Kommentar

Im Gerichtsprozess um die Höhe des Schadensersatzes, den Alex Jones zahlen muss, weil er die hinterbliebenen Eltern der getöteten Kinder bei der Sandy Hook-Schießerei als Fake-Krisenschauspieler bezeichnet hatte, war er selbst nun dran mit einer Aussage. Obwohl bereits tagelang seine Angestellten befragt worden waren, versuchte er den Eindruck zu erwecken, er sei das Opfer eines unfairen Verfahrens und dürfe sich erst jetzt verteidigen. Schuldig gesprochen ist er allerdings schon.

Um die Minute 37 herum verkündet er, dass er künftig eher nicht mehr investigativ irgendwelche Fälle untersuchen möchte, sondern ein Wohlfühl-Programm anstrebt voll mit „Philosophie, Christentum und das größere Bild“. Soll heißen, nachdem er mehrere zehn Millionen $ seiner Unterstützer verbrannt hatte, nachdem er völlige Amateure angeheuert hatte, die an den grundlegendsten Aufgaben scheiterten, will er von nun an jedes Risiko vermeiden und eine sinnlose Show produzieren, die sein Publikum beruhigt.

Wie heißt das Sprichwort: Diejenigen, die etwas nicht können, werden für diese Sache ein Lehrer. Nun also wird Jones ein Life-Coach. Seine Ex-Frau hält ihn für ein Monster. Er verprasste ein Vermögen für Anwälte gegen sie. Seine zweite Frau hetzte die Polizei auf ihn wegen Trunkenheit am Steuer und er gegen sie. Er führte seine Angestellten, die ebenfalls angeklagt wurden, in den Untergang. Viele weitere Firmen und Individuen könnten klagen, darunter die Hersteller von Impfstoffen gegen COVID.

Leute pumpten im Laufe der letzten 10 Jahren ein Vermögen in diesen Mann, in der Hoffnung, dadurch investigative Reportagen tzu erhalten, die wirklich auch politisch einen Unterschied machen. Stattdessen wird er nun schwafeln über religiöse Werte, die er nicht erfüllt, konservative „Werte“ die er gar nicht selbst erfüllt, sowie Themen wie Abtreibung und Trans-Toiletten.

Viele einflussreiche Influencer machen bereits das, was Jones angekündigt hat, und viele weitere kleinere Influencer werden sich an dieser Linie orientieren. Wer macht dann überhaupt noch investigative Ermittlungen? Es ist ja nicht so, dass Infowars sich keine echten Reporter leisten konnte, oder in der Berichterstattung zu Sandy Hook und anderen Fällen knapp daneben lag. Es war ein Komplettversagen und Scheitern an den niedrigsten Hürden.

Alinor Sterling, ein Anwalt, der neun Sandy-Hook-Familien vertritt, sagte am Montag, sie seien besorgt, dass Mr. Jones „systematisch große Geldbeträge“ aus der Muttergesellschaft von Infowars, Free Speech Systems LLC, abgezogen habe, seit ihre Klienten ihn 2018 verklagt hätten.

FreeSpeechSystems, das letzte Woche Insolvenzschutz beantragte, gab in einer dem Insolvenzgericht vorgelegten Bilanz bekannt, dass es in den Jahren 2021 und 2022 mehr als 62 Millionen US-Dollar an sogenannten „Mitgliederziehungen“ gezahlt hat, die sich in der Regel auf Geld beziehen, das von Eigentümern entnommen wurde.

Avi Moshenberg, ein Anwalt, der Familien in der betrügerischen Überweisungsklage vertritt, sagte am Montag während einer Anhörung vor dem US-Konkursgericht in Victoria, Texas, dass sie glauben, dass Herr Jones und FSS Vermögenswerte an Briefkastenfirmen umgeleitet haben, die indirekt Herrn Jones gehören und seine Eltern, um ihn und FSS im Verleumdungsstreit „urteilssicher“ zu machen.

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