Kommentar

Der Pädo-Fall Lügde schockiert die Nation, aber jeder der mit den Statistiken zu Kindesmissbrauch vertraut ist, weiß dass jeden Tag eine schockierende Zahl an Vorfällen passiert, die meistens nie zur Anzeige gebracht werden, nie in Verurteilungen von Tätern resultieren und nie in der Presse landen und nie ins Bewusstsein der Bevölkerung dringen.

Von den Massenmedien wird nun demonstrativ und verfrüht behauptet, dass Beamte nicht involviert gewesen seien. Nur wegen Personalmangel einer Verkettung von dummen Zufällen hätte der Pädo-Ring so lange operieren können, obwohl regelmäßig konkrete Warnungen eingingen.

Die „alternativen“ Medien blasen den Fall verfrüht zu einer Art Pizzagate 2.0 auf. Für den alltäglichen massenhaften Missbrauch in Deutschland interessieren sich diese Medien überhaupt nicht. Nur Einzelfälle, die sich ideologisch benutzen lassen, sind genehm.

Die Benutzung eines Camping-Platzes und das Anfertigen von Sex-Videos deuten momentan nicht gerade hin auf hochprofessionelle elitäre Kreise. Das ist viel zu riskant, selbst mit ein paar theoretischen Mitverschwörern in den Behörden. Im Zeitalter von Internet, Ermittler-Datenbanken und allgegenwärtigen Handys ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine solche Sache platzt. Die Behörden loggen fast sämtliche zirkulierende Kinderpornografie und können sofort erkennen, wenn neues Material die Runde macht. Immer häufiger werden Lehrer an den Schulen systematisch in Ermittlungen eingebunden, um Kinder aus neuen Videos aufzuspüren und zu identifizieren. Und es gibt häufigere Öffentlichkeitsfahndungen. Sobald ein Pädo-Ring Videos anfertigt, können diese sich in der gesamten Szene verbreiten und die Behörden registrieren das. Algorithmen können heute wahrscheinlich zuverlässig erraten, ob jemand pädophil ist.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Behörden bzw. einzelne Agenten auf der Jagd waren nach großen Fischen und Strukturen in der Pädo-Szene und zu diesem Zweck kleinere Fische kultiviert hatten. In der Pädo-Szene kommen genauso V-Personen und Agenten zum Einsatz wie im Bereich Terrorismus oder Spionage. Das Führen einer Quelle funktioniert in der Nazi-Szene nicht viel anders als in der Pädo-Szene. Ich kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht ausschließen, dass der Lügde-Ring deshalb so lange operieren konnte, weil irgendeine größere Operation geschützt wurde.

Bisherige Fälle von echten größeren Verschwörungen wie in Omaha/Nebraska, Britannien und Portugal (Casa Pia) drehten sich um Kinderheime, die Opfer hatten praktisch kein Support-Netz und das Internet spielte noch keine so große Rolle. In Britannien kam es vor, dass ein MI5-Agent an einem Pädo-Netzwerk dran war, aber seine Vorgesetzten pfiffen ihn zurück, weil man bestimmte Politiker weiterhin erpressen wollte.

Untersuchungen zu organisierten Pädo-Ringen sind notorisch schwierig und jeder Fehler wirkt sich enorm schädlich aus. Jemand könnte über Lügde Desinformation verbreiten, die anschließend entlarvt wird. Blogger und Youtuber könnten falsche Informationen verbreiten für Klicks und Aufmerksamkeit, ohne eine professionelle Untersuchung vorzunehmen.

Lügde könnte eine begrenzte Reichweite haben oder die Spitze eines Eisbergs sein.

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