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Die völlig unsinnige Terror-Strategie des IS in Europa

Kommentar

Der Anschlag mitten in London hat alle Anzeichen einer islamistischen Tat im Sinne des IS und erinnert an fast identische Vorfälle in Deutschland, Frankreich, USA, Österreich und Holland. Allerdings ergibt diese Terror-Strategie überhaupt keinen Sinn. Die strategischen Ziele einer Terrorkampagne sind relativ simpel:

  • Die Bevölkerung soll in Angst und Schrecken versetzt werden und den Eindruck gewinnen, dass die Regierung völlig die Kontrolle verloren hat und die Sicherheit nicht mehr gewährleisten kann. Es entstehen Unruhen, die staatliche Ordnung zerfällt.
  • Der Terror kann auch darauf abzielen, Sympathien in breiteren Gesellschaftsschichten zu generieren. Die linksterroristische RAF beispielsweise hatte Millionen Sympathisanten in Westdeutschland.
  • Eine weitere Variante ist es, mit Terror zu provozieren, damit ideologische oder religiöse Gegner ihrerseits Anschläge begehen. Die Situation soll sich hochschaukeln bis zum Bürgerkrieg, sodass sich auch die gemäßigten Bürger gezwungen sehen, zu kämpfen.

Zwar ist der Anschlagsort (Regierungsviertel London) eine Drohung gegenüber der Regierung, allerdings sind die einzigen Toten und Verletzten Zivilisten. Falls es sich erneut um einen IS-motivierten Anschlag handelt, sehen wir erneut die gleiche irrsinnige Strategie, im geringen Umfang Zivilisten und sogenannte „weiche“ Ziele anzugreifen. Es gelang dem IS nie, größere spektakuläre Aktionen umzusetzen und Regierungsziele im größeren Maßstab anzugreifen. Also fehlt dem IS das apokalyptische Drohpotenzial, man konnte keine Promi-Terroristen hervorbringen (wie z.B. Carlos der Schakal bei den Linken). Es gelang dem IS auch nie sonderlich gut, Sympathisanten außerhalb ihrer radikalen Stamm-Klientel zu generieren. Zwar freuen sich Muslime nach solchen Anschlägen oft mehr oder minder heimlich, aber die Sympathien dringen nicht wie bei der linken RAF in die Breite und Mitte der Gesellschaft vor.

Erbeutete Dokumente haben bewiesen, dass der Islamische Staat von nicht-religiösen Ex-Geheimdienstprofis aus Saddam Husseins Staatsapparat geschaffen und geleitet wurde. Diese Vollprofis müssten eigentlich wissen, dass sie sich mit sporadischen kleinen Anschlägen gegen weiche europäische Ziele selbst in höchstem Maße schaden.

Der aktuelle Vorfall ähnelt dem islamistischen Anschlag in Kanada beim Parlament 2014, sowie ähnlichen Taten in Deutschland, Frankreich, USA, Österreich und Holland. Der aktuelle Fall geschah genau ein Jahr nach den Anschlägen in Brüssel. Es kursieren völlig unbestätigte Gerüchte im Netz, dass nun im März 2017 der IS eine groß angelegte Terrorkampagne in Europa durchführen will. Allerdings sahen wir bisher nichts als sporadische Anschläge ohne großen finanziellen und logistischen Hintergrund. Der Anschlag in London ist in wenigen Tagen aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden.

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