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Zschäpe und Co. nur Sündenböcke für Türkenmafia?

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Foto: Bubo – CC BY-SA 3.0

Kommentar

Beate Zschäpe bricht nach 2 Jahren des Prozessierens ihr Schweigen und erklärt, sie sei unbeteiligt gewesen an der NSU-Mordserie und sei nur im Untergrund herumgegammelt, während Mundlos und Böhnhardt eine Art Braune-Armee-Fraktion betreiben wollten. Die BILD nennt dies „faule Ausreden und Ausflüchte“, ohne dass der Prozess überhaupt abgeschlossen ist. Die Angehörigen sind ebenfalls sauer, obwohl die Faktenlage zu Zschäpe nun einmal recht dünn ist und die anderen zwei NSU-Mitglieder gestorben sind unter seltsamen Umständen.

Jeder hat die Mordserie propagandistisch ausgenutzt – nicht zuletzt auch der schmierige Edathy mit seinen Tiraden gegen die anständigen Ermittler, die gemäß der damals vorliegenden Fakten im Bereich der organisierten Kriminalität des Migrantenmillieus ermittelten. Es machte schlichtweg Sinn, denn gerade Kleinunternehmer oder Gastronomiebetreiber mit Migrationshintergrund sind oft freiwillig oder unfreiwillig beteiligt an kriminellen Geschäften. Die Mafia braucht eine Infrastruktur, Punkte die miteinander in Verbindung stehen und benutzt werden können um Gelder zu bewegen, oder Drogen. Gerade Dönerbuden werden regelmäßig beliefert mit LKWs die über mehrere Ländergrenzen fahren. Sie lassen sich auch als tote Briefkästen oder Deckadressen benutzen.

Aus diesem Grund öffneten Ermittler unter Tarnidentitäten Dönerbuden und warteten darauf, von Szene-Vertretern besucht zu werden. Dennoch mussten sich Ermittler als fremdenfeindlich und befangen beschimpfen lassen, weil nicht sofort und vollumfänglich in Richtung von Neonazi-Kriminalität ermittelt wurde. Wären die Toten allesamt italienische und italienisch-stämmige Unternehmer gewesen, dann hätten die Ermittler bestimmt in Richtung italienische Mafia ermittelt. Bei Russen hätte man nach der Russenmafia gefahndet. Bei deutscher Rocker-Kriminalität hätte man deutsche Täter vermutet.

Was wäre theoretisch gewesen, wenn die deutschen Behörden zu dem Ergebnis gekommen wären, dass die Türkenmafia dahinter steckt? Wir hätten einen diplomatischen, internationalen Vorfall gehabt, mit einer erbosten türkischen Regierung die alles abstreitet, und wir hätten ein innenpolitisches Erdbeben in Deutschland erlebt. Migrantenmillieus, die von der Mafia benutzt werden und die notfalls ihre Gesetze und ihre Ansprüche auf Territorium mit Morden durchsetzen? Die gesamte deutsche Migrationspolitik der letzten Jahrzehnte wäre in Frage gestellt worden und die Bevölkerung wäre bereit gewesen für eine Veränderung. Die doppelten deutsch-türkischen Staatsbürgerschaften wären vom Tisch, weil jeder Trottel gemerkt hätte was es bedeutet, wenn jemand auf seinem deutschen Pass Verbrechen begeht oder spioniert, und eine türkische Staatsbürgerschaft als Versicherung in der Hinterhand behalten darf. Die Aussichten auf einen Beitritt der Türkei in den Schengen-Raum, einen EU-Beitritt und gar eine Teilnahme an einer Mittelmeer-Union hätten sich gravierend verschlechtert. Niemand in Deutschland hätte Lust darauf, dass kriminelle türkische Mafiosi und ihre Helfer ohne Visa ungehindert von der Türkei bis nach Deutschland reisen dürfen.

Demzufolge war möglicherweise die Verlockung enorm groß, die ganze Mordserie einfach ein paar fremdenfeindlichen Tölpeln vom extremen rechten Rand anzuhängen, Selbstmorde zu inszenieren und die Sache abzuhaken. Die beiden Männer wurden anscheinend erschossen und dann in ihrem Wohnmobil angezündet. Zschäpe entging möglicherweise knapp ihrem Tod; ihr Appartment brannte ab.

Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe mögen vielleicht wirklich einst beabsichtigt haben, eine Braune-Armee-Fraktion aufzubauen und dafür sehr viele Tote in Kauf zu nehmen, allerdings zeigt uns die RAF-Geschichte, dass solche Amateure ohne profesionelle Hilfe im Hintergrund sehr bald aufgegabelt und entsprechend benutzt und manipuiert werden.

Geheimdienst-Arbeit ist ein ständiger Handel. Man tauscht. Tauschte man bei den „Döner-Morden“ drei rekrutierte Assets gegen die Abwendung eines gewaltigen politischen Fallouts?

AlexBenesch
AlexBenesch
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