Nach monatelangen Untersuchungen stürmten Fahnder ein abgelegenes Lagerhaus in Kalifornien und fanden dort ein illegales Labor voller Infektionserreger, medizinischer Abfälle und Hunderter biotechnologisch veränderter Mäuse.
Öffentlich wird spekuliert, es handelte sich um eine Art Schwarzmarkt-Produktionsstätte für COVID-Tests. Allerdings ist die Bandbreite der dort gefundenen Erreger und Ausrüstung tauglich für ein primitives Biowaffen-Labor.
Es gibt in den USA einen eigenen Geheimdienst für biologische Bedrohungen. Dieser verfährt anders, als gewöhnliche zivile Mediziner in der Öffentlichkeit. Anstatt zunächst einmal den Eindruck zu erwecken, ein Problem sei natürlichen Ursprungs, müssen die Geheimdienstler suchen nach potenziellen Angreifern hinter der Sache. Bei einem größeren Salmonellen-Ausbruch fanden die Fahnder vor Jahren eine Sekte, die ein Bio-Labor eingerichtet hatte, um potenziellen Gegnern mit Erregern schaden zu können.
Verfügt man über die grundlegende Expertise und die Ausrüstung, können auch Smallpox oder Anthrax hergestellt werden. Möglicherweise war das kalifonische Labor eine Einrichtung, die auf Abruf Erreger lieferte für Geheimoperationen und künftig auch extrem gefährliche pandemische Erreger hätte produzieren können.
Bei vergangenen Vorfällen hielt die US-Regierung alle oder die meisten Details aus der Presse heraus. In Kalifornien heute, angesichts der Sozialen Medien, war eine komplette Nachrichtensperre unrealistisch. Eher hält man wichtige Details zurück.
Bei einer Versuchsreihe im Rahmen der Nationalen Sicherheit bekamen Experten ein überschaubares Budget in die Hand, und den Auftrag, lautlos auf dem Gebrauchtmarkt Equipment zu beschaffen und ein geheimes Labor einzurichten, das in der Lage wäre, größere Mengen Anthrax herzustellen. Dies gelang.
Prestige Biotech, ein in Nevada registriertes chinesisches Medizinunternehmen, betrieb die nicht lizenzierte Anlage in Reedley, Kalifornien. Sie hatten nie einen Gewerbeschein. Ein Ordnungsbeamter sah einen Gartenschlauch, der an einem Gebäude befestigt war, das vermutlich leer stand und über keine aktive Gewerbelizenz verfügte. Eine weitere Inspektion im März ergab, dass sich in der Einrichtung laut Gerichtsdokumenten unter anderem verschiedene Chemikalien, verdächtige biologische Materialien, Körperflüssigkeiten und Hunderte von Labormäusen befanden.
Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens des Landkreises sagten, sie hätten auch medizinische Geräte gefunden, von denen angenommen wird, dass mit jenen vor Ort etwa COVID-19- und Schwangerschaftstests entwickelt wurden.
„Es wurde festgestellt, dass sich in bestimmten Räumen des Lagers mehrere Gefäße mit Flüssigkeiten und verschiedene Geräte befanden“,
heißt es in Gerichtsdokumenten.
„Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitswesens von Fresno County untersuchten außerdem Blut-, Gewebe- und andere Körperflüssigkeitsproben und Seren sowie Tausende Fläschchen mit unbeschrifteten Flüssigkeiten und verdächtigem biologischem Material.“
Hunderte Mäuse wurden außerdem im Lagerhaus gefunden, wo sie laut Gerichtsdokumenten „unter unzulänglichen Bedingungen in überfüllten Käfigen“ gehalten wurden, ohne Futter und Wasser. Ein Mitarbeiter von Prestige Biotech sagte den Ermittlern, die Mäuse seien „gentechnisch verändert worden, um das COVID-Virus zu fangen und zu übertragen“, heißt es in den Dokumenten weiter. Es wurden etwa 30 Gefrier- und Kühlschränke gefunden, von denen einige auf minus 80 Grad eingestellt waren. Gerichtsdokumenten zufolge hat das CDC mindestens 20 potenziell infektiöse Erreger entdeckt.
„Letztendlich haben wir einige Viren gefunden, wie HIV, COVID, Chlamydien, Röteln, Malaria und ähnliches.“ Auch Hepatitis und Herpes. Die Beamten entfernten mehr als 5.000 Gallonen Abfall. Gibt es noch andere Labore wie dieses? War die Schwarzmarkt-Herstellung von Tests nur die Coverstory, um mit gefährlichen Erregern zu hantieren?
