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Die NATO, Russland und China befördern sich gegenseitig

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Kommentar

Die NATO ist ein riesiges Verteidigungsbündnis und es macht seit dem nuklearen Zeitalter keinen Sinn, dass die Supermächte sich tatsächlich direkt in großem Umfang gegenseitig bekämpfen. Viele denken, wenn Russland stärker wird, gehe dies zulasten der NATO, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Pro-russischer Aktivismus stärkt indirekt die USA. Genauso bedeutet eine Stärkung der NATO, dass Russland offener im Verbund agiert mit China und Nordkorea. Aus diesem Grund sind besonders die Verteidigungsausgaben der EU-Länder bislang so gering.

Der NATO-Generalsekretär Stoltenberg sprach im Vorfeld des Gipfels vom kommenden Freitag über einen realen Anstieg von 8,3 % für die europäischen Verbündeten und Kanada im Jahr 2023.

„Die europäischen Bündnispartner und Kanada werden also über 450 Milliarden zusätzliche US-Dollar investiert haben, seit wir 2014 unsere Zusage für Verteidigungsinvestitionen vereinbart haben.“

Die USA verschwendeten bereitwillig tausende Milliarden für Afghanistan und Irak. Die EU-Länder könnten eigentlich 4% ihres BIPs für Rüstung ausgeben. Laut dem aktuellen Wehrbericht über die Bundeswehr seien weitere 300 Milliarden Euro notwendig, um die deutschen Streitkräfte auf ein mäßiges Niveau zu heben. Angesichts dieser Summen und dem wissenschaftlich-industriellen Vorteil ist klar, dass man die Russen erdrücken kann. Hätte man seit 2014 aufs Gaspedal getreten und besonders ab 2022 angemessen Waffen geliefert an die Ukraine, wären die russischen Streitkräfte völlig in die Knie gegangen. Allerdings greift das alte Argument, dass Russland zu instabil sei und man es auf Distanz von China halten will. Der seltsame Prigoschin-Putsch diente dieser Argumentation.

Das Konzert der Supermächte läuft also bis auf Weiteres wie zuvor. Um die NATO, China und Russland zu verstehen, ist weit mehr Bildung notwendig, als die meisten ahnen:

  • Bildung über die russischen Zaren ab Iwan dem Schrecklichen
  • Bildung über die anderen relevanten Großreiche der damaligen Zeit und deren Verhältnis zu Russland. Vor allem Britannien.
  • Bildung über die wichtigsten Linien des Hochadels
  • Bildung über die kommunistische Revolution
  • Bildung über die westlichen Technologieverkäufe und anderen Hilfen an die UdSSR
  • Bildung über das tatsächliche Wesen der USA als Schein-Republik
  • Bildung über die Sowjetgeheimdienste, die amerikanischen Dienste und die britischen
  • Bildung über den Koreakrieg und Vietnamkrieg
  • Bildung über ABC-Waffen
  • Bildung über die russische Phase zwischen 1991 und 1999
  • Bildung über die russische Phase zwischen 1999 und 2008
  • Bildung über die russische Phase von 2008 bis heute. Schwerpunkt auf der internationalen wirtschaftlichen Ausrichtung
  • Bildung über die weit zurückreichenden Anglo-Geheimdienstnetzwerke hinter Exil-Organisationen von Ukrainern und anderen Ostblock-Staaten
  • Bildung über das Potenzial eines Kartells der Supermächte
  • Bildung über Nordkorea und die Abhängigkeit von Russland
  • Bildung über die chinesische Revolution und die Abhängigkeit von Russland

Jeder dieser Punkte teilt sich in verschiedene Unterkategorien auf. Fachliteratur gibt es mengenmäßig viel, aber diese ist inhaltlich begrenzt. Je mehr qualitative Fachliteratur man auswertet, umso eher kann man die Lücken und Dunkelfelder eingrenzen, auf die es ankommt. Von mehreren bekannten Fakten kann man unter Umständen auf einen einzelnen Fakt schlussfolgern, der bislang geheim war.

Es gibt keine Abkürzungen. Man kann nicht einfach nur dünne, zusammenfassende Werke von akkreditierten Akademikern oder Think-Tank-Schwaflern lesen. Genau solche Figuren waren sich oft bombensicher, dass es nicht zu einem Überfall auf die Ukraine kommt und dass Putin ein Taktiker-Schaf im Wolfspelz sei.

Man kann sich auch nicht einfach auf der Basis seiner Lieblings-Ideologie heraussuchen, welche Haltungen einem am besten gefallen.

Eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit dreht sich um die Existenz eines heimlichen Kartells der Supermächte. Niemand spricht dies aber an. Selbst Professor Carroll Quigley, der die Situation verstand, hoffte noch auf eine wohlwollende, pragmatische Motivation der geheimen Netzwerke, fürchtete aber die verheerenden Fehler, die dabei passieren können, wenn ein Kartell Stellvertreterkriege inszeniert. Nicht einmal er suchte tiefer nach der Möglichkeit, dass von Anfang an sehr düstere Absichten bestanden.

AlexBenesch
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