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AKW Saporischschja soll vermint sein, Verbleib von Tonnen an Plutonium ungewiss

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Bild: Maxim Gavrilyuk/GFDL

Einer der gefährlichsten und mysteriösesten Faktoren im Ukraine-Krieg ist das AKW Saporischschja. Die dort gelagerten Tonnen an Plutonium und angereichertes Uran hatten das Potenzial, von der ukrainischen Seite militärisch genutzt zu werden. Die Russen wiederum haben den Anreiz, einen Atomangriff der Ukrainer vorzutäuschen.

Und nun dies: Die russischen Streitkräfte hätten mit Sprengstoff beladene Lastwagen an vier Reaktoren in Saporischschja stationiert, sagt Kyrylo Budanov, Chef des ukrainischen Verteidigungsgeheimdienstes.

Russland habe die Vorbereitungen für einen Terroranschlag auf das Kernkraftwerk Saporischschja abgeschlossen, sagte Budanow gegenüber The New Statesman. Ihm zufolge seien Sprengladungen in der Nähe von vier der sechs Reaktoren platziert worden. Auch das Kühlbecken des Kernkraftwerks sei vermint.

„Die Situation war noch nie so ernst wie jetzt.“

Die genannten Motive der Russen hören sich schräg an. Es soll die ukrainische Gegenoffensive bremsen und den Konflikt verharren lassen. Zu diesem Zweck könnte Moskau aber auch einfach ein paar kleine „taktische“ Atomsprengköpfe einsetzen, um die Drohkulisse zu erhöhen. Nach wenigen Wochen wäre das betroffene Gebiet wieder begehbar. Der Fallout wäre begrenzt. Ein AKW-Unfall hingegen ist eine völlig andere Dimension, weil abbrennende Kernbrennstäbe einen massiven Fallout erzeugen und großflächige Areale dauerhaft verseucht.

Das Gelände des AKW wurde als russisches Staatsgebiet deklariert. Tausende Arbeiter sind noch vor Ort; alle Reaktoren befinden sich im Kaltabschaltzustand. Seit der Sprengung des Kachowka-Staudamms ist nicht mehr genügend Wasser zur Kühlung vorhanden, um den Betrieb wiederaufzunehmen.

Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, an einer „schmutzigen Atombombe“ zu arbeiten, wozu die russische Seite die nuklearen Abfälle aus dem Saporischschjaer Zwischenlager zu nutzen versuche.

Stand August 2022 lagerten auf dem Werksgelände 40 Tonnen angereichertes Uran und 30 Tonnen Plutonium. Die IAEO zog im Mai 2022 die Möglichkeit in Betracht, dass die russischen Streitkräfte das radioaktive Material (oder Teile davon) für militärische Zwecke stehlen könnten.

Atomexplosionen und auch schmutzige Bomben hinterlassen eine individuelle Signatur, wegen der man die Herkunft des Materials bestimmen kann. Würde Russland eine Detonation auf eigenem Staatsgebiet durchführen, und dies als das Werks Kiews bezeichnen, wäre das ein Vorwand, um Atomwaffen einzusetzen. Kaum jemand in der NATO-Sphäre würde allerdings die russische Version der Ereignisse glauben.

AlexBenesch
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