spot_img

Es spielt der NATO in die Hände, Russenpropaganda zu verbreiten

Datum:

Kommentar

Man hätte die sinnfreien, grenzdebilen Slogans von Putins Papplappen in Deutschland auch schon vorab erraten können: Keine Sanktionen gegen Russland; das sei Frieden. Bloß keine Rüstung im Westen. Nur so ließe sich der dritte Weltkrieg verhindern. Raus aus der NATO, denn nur dann wäre man sicher vor einem russischen Überfall. Sich schutzlos machen gegenüber Moskau. Das würde Souveränität bringen.

Die Mechanismen der Russenpropaganda heute sind so veraltet wie die Panzer, die in der Ukraine eingesetzt werden. Wie schon im Kalten Krieg hat der russische Geheimdienst eine Abteilung für Desinformation und Destabilisierung, wo Experten die Slogans und Sichtweisen zusammenbasteln, die dann weiterverteilt werden über verschiedene Wege. Einmal landet die Soße in russischen Medien sowie russischen Medien fürs Ausland, von wo sie abkopiert wird durch Beeinflussungsagenten. Dann geben Führungsagenten auch Vorgaben und manchmal exklusive Informationen an ausgewählte Agenten, die im Ausland rekrutiert wurden. Es ist natürlich wertvoller, wenn der Stuss von jemandem erzählt wird, der kein Russe ist, und ein gewisses Format besitzt.

Russenstuss beinhaltet meistens auch einen gewissen Prozentsatz an Fakten, aber es handelt sich in der Regel nur um bekannte Informationen, die nicht der Geheimhaltung unterliegen. Es wird beispielsweise herumgemäkelt an den amerikanischen Militäreinsätzen am Balkan in den 1990er Jahren, sowie an den Kriegn im Irak und in Afghanistan. Es fällt auf, dass eigentlich nie wirklich harte, sehr bedeutende Geheiminformationen verraten werden, obwohl die russische Spionage international überall ihre Finger drin hat.

Alle Probleme kämen von Amerika, dem Imperium das ohnehin unweigerlich untergehen werde. Alle Lösungen kämen von Russland, den großen Aufsteigern. Schon die linken Schwafler im Kalten Krieg wandten stur dieses Muster an, das eben noch garniert war von sozialistischer Ideologie. Heute bleibt den Linken davon nicht mehr als die Ablehnung der NATO und des Raubtierkapitalismus. Aber warum sollten sich die Supermächte nicht heimlich einig geworden sein? Wenn die Dissidenten in Russland zu laut werden, gibt es neue Gesetze und Auftragsmorde dagegen. Wenn im Westen die Dissidenten Russenpropaganda verbreiten oder sich gar spionagetechnisch auf Russland einlassen, können diese Figuren ins Gefängnis befördert werden.

Viele Jahre lang schien es im Westen bequem und konsequenzlos, sich von den Russen anfüttern zu lassen. Die ganze Zeit über sammelten westliche Geheimdienste Belege dafür und können diese zum effektivst-möglichen Zeitpunkt ausspielen. Entweder zieht man die Personen aus dem Verkehr und zeigt, was für landesverräterische Opportunisten sie waren, oder man rekrutiert sie, „dreht sie um“ und benutzt sie, um ein Sammelbecken am laufen zu halten.

Die Linken hingen den ganzen Kalten Krieg über an Moskaus Topf und ließen sich vorgeben, was sie zu denken und zu tun hatten. Gleichzeitig bauten westliche Regierungen ihre eigene Art von Sozialismus auf: Nichts anderes als Überbesteuerung und Überregulierung.

Die heutigen neurechten Influencer, die sich und ihr Land an Moskau verraten haben, besitzen keine echte Strategie oder Masterplan; egal wie sehr sie diesen Eindruck erwecken möchten. Sie machen einfach immer weiter drauflos und können nicht wirklich zurück. Sie fahren den Kurs, komme was da wolle.

Stellen wir uns vor, es gibt ein heimliches Karteill der Supermächte: Die Russen verraten alle ihre (Einfluss-)Agenten an die Amerikaner und umgekehrt. Haben die Herren und Damen Influencer schon einmal darüber nachgedacht, dass die Supermächte sich gegenseitig als viel wichtiger erachten als irgendwelche Agitprop-Leute?

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Recentr LIVE (02.05.24) ab 19 Uhr: Operation Trust

Die Kommunisten setzten alles auf ein doppeltes, groß angelegtes Täuschungsmanöver; die Vorbereitung einer breiteren ideologischen Aufstellung samt weitgehender...

Auch im Kalten Krieg bandelte Deutschlands extreme Rechte mit den Chinesen an

Maximilian Krah oder Alice Weidel von der AfD sind beileibe nicht die ersten aus dem rechten Lager, die...

Dugin bewirbt im Tucker-Interview seinen National-Bolschewismus

Kommentar Tucker Carlson macht falsch, was man falsch machen kann. In seinem Interview mit Putin verstand er nicht einmal,...

Krah (AfD) liefert dünne Ausreden und setzt auf das China-Konzept von Henry Kissinger

Kommentar Maximilian Krah (AfD) hat noch etwas Rückhalt bei seinem Zielklientel und natürlich bei dem Compact-Magazin. In einem neuen...