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Russische Aktivitäten in Kaliningrad, vor unserer Haustür

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Bild: Vitaly V. Kuzmin / CC BY-SA 4.0

Russland hat in seiner westlichen Exklave Kaliningrad, in geringer Entfernung zu Deutschland, erneut ein Manöver durchgeführt mit Boden-Luft-Raketen des Typs S-400 gegeben, so die russische Nachrichtenagentur Interfax. So wurden auch Su-27-Kampfjets eingesetzt. Russland hatte erst Mitte März Übungen dort abgehalten. Es gibt Hinweise darauf, dass sich Russland auf eine Blockade seiner Exklave Kaliningrad vorbereitet. Russische Regierungsbeamte haben Litauen und Polen gewarnt, dass sie sich selbst mehr schaden werden als Kaliningrad, wenn sie den Transport zwischen Russland und seiner baltischen Exklave weiter verlangsamen oder sogar blockieren sollten.

Die finnische Verkehrsbehörde Traficom hat vor rund 2 Wochen eine Warnung an Airlines verschickt, in der vor einer Störung des Satellitennavigationssystems GPS über dem Ostseeraum gewarnt wird. Ein Finnair-Pilot berichtet, dass die mysteriösen Störungen in der Nähe der russischen Exklave Kaliningrad auftreten. Begonnen hatten die Ausfälle, als der finnische Präsident Sauli Niinistö auf Staatsbesuch bei US-Präsident Joe Biden war. Finnland erwägt einen NATO-Beitritt, was Russland nicht akzeptieren möchte.

In Kaliningrad stationierte Iskander-Atomraketen könnten innerhalb von 5 Minuten Flugzeit Berlin treffen. Die deutsche Bundesregierung plant nun die Anschaffung eines israelischen Raketenabwehrsystems. Die verwendeten Arrow-3-Raketen könnten die Iskander abfangen. Die Erkennung feindlicher Raketen würde sich auch auf Polen und das Baltikum erstrecken.

So meinte kürzlich der berüchtigte russische Fernsehmoderator Dmitry Kiselyov:

„Unsere U-Boote können mehr als 500 Atomsprengköpfe abschießen.“

Das russische Verteidigungsministerium hatte 2017 eingestanden, was die BILD-Zeitung vermutlich anhand von BND-Informationen zuvor berichtet hatte: Kurzstrecken-Atomraketen mit Stealth-Tarnung wurden innerhalb der 12 Monate davor bis an die Grenze zur Europäischen Union stationiert und haben eine Reichweite bis Berlin.

Die „Iskander M“ ist eine taktische ballistische Boden-Boden-Rakete aus russischer Produktion und gehört zur Klasse der Kurzstreckenraketen (SRBM). Sie repräsentiert den aktuellen technischen Stand und erreicht damit eine deutlich höhere Zielgenauigkeit als ihre Vorgänger. Das System ist auf einem geländegängigen LKW untergebracht und kann dadurch sehr schnell bewegt werden.

Die Iskander-Rakete verfügt über eine ganze Reihe von Systemen zur Überwindung gegnerischer Abwehrmaßnahmen. Als erstes verfügt die Rakete über eine äußerst flache semi-ballistische Flugbahn. Bei der maximalen Einsatzreichweite der Iskander-E (rund 280 Kilometer) beträgt das Apogäum lediglich 50 km. Eine solch flache Flugbahn erschwert die Zielerfassung durch Suchradare.

Während des Zielanfluges führt die Rakete nach dem Zufallsprinzip mehrere abrupte Ausweichmanöver mit einer Belastung von 25 bis 30 g durch. Ebenso werden beim Zielanflug mehrere Täuschkörper ausgestoßen. Auch befindet sich ein etwa 30 Kilogramm schwerer Störsender an Bord, der das Feuerleitradar von Raketenabwehrsystemen stören soll. Zusätzlich ist die Raketenoberfläche mit einer radarabsorbierenden Schutzschicht versehen.

Die BILD berichtete:

GEHEIME NATO-SATELLITENBILDER, IN DIE BILD EINBLICK NEHMEN KONNTE, DOKUMENTIEREN DIE STATIONIERUNG EINER „ZWEISTELLIGEN ZAHL“ VON MOBILEN SS-26-RAKTEN SOWOHL IN KALININGRAD ALS AUCH ENTLANG DER RUSSISCHEN WESTGRENZE ZUM BALTIKUM (ESTLAND, LETTLAND UND LITAUEN).

Gemäß dem Potsdamer Abkommen wurde der nördliche Teil der deutschen Provinz Ostpreußen (das heutige Kaliningrader Gebiet) mit der Provinzhauptstadt Königsberg (seit 1946 Kaliningrad) bis zu einer endgültigen territorialen Festlegung durch eine gesamtdeutsche Friedensregelung unter sowjetische Verwaltung gestellt. Josef Stalin machte jedoch klar, dass die Sowjetunion den nördlichen Teil der ehemaligen Provinz Ostpreußen mit Verweis auf den propagierten „urslawischen Boden“ und der Begründung, dass Russland keine eisfreien Häfen zur Ostsee habe, annektieren werde (Wikipedia).

Der Kaliningrader Atombunker wurde erneuert und dazu kommen die sogenannten A2/AD-Kapazitäten. Die Abkürzung steht für anti-access/area denial, also fortschrittliche Störsignale und Abwehrraketen für einen weiten Umkreis. Mit seinen gewöhnlichen Boden-Luft-Raketen in Kaliningrad könnte Russland Nato-Planern zufolge den Zugang zu den Baltenstaaten und zu etwa einem Drittel Polens blockieren.

S-300-Raketen haben eine Reichweite von 150-200 km und decken in Kaliningrad die Grenzgebiete Litauens und Polens ab. S-400-Systeme reichen von 250 bis 400 km und können somit die Hauptstädte der beiden Länder erreichen und den gesamten Suwalki-Korridor abdecken. Im Jahr 2016 setzte Russland das Bastion-Verteidigungssystem (K-300P Bastion-P) mit einer Reichweite von 120 bis 300 km ein, um Flugzeugträger zu bekämpfen, die sich der Küste nähern.

Wie Ben Hodges, Generalleutnant der US-Armee, einmal sagte:

„Wenn der Kreml das Bündnis untergraben will, ist der beste Weg, uns zu demonstrieren, dass wir unsere Verbündeten nicht schützen können – einen hybriden Angriff zu starten und den Suwalki-Korridor abzuschneiden.“

Der Suwalki-Korridor ist eine 100 km lange Grenzlinie zwischen Polen und Litauen, die die baltischen Staaten mit ihren NATO-Verbündeten verbindet. Mit anderen Worten, es gibt für die NATO-Staaten keine andere Möglichkeit, Verstärkungen durchzuführen und ihre baltischen Verbündeten im Falle einer russischen Offensive zu schützen. Darüber hinaus deckt das S-400-Raketensystem den Korridor vollständig ab und verweigert so im Falle eines Konflikts jeden „Raketenzugang“ durch die NATO.

2005 wurde ein alter, streng geheimer sowjetischer Plan aus dem Jahr 1979 bekannt, laut dem deutsche Großstädte wie Stuttgart, München und Nürnberg mit Atomwaffen zerstört werden sollten um danach in „7 Tagen zum Rhein“ vorzustoßen.

2007 fand ein NATO-Historiker einen ähnlichen Plan von 1964. Mit 131 taktischen Nuklearwaffen sollten die politischen Zentren und Kommunikationszentren Westeuropas ausgeschaltet werden. Im Anschluss war vorgesehen, die tschechoslowakische Volksarmee in die verstrahlten deutschen Gebiete einmarschieren zu lassen. Dieser „Prager Plan“ war bis 1986 eine der Optionen Moskaus. Die sowjetischen Militärplaner gingen fest davon aus, dass die „westlichen Imperialisten“ zuerst nuklear zuschlagen würden.https://www.youtube.com/embed/tvMm4Uh3HPs?feature=oembed

1200 Bunker standen alleine in der DDR für den dritten Weltkrieg bereit. Ganze 100 Divisionen, rund 2 Millionen Soldaten, standen für den Sturm nach Westeuropa in Bereitschaft. In sieben Tagen wollte die Rote Armee den Rhein erreichen, nach 12 Tagen Blitzkrieg den Atlantik.

Nach der Wende wurden die Bunker schnell entkernt und die Geräte und Dokumente nach Russland gebracht. Die russischen Akten über diese Anlagen sind interessanterweise noch weitere 70 Jahre unter Verschluss.

In der DDR, nördlich von Berlin, wurde mit 84.000 Tonnen Beton der streng geheime Unterschlupf für Honecker gebaut. Nicht einmal das Führungspersonal um Honecker wusste, wo genau er sich befand. Im Ernstfall hätte sich die höchste Garde des Staates dort eingeschlossen. Die wichtigen militärischen Entscheidungen waren natürlich Moskau vorbehalten; Befehle konnten an den Bunker gesendet werden. In einem Tonstudio war es den SED-Politikern möglich, Botschaften ans Volk einzusprechen und diese über die Hörfunksender der DDR auszustrahlen.

Die Anlage entsprach mit ihrer elastischen Federung und ihrer reichhaltigen Ausstattung dem damaligen Stand der Technik. Die Vorräte waren aber recht knapp bemessen; nur 14 Tage hätten die Insassen nach dem Einsatz von Atomwaffen versorgt werden können, danach hätten sie in Schutzanzügen und mit Gasmasken zum Flughafen und in die Sowjetunion transportiert werden müssen.

Ein anderer Bunker bei Kossa in Nordsachsen wurde lange Zeit nur für den Unterschlupf des Territorialkommandos des III. Militärbezirks der NVA gehalten. Historiker vermuten jedoch inzwischen, dass hier eine Kommandozentrale ein Millionenheer Richtung Westeuropa hätte lenken sollen. Ein Großrechner vom Typ AP 3 war dort installiert, mit dem man Schlachtpläne direkt an die Front hätte senden können. Andere extrem wichtige Bunker wurden gesprengt oder sind mit Regenwasser vollgelaufen.

Die russische Militärdoktrin sah traditionell für den Ernstfall schnelle Gebietsgewinne vor, egal ob dabei viele eigene Truppen und Zivilisten sterben. Die NATO ging jahrzehntelang davon aus, dass die Rote Armee ohne allzu große Probleme bis nach Portugal durchmarschieren könnte. Deutschland wäre mit Atomwaffen enthauptet und die Bundeswehr danach überrollt worden.

In diesem Fall sollten dann später von England und Nordafrika aus Bombardements in Europa durchgeführt werden, während lange vorbereitete Widerstandszellen in Europa die Rote Armee sabotieren. Auch heute sind solche Kriegspläne für Westeuropa noch relevant. Mit solchen Blitzkrieg-Methoden  wären Europas Streitkräfte plötzlich führungslos und orientierungslos.

Die Schweizer Presse berichtete 2014:

„So fliegen alle russischen Kampfhubschrauber mit Triebwerken von Motor Sitsch aus Saporischschia [Ukraine].“

Der frühere Rüstungschef der Russen meinte 2013:

„Wenn die Ukraine morgen die Grenze schließt, dann steht unsere Luftwaffe am Boden.“

Selbst die Fliegerstaffel des russischen Präsidenten ist auf ukrainische Rüstungsunternehmen angewiesen.

Den ganzen kalten Krieg über hielten sich hartnäckige Gerüchte, dass heimlich sowjetische Atombomben in Koffergröße in wichtige US-Städte geschmuggelt wurden. Russlands Status als Supermacht ist abhängig vom Militär und insbesondere dem Atomwaffenarsenal. Ohne diese Kapazitäten bliebe angesichts der schwachen Wirtschaft nicht mehr viel übrig. Wichtige Komponenten der Atomraketen, Sicherheits- und Leitsysteme wurden in der Ukraine hergestellt und der Ukraine-Konflikt ab 2014 war dementsprechend ein existenzbedrohendes Fiasko für den russischen Staat. Es ging nicht nur um einen Mangel an Ersatzteilen, Wartungen und Upgrades für das alternde Nuklearwaffenarsenal, sondern auch um die technischen Geheimnisse, wie mit speziellen Codes und Frequenzen die Waffen scharf gestellt oder deaktiviert werden können.https://www.youtube.com/embed/sLu34UngVsQ?feature=oembed

Russland stationiert 48 Atomraketen an EU-Grenze

http://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/exklusiv-russland-stationiert-48-atomraketen-an-eu-grenze-33916120.bild.html

Sowjet-Pläne zum Blitzkrieg gegen Westeuropa:

http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/poland/1504008/World-War-Three-seen-through-Soviet-eyes.html

http://www.rferl.org/content/article/1063249.html

https://recentr.com/2013/09/kgb-experte-china-russland-und-mexiko-holen-sich-grosteil-der-usa-eu-geht-an-russland/

As if Things Weren’t Bad Enough, Russian Professor Predicts End of U.S.

http://www.wsj.com/articles/SB123051100709638419

http://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/sigmar-gabriel/geheimdokumente-im-ministerium-verschwunden-40159238.bild.html

Verstößt Rheinmetall gegen das Waffenembargo und baut das russische Gefechtsübungszentrum Mulino einfach weiter?

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=wu&dig=2014%2F06%2F10%2Fa0058&cHash=1bf3522814f0e567df8749436a48bee2

Germany Helped Prep Russia for War, U.S. Sources Say

http://www.thedailybeast.com/articles/2014/04/22/germany-helped-prep-russia-for-war-u-s-sources-say.html

http://www.watson.ch/Ukraine/articles/471681326-Was-der-%C2%ABweisse-Konvoi%C2%BB-wirklich-transportierte

AlexBenesch
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