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Russland ist „flexibel“ in seinen Beziehungen, hintergeht Rechte mit Muslimen und Linken

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Bild: kremlin.ru

Kommentar

Die Kommunistische Partei der Russischen Föderation wurde drei Jahrzehnte lang vom ehemaligen Propagandaminister der Sowjetunion, Gennadi Sjuganow, geführt. Er forderte die russischen Behörden auf, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu stürzen, den er beschuldigte, „selbst hier bereit zu sein, ein Massaker zu organisieren und den Donbass zu beschießen, wo Ihre [russischen] Verwandten und Freunde sitzen“.

Die Regierung in Kiew nannte Sjuganow „die CIA und die Vergewaltiger“. Für Deutschlands kommunistische Kreise war die Abneigung gegenüber der NATO größer als die Probleme, die die Widersprüche einer Pro-Kreml-Haltung mit sich brachten. Die Invasion der Ukraine veränderte diese Rechnung. Selbst Sahra Wagenknecht schien überrascht und machte einen Rückzieher, allerdings nicht ohne gleichzeitig die „Verhandlungen“ nach Kreml-Art zu fördern, die bislang die Forderung nach einer Kapitulation darstellen.

Es war nie sonderlich schwierig, herauszufinden, dass es Russland herzlich egal ist, wer sich benutzen lässt. Selbst nach dem Ende der sowjetischen Phase des russischen Imperiums gingen die Beziehungen zu Kommunisten weltweit weiter. Um nicht die internationalen Netzwerke zu verlieren, schaffte der KGB (auch über Putin in St. Petersburg) das Geld außer Landes in internationale Offshore-Häfen und bezahlte damit die internationalen Operationen des KGB weiter, sowie die Transformation Russlands. Ebenso behielt man die Beziehungen bei zu (radikal-)islamischen Kreisen. Auch im parteipolitischen Mainstream des Westens mischte man weiter mit. Bis 2014 und selbst 2022 wollten einige Politiker aus altgedienten Parteien lieber Eurasien als Deutschland.

Dennoch haben sich Europas und Amerikas Konservative einreden lassen, sie seien besonders privilegiert in ihren Russlandkontakten und unterm Strich würde etwas für sie herausspringen. Manche fantasieren tatsächlich von Eurasien und Weltherrschaft.

Zusätzlich zu der offensichtlichen Gefahr, dass West-Konservative sich benutzen und abnutzen lassen durch den Kreml und hinterher weggeworfen werden, kommt noch die die Gefahr aus der Gegenrichtung, dass es westlichen Regierungen in die Hände spielt, wenn die Unzufriedenen in die Russenfalle tappen und sich angreifbar machen.

Russland heute ist ein AIDS-verseuchtes Mittelalter-Hinterland voller ausgebrannter Alkoholiker, wo kaum jemand Kinder haben möchte. Durch Drangsalierungen der LGBT-Minderheiten und ein paar markigen Sprüchen ließen sich westliche Konservative davon überzeugen, dass Russland die christliche-konservative Hoffnung schlechthin sei. Für die Konsumenten traditioneller Verschwörungsmedien reichten die Andeutungen, Putin bekämpfe die (non-existenten) Weisen von Zion.

Als in Griechenland Anfang 2015 die linke Partei Syriza die Wahl gewann, war das erste Treffen mit dem angehenden Premierminister Alexis Tsipras dem russischen Botschafter in Athen vorbehalten. In Deutschland unterhält nicht nur die AfD gute Kontakte nach Moskau, sondern auch die Linkspartei. In Italien hegte wiederum Beppe Grillos Anti-Establishment-Bewegung „5 Sterne“ Sympathien für Kreml-nahe Lesarten.

Als der Sender RT im Dezember 2015 in Moskau sein zehnjähriges Bestehen feierte saß nicht nur Michael Flynn am Tisch von Präsident Putin, sondern auch Jill Stein, 2016 Präsidentschaftskandidatin der US-amerikanischen Grünen.

AlexBenesch
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