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Sahra Wagenknecht: Die „Annexion“ des „besseren Deutschlands“ von einer „Besatzungsmacht“

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Kommentar

Die LINKE-Politikerin Sahra Wagenknecht will nach der Wende nur aus Trotz den Unsinn erzählt haben, die DDR sei das „bessere Deutschland“, und sie habe den militärischen Drill der Schüler damals als widerlich empfunden. Erst nach der Wende hätte sie schließlich studieren dürfen. Der Moderator glaubt ihr diese Reue naiv aufs Wort.

Im Jahr 1996 allerdings veröffentlichte sie im konkret-Verlag noch mit Jürgen Elsässer ein Buch über die Aktualität des Kommunismus. Da war sie 27 Jahre alt und eigentlich über die Phase von Jugendsünden hinaus. Sie beschreibt darin, wie die gierige, bürgerliche und kapitalistische Bundesrepublik die Macht über die DDR übernommen hätte:

„Die bürgerliche Macht trat ins Amt als Besatzungsmacht.“

Es erinnert an eine aktuelle Resolution in der russischen Duma, die die deutsche Wiedervereinigung als „illegale Annexion“ bezeichnet. Sie verwendet sogar den gleichen Begriff:

„Die Annexion der DDR brachte dem Ostdeutschen nicht schlicht den Kapitalismus, sondern sie brachte ihm den Kapitalismus in einer besonders miesen und abstoßenden Form.“

Sie verwendet auch den Begriff „Fremdverwaltung“.

„Und sicher nicht nur ich bin froh, daß ich die ersten zwanzig Jahre meines Lebens in einem anderen Deutschland verbringen konnte als dem, in dem ich heute leben muß.“

Interessanterweise verteidigt sie heute einen Anschluss der Krim an Russland nach einem Referendum. Ihre Partei DIE LINKE will den Austritt Deutschlands aus den militärischen Strukturen der NATO. In Ostdeutschland, wo die kremlfreundliche LINKE und die kremlfreundliche AfD besonders stark sind, hofft man auf eine künftige Orientierung nach Osten.

Putins Regime ist in mancherlei Hinsicht weit rechts. Aber im Endeffekt handelt es sich politisch um eine Links-Rechts-Querfront, die dringend benötigt wird um ideologisch Putins Agenda unter einen Hut zu bringen. Man zelebriert in Russland nach wie vor jährlich mit einer gigantischen Militärparade den historischen Sieg der Sowjetunion über den deutschen Nazi-Faschismus. In der heutigen Russenpropaganda stehen klassische linke Slogans wieder im Mittelpunkt, wie z.B. der „Kampf gegen den NATO-Faschismus“. Moskaus Militäraktionen in der Ostukraine wurden kurzerhand umgedichtet als Überlebenskampf gegen faschistische Horden aus Kiew. Es gab diese faschistischen Horden zwar gar nicht wirklich, aber dennoch pumpte man diese Interpretation pausenlos aus allen Medienorganen in die Welt hinaus.

In der deutschen Politik hört man verblüffend ähnliche Klänge. Sahra Wagenknecht erklärte zur Ukraine:

„Eine Putschregierung, der Neofaschisten und Antisemiten angehören, kommt mit dem Segen von Merkel und Steinmeier ins Amt, das Verhältnis zu Russland hat sich dramatisch verschlechtert, in der Region droht ein Bürgerkrieg, die US-Diplomatie reibt sich die Hände.“

Sie war in ihrer Frühzeit noch Stalin-Versteher und beteiligt an der Kommunistischen Plattform, zu deren Anliegen der „Antifaschismus“ gehört.

AlexBenesch
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