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SPIEGEL: Geheimdienstler haben angeblich Video von Bystron (AfD) mit mutmaßlicher Übergabe von Bargeld

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Kommentar

Als die CDU im Spendensumpf steckte, raunte Helmut Kohl noch etwas von Ehre und verschwieg die Geldquellen, bei denen es sich wahrscheinlich um Figuren aus der deutschen Großindustrie handelte.

Die AfD hingegen hat nun ein gewaltiges Problem mit Vorwürfen über russische Geldzahlungen und chinesischen Spionen.

Petr Bystron, Nummer zwei auf der AfD-Liste zur Europawahl, wird verdächtigt wird, Geld bekommen zu haben von Artem Martschewskyj, der mit der russischen Regierung verbunden ist. Laut den Behörden geht es um 20.000 Euro. Bystron streitet das ab und wertet dies als Schmutzkampagne amerikanischen Ursprungs, um die Wahl zu beeinflussen.

Zunächst war die Rede von Audioaufnahmen, dann Video. So soll sich Bystron während einer mutmaßlichen Geldübergabe bei Martschewskyj beschwert haben, dass er fast nirgendwo mit 200-Euro-Scheinen bar bezahlen könne. Ein Auswertungspapier vermerkt die Details, so erklärten „mehrere mit dem Vorgang befasste Personen aus Nachrichtendienstkreisen dem SPIEGEL“. Das Blatt hat seit Jahrzehnten enge Verbindungen zu Geheimdienstkreisen.

Auf den Video-Aufnahmen sei zu sehen, wie Bystron von Martschewskyj kleine Pakete erhält. Die Audioaufnahmen erwecken den Eindruck, dass es sich um Bargeld handelte.

Ein Abgeordneter im Europäischen Parlament erhält monatlich 7.853,89 EUR netto nach Abzug von EU-Steuern und Versicherungsbeiträgen. Dazu kommen ggf. noch Einnahmen durch Lobbyarbeit.

Die AfD richtet sich gegen die Sicherheitsinteressen der USA und kann problemlos hier ausspioniert werden. Daher wäre es ungeheuer dumm, Bargeld anzunehmen von ausländischen Quellen. Für ein Parteiverbot ist die juristische Schwelle eine „aggressiv-kämpferische Haltung“.

Es existieren vielfältige Möglichkeiten für die Übergabe von Bargeld durch „tote Briefkästen“ wo keine Personen direkt miteinander in Kontakt treten. Die Parteispitze scheint in Panik, denn die Angelegenheit kann sich negativ auf die Wahlergebnisse auswirken und keiner weiß exakt, was alles in den Auswertungspapieren der Überwachungsaktion steht und welche weiteren Überwachungsaktionen stattgefunden haben.

Mittlerweile hat die Generalstaatsanwaltschaft München ein sogenanntes Vorermittlungsverfahren angelegt.

Bystron wurde in der kommunistischen Tschechoslowakei geboren und scheint als Teenager bei dem „Vertrieb“ von verbotenen Liedern und mit einem verbotenen Verein ertappt worden zu sein vom Geheimdienst StB. Ignorieren wir für einen Augenblick die Tatsache, dass der Kommunismus auch nach 1991 nie wirklich unterging und Putin und seine Genossen aus dem KGB stammen.

Bystrons Rebellion mag auf den ersten Blick wirken wie Antikommunismus. Aber der führende deutsche Rechtsextreme früher, Rainer Sonntag, war einst auch ein junger Rebell gewesen in der DDR, der in der Haft von der Stasi als Informant angeworben worden war. Sonntag wurde in die Bundesrepublik geschickt und schaffte es zur Nummer zwei hinter Kühnen. Sein Führungsoffizier agierte wohl direkt im Auftrag von Putin selbst, der für den KGB in Dresden saß.

Es liegen keine Hinweise vor, dass Bystron angefangen hatte, für den StB zu arbeiten. Als er 16 war, reiste er mit seinen Eltern in den Westen; wie er selbst sagt, mit einem Pass, und erhielten politisches Asyl.

Als Mitarbeiter wählte er später Figuren aus der rechten Szene, etwa einen ehemaligen Kopp- und Sezession-Autor, ein ehemaliger NPD-Autor und ein Kollaborateur der DVU. Wie stark kann er diesen Herren vertrauen?

Andrej Babis, der tschechische Ministerpräsient, soll in den 1980er Jahren als Agent beim tschechoslowakischen Geheimdienst tätig gewesen sein. Das Nachrichtenportal Seznamzpravy.cz veröffentlichte eine mutmaßliche Karteikarte des StB. Er meint, er sei ohne sein Zutun gelistet gewesen. Die Karteikarte trägt den Stempel „Agent“. Er räumte bisher nur die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSC) ein.

Aus Tschechien zu flüchten war alles andere als leicht. Mit gefälschten Grenzübergängen lockte die tschechische Geheimpolizei in den vierziger und fünfziger Jahren Hunderte unliebsame Bürger in die Falle. Es gab sogar eine falsche Grenzlinie mit scheinbaren Grenzer-Häuschen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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