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Verdächtiger Todesfall eines Russenpropagandisten in der Türkei. Payback für Nawalny?

Datum:

Rt Deutsch berichtet aktuell:

„Der russische Investigativjournalist Andre Vltchek wurde in Istanbul tot in seinem Auto aufgefunden. Die türkische Polizei spricht von einem „verdächtigen Todesfall“. Gleichzeitig wird berichtet, dass der US-Bürger unter Diabetes litt. Vltchek widmete sein berufliches Leben der Bloßstellung der westlichen Doppelmoral. Der 57-jährige russische Journalist und US-Bürger Andre Vltchek war mit seiner Frau Rossie Indira und zwei Fahrern von der türkischen Stadt Samsun am Schwarzen Meer nach Istanbul unterwegs. In einem Hotel im Stadtteil Karaköy angekommen, versuchte seine Frau, Vltchek am Dienstagmorgen im Auto zu wecken, doch er reagierte nicht.“

Handelt es sich um eine Racheaktion westlicher Geheimdienste als Reaktion auf die Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny?

Vltchek wurde in Leningrad geboren, wurde aber später eingebürgert, nachdem ihm dort in seinen 20er Jahren Asyl gewährt worden war. Er lebte in den Vereinigten Staaten, Chile, Peru, Mexiko, Vietnam, Samoa und Indonesien.

Vltchek berichtete über bewaffnete Konflikte in Peru, Kaschmir, Mexiko, Bosnien, Sri Lanka, Kongo, Indien, Südafrika, Osttimor, Indonesien, Türkei und im Nahen Osten. Er reiste in mehr als 140 Länder,[3][6] und schrieb Artikel für den Spiegel, die japanische Zeitung The Asahi Shimbun, The Guardian, ABC News und die tschechische Tageszeitung Lidové noviny. Seit 2004 war Vltchek als Senior Fellow am Oakland-Institut tätig.

Der Fall Nawalnij wird nicht unbedingt das Pipeline-Projekt “Nord Stream 2” stoppen, könnte aber ganz andere Konsequenzen haben. Wenn Russlands Dissidenten laufend im Gefängnis landen, von Unbekannt erschossen und vergiftet werden, könnten westliche Geheimdienste nach dem Prinzip “tit-for-tat” zurückschlagen mit mehr oder weniger subtilen Zersetzungsmaßnahmen gegen Putin-Propagandisten. Im Kalten Krieg liefen knallharte Programme wie CHAOS oder PHOENIX, bei denen auf sowjetische Agenten und Sympathisanten abgezielt wurde.

Die vehementesten Verteidiger des Putin-Regimes liefern den westlichen Geheimdiensten genau die Vorwände und juristischen Trigger, die gebraucht werden, um harte Bandagen anzulegen. Boris Reitschuster kommentiert aktuell:

“Was mich aktuell im Fall Nawalnij, den ich persönlich kenne und durchaus kritisch sehe, besonders wundert: Wie viele Menschen und gerade Kollegen plötzlich Russland-Fachleute sind und sich zutrauen, eine kompetente Einschätzung abzugeben. Ich würde mich zum Beispiel über die USA, die Türkei oder andere Länder, die ich kaum kenne, nur extrem zurückhaltend äußern. Bei Russland und Putin fehlt sehr vielen leider diese Zurückhaltung völlig. Obwohl sie nicht die Landessprache kennen, Medien nicht im Original kennen und zu einem großen Teil gar nicht oder nur kurz im Lande waren. Mangelnde Kompetenz kompensieren sie mit Lautstärke und Überzeugung. Auch das führt zu einer massiven Verzerrung in der Wahrnehmung.”

Ähnlich verhielt es sich im Kalten Krieg mit den westlichen Linken, die sich äußerst verständnisvoll verhielten gegenüber der Sowjetunion und dies einbauten in ihre “Counter Culture” gegen das als rechts bezeichnete West-Establishment. Heutige Kreml-Fans zeigen Verständnis für Putins Polizeistaat oder leugnen ihn ab, fangen aber das heulen an, wenn sie mal auf Facebook gesperrt werden.

Reitschuster verwendet das treffende Argument, dass es einen generellen Trend in Russland gibt, der im Ganzen betrachtet werden muss:

“Was ich aber klar sagen kann: Putin hat die volle politische Verantwortung. Weil er ein System geschaffen hat, in dem Mörder im Parlament sitzen und ausgezeichnet werden. In dem politische Morde nicht verfolgt werden. In dem Gegner entmenschlicht und als “Faschisten” dargestellt werden. In dem Nawalnij nach der Vergiftung zunächst nicht ins Ausland gelassen wurde, und nicht einmal seine Frau zu ihm durfte. In dem eine Notlandung des Flugzeugs verhindert werden sollte. In dem jetzt absurde Unterstellungen verbreitet werden. Wie die von der Vergiftung in Berlin. Erschreckend auch, wie viele Claqueure Putin in Deutschland hat, die das treu nachplappern.”

AlexBenesch
AlexBenesch
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