Eine mächtige irakische Fraktion hat versprochen, die Streitkräfte des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zu unterstützen bei einem Kampf gegen eine groß angelegte Überraschungsoffensive der Aufständischen, die bereits Teile der zweitgrößten Stadt des Landes eingenommen haben.

Die Rebellenoperation wurde am Mittwoch erstmals von der islamistischen Hayat Tahrir al-Sham (HTS), früher bekannt als Nusra-Front, und anderen Oppositionsfraktionen, darunter der von der Türkei unterstützten Syrischen Nationalarmee, gestartet. Bis Freitag waren die Rebellen in die Schlüsselstadt Aleppo eingedrungen und schienen ihre Angriffe am Samstag nach Süden in Richtung der Stadt Hama auszuweiten. Es handelt sich um die erste große Veränderung des Konflikts seit Jahren.

Hussein al-Musawi, Sprecher der Nujaba-Bewegung, sagte gegenüber Newsweek, dass die plötzliche Offensive der Aufständischen den Interessen der Vereinigten Staaten und Israels diene.

Als syrische Aufständische am Freitag Aleppo stürmten, erklärte die israelische Armee, sie habe „einen geheimdienstgestützten Angriff auf militärische Infrastrukturanlagen in der Nähe von Grenzübergängen zwischen Syrien und dem Libanon durchgeführt, die von der Hisbollah aktiv genutzt wurden, um Waffen aus Syrien in den Libanon zu schmuggeln.“

Es wurde nicht direkt eine Verbindung zu den Entwicklungen in Nordsyrien erwähnt. Die israelische Armee hat regelmäßig Luftangriffe auf angeblich mit dem Iran verbundene Stellungen und syrische Luftabwehrsysteme durchgeführt.

Auch in Washington hüllte man sich über die Rebellenoffensive, die mit den Thanksgiving-Feiertagen in den USA zusammenfiel, weitgehend in Schweigen.

Der iranische Außenminister Abbas Araghchi sollte laut seinem Ministerium am Sonntag Damaskus besuchen.

Assad befand sich zum Zeitpunkt der Offensive in Moskau, ist aber Berichten zufolge nach Damaskus zurückgekehrt. Er führte Telefongespräche mit dem irakischen Premierminister Mohammed Shia al-Sudani und der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Mohammed bin Zayed Al Nahyan, am Samstag.

Beide Staatschefs boten Assad ihre Unterstützung an.

Ebenfalls in den Kampf verwickelt sind die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), eine von Kurden geführte Gruppe, die die Autonome Verwaltung Nord- und Ostsyriens kontrolliert, die fast ein Drittel des Landes umfasst.

Die USA unterstützen die SDF seit 2015 als lokale Vorhut gegen ISIS und haben zuvor verschiedenen Aufständischen geholfen. Rund 1.000 US-Truppen befinden sich noch im von den SDF gehaltenen Nordosten Syriens und in einer von der Rebellenfraktion der Syrischen Freien Armee besetzten Wüstengarnison im Südwesten.

Während des gesamten Krieges konnte sich Assad auf die militärische und politische Unterstützung zweier seiner engsten Verbündeten verlassen: Iran und Russland. Auch in den jüngsten Kämpfen kam Russland Assad erneut zu Hilfe.

Das russische Verteidigungsministerium teilte am Freitag mit, Moskau habe zur Unterstützung des syrischen Militärs Luftangriffe gegen die Rebellenoffensive geflogen, gab jedoch keine Auskunft darüber, wo.

Nachdem es Moskau misslungen war, auch nur eine einzige Revolution des arabischen Frühlings aufzuhalten, wurde schweres Geschütz aufgefahren, um nicht auch noch das Assad-Regime in Syrien als Partner zu verlieren.

Nun will Moskau in Syrien beweisen, dass die Großmachtsambitionen nicht nur auf das Nuklearwaffenarsenal beschränkt sind, sondern dass der russische Bär tatsächlich auch in der Lage ist, 1500 Kilometer von zuhause entfernt seinen Willen durchzusetzen.

Warum hatte das kleine Königreich Katar drei Milliarden Dollar ausgegeben, um die Rebellen in Syrien zu unterstützen? Katar ist der größte Exporteur von Flüssig-Ergdas weltweit und Assad wollte die Katarer keine Pipeline durch Syrien bauen lassen, mit der Gas nach Europa transportiert werden kann. Russland favorisiert das Assad-Regime aus dem gewichtigen Grund, weil jenes das Erdgas aus dem persischen Golf nicht durchlassen will und somit dem russischen Konzern Gazprom höhere Profite ermöglicht. Katar hatte geplant, seine Gasförderung zu verdoppeln.

Der türkische Präsident Erdogan hat sich sowohl die Amerikaner als auch die Russen zum Feind gemacht. Die USA nehmen Erdogan unter anderem krumm, dass jener sich für das russische Pipeline-Projekt entschieden hat, um billigere Rohstoffe zu bekommen. Die Russen schäumen, weil Erdogan ernsthaft erwog, Katar eine Pipeline bis in die Türkei bauen zu lassen. Die türkische Presse spricht davon, wie eventuell Katar-Gas über die Nabucco-Pipeline weiter nach Europa transportiert werden könnte, sehr zum Nachteil Russlands.

Die Zeitung London Guardian berichtete, dass 2009 Assad sich geweigert hatte, ein Abkommen mit Katar zu unterzeichnen für eine Pipeline durch unter anderem Syrien bis in die Türkei. Im selben Jahr begannen die Briten mit ihren Destabilisierungsoperationen in Syrien.

Die chaotischsten Städte in Syrien waren Damaskus, Homs und Aleppo, genau die Städte durch die die vorgeschlagene Pipeline verlaufen soll. Die Saudis konkurrieren mit Katar um die Kontrolle einer Post-Assad-Regierung, wieder aus der Überlegung heraus, wer mehr Kontrolle über den Energiefluss ausüben kann.

Bashar Al Assad ist längst nicht mehr Herr in seinem eigenen Haus, denn sein Militär ist völlig abhängig geworden von iranischen Generälen und russischen Rüstungslieferungen. Die Iraner sollen auch bereits eine Menge verschiedener Söldner herangeschafft haben, ähnlich wie Moskau offenbar längst begonnen hat, begrenzt eigenes Militärpersonal nach Syrien zu verlegen.

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