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„Cicero“ schreibt über Bilderberg, verschweigt eigene, verblüffende Verbindungen

Datum:

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Ein Kommentar von Alexander Benesch

Das angesehene Politmagazin Cicero wagte es tatsächlich, einen Vorabbericht über die Bilderberg-Konferenz Ende diesen Monats zu veröffentlichen: „Die Macht tagt in Kopenhagen“

Zur Grundidee des Treffens gehört die Vertraulichkeit der Gespräche. Die Teilnehmer sind ausdrücklich als Privatpersonen eingeladen. Beides nährt den Mythos.

Die Stimmung sei wie auf einer Klassenfahrt, meint ein Bilderberger, der nicht genannt werden will. Die geäußerten Meinungen würden im Gegensatz zu Davos nicht nur PR-Geschwätz, sondern wirklich bedeutsam sein.
Handelt es sich bei diesem anonym zitierten Konferenzteilnehmer vielleicht um Josef Joffe? Dieser arbeitete nämlich zusammen mit dem ehemaligen Cicero-Chefredakteur Michael Naumann bei der „Zeit“ und taucht regelmäßig auf den Bilderberg-Mitgliederlisten auf.

Aber es kommt nocht verrückter: Naumann, der bis 2012 Cicero-Chefredakteur war, ist verheiratet mit niemand anderem als der Tochter des berüchtigten Bankiers Eric M. Warburg. Seine erste Frau war die die Tochter des ehemaligen Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes Gerhard Wessel. Ab 1. Januar 1943 war Wessel zuerst als Major, dann vom 1. Januar 1944 als Leiter der Gruppe I (Feindlage Sowjetunion) im Range eines Oberstleutnants in der von Reinhard Gehlen geleiteten Abteilung Fremde Heere Ost im Oberkommando des Heeres (OKH) tätig.

Der ganze Bericht soll in der Juni-Ausgabe von Cicero erscheinen. Wird man darin die eigenen Verbindungen zu Bilderberg finden oder muss man diese erst selbst anhand der „Metadaten“ ergründen? Joffe ist zudem noch Beirat der Goldman Sachs Foundation, Mitglied der Trilateralen Kommission, dem International Institute for Strategic Studies, des Atlantik-Brücke e.V. und des Aspen Instituts.

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Foto: Bei Bilderberg berichtet Polizei über DICH

Wie kann man da nur genauer hinsehen wollen?

Eric Warburgs Ausbildung zum Bankkaufmann führte ihn nach Berlin, Frankfurt am Main und nach London, wo er im Bankhaus N.M. Rothschild & Sons Erfahrungen sammelte. Nach Deutschland kehrte er erstmals als amerikanischer Armeeoffizier 1945 zurück und arbeitete unter anderem als Dolmetscher für Hermann Göring bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen. Es wird viel Wind gemacht um Warburgs Emigration nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Allerdings war er weit weniger ein Held, als er immer porträtiert wurde.

Zwischen 1924 und 1931 zahlte Deutschland unter dem Dawes- und dem Young-Plan etwa 36 Milliarden Mark an Reparationen an die Alliierten. Gleichzeitig lieh sich Deutschland im Ausland, vornehmlich in den USA, etwa 33 Milliarden Mark – und leistete somit eine Nettozahlung von nur drei Milliarden Mark an Reparationen. Folglich wurde die Last der deutschen Reparationszahlungen an die Alliierten eigentlich von ausländischen Käufern deutscher Pfandbriefe getragen, die wiederum von den Finanzhäusern der Wall Street ausgestellt wurden, mit natürlich bedeutenden Gewinnen für diese Finanzhäuser selbst.

Gleichzeitig überschwemmten amerikanische Investoren und Industriekonzerne das gebeutelte Deutschland und machten glänzende Geschäfte mit militärisch relevanten Technologien aus den Bereichen Chemie, Maschinenbau, Kommunikation und vielen weiteren. Geld für Hitlers opulenten Wahlkampf kam auch aus den USA. Einige aus der Warburg-Familie waren Direktoren der IG Farben.

AlexBenesch
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