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Greta Thunbergs Palästina-Haltung erinnert an Lenin

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Kommentar

Klima-Aktivistin Greta Thunberg schockierte auf Twitter mit einem Foto, auf dem sie und Mitstreiter Solidarität für Palästinenser ausdrücken. Neben ihr ist eine Plüsch-Krake zu sehen, die von manchen auf Social Media interpretiert werden als antisemitisches Klischee über jüdische Finanziers, die angeblich selbsttätig über Krieg und Frieden entscheiden konnten.

Britannien hatte ursprünglich vorgezogen, die Bindungen zu arabischen Königreichen zu pflegen und es Juden zu verbieten, in nennenswerter Zahl aus Europa in die palästinensische Region zu flüchten, was verheerende Konsequenzen hatte. Später wurde der kleine Staat Israel gestattet, umzingelt von Ägypten, Libanon, Jordanien und Syrien.

Das Framing, das immer wieder gegen Israel verwendet wird, ist der „Anti-Imperialismus“, der bereits von Lenin in der frühen Sowjetunion vorgegeben wurde. Es ist nicht bekannt, ob Greta und ihre Kollegen an die Märchen über eine jüdische Weltverschwörung glauben und sich wie die Hamas auf die „Protokolle von Zion“ berufen. Die französischen Frühsozialisten, die heute immer noch gelesen werden und Karl Marx beeinflussten, machten zuerst die Vorstellung über eine parasitär-jüdische Mega-Verschwörung hinter dem Kapitalismus populär. Die Linken eliminierten dann Juden aus ihrem Feindbild, behielten aber die wesentlichen Elemente des Feindbild bei. Die rechten völkischen Bewegungen kopierten die Ideen über die vermeintliche jüdische Verschwörung.

Sowjet-Framing

Der Islam war die zweitgrößte Religion der UdSSR. Zur Zeit der bolschewistischen Revolution im Jahr 1917 gab es im gesamten Russischen Reich 25.000 Moscheen, was bis in die 1970er Jahre der Sowjetunion auf nur 500 reduziert wurde. In den Jahren vor der Auflösung der Sowjetunion identifizierten sich zwischen 45 und 50 Millionen Sowjetbürger als Muslime.

Im Jahr 1917 veröffentlichte der bolschewistische Revolutionär Wladimir Lenin „Der Imperialismus, die höchste Stufe des Kapitalismus“, einen Text, der später in der Sowjetära zu einer Politik der Kultivierung linker Nationalisten innerhalb der muslimischen Gemeinschaften führte. Auch über die Grenzen der UdSSR hinaus übten sowjetische Geheimdienste Einfluss aus; wie etwa bei den Palästinenser-Gruppen, in Ägypten, Syrien usw.

Eine anti-westliche Haltung unter Muslimen wurde mit dem entsprechenden Framing gemäß Lenin verbucht als „anti-imperialistisch“.

Vor der bolschewistischen Revolution fand im Mai 1917 in Moskau der erste muslimische Allrussische Kongress statt. Im Jahr 1928 begann eine groß angelegte Säuberung der Führung der mehrheitlich muslimischen Sowetrepubliken mit der Hinrichtung von Veli İbraimov von der Tatarischen Kommunistischen Partei und Milliy Firqa, die eine nationalistische Ideologie zugunsten der Krimtataren durchsetzen wollten. Es folgte die Eliminierung der Führer der Muslimischen Sozialdemokratischen Partei, der Tatarischen Kommunistischen Partei, der Tatarischen Union der Gottlosen und der Jungen Bucharer.

Stalins Politik führte zur Initiierung von Hujum, einer sowjetischen Kampagne, die darauf abzielte, islamische Systeme in Zentralasien zu stärken. Der sowjetische Geheimdienst verbreitete „Die Protokolle von Zion“ und ähnliche Texte im großen Stil in der muslimischen Welt.

Lenins gesellschaftspolitische Analyse des Imperiums als letzte Stufe des Kapitalismus leitete sich aus „Imperialism: A Study“ (1902) von John A. Hobson, einem englischen Ökonomen, ab.

Hobsons Schriften zum Zweiten Burenkrieg, insbesondere in „Der Krieg in Südafrika: Seine Ursachen und Auswirkungen“, führen den Krieg teilweise auf jüdischen Einfluss zurück, einschließlich Verweisen auf Rothschild-Bankiers. Jene waren aber von Anfang an dem Hochadel unterworfen gewesen, beginnend mit dem Landgrafen von Hessen-Kassel. Auch andere Banken wie Barings, Lloyds, oder Barclays waren eingebunden in das neue „fraktionale“ Bankensystem zusammen mit der Zentralbank „Bank of England“. Damit konkurrierende Reiche das neue System nicht sofort kopierten, wurde es über rechte und linke Propaganda-Kanäle über den britischen Geheimdienst schlechtgeredet als Unding und jüdische Verschwörung.

John Hobson sprach „von Männern einer einzigen und besonderen Rasse“. Sie verfügen „über jahrhundertelange Finanzerfahrung“ und „sind in der einzigartigen Lage, die Politik der Nationen zu kontrollieren“.

Der Vorsitzende der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, schrieb ein Vorwort für die Ausgabe von Hobsons Werk 2011 und bezeichnete Hobsons Analyse als brillant. Im April 2020 wurde den Medien ein interner Bericht der Labour Party mit dem Titel „The work of the Labour Party’s Governance and Legal Unit in relation to antisemitism, 2014–2019“ zugespielt. Es umfasste 10.000 E-Mails und Tausende private WhatsApp-Kommunikationen zwischen ehemaligen hochrangigen Parteifunktionären. Es entstand ein großer Skandal um Antisemitismus.

Corbyn befürwortet den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der NATO und die Auflösung der NATO. Im April 2014 schrieb Corbyn einen Artikel für den Morning Star, in dem er die Krise in der Ukraine der NATO zuschrieb. Corbyn ist Mitglied der Palestine Solidarity Campaign. Bei einem Treffen der Stop the War Coalition im Jahr 2009 sagte Corbyn, er habe „Freunde“ von Hamas und Hisbollah zu einer Veranstaltung im Parlament eingeladen.

AlexBenesch
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