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Aleister Crowley war nur ein britischer Spion

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Aleister Crowley war ein okkultistischer Influencer, dessen Geschwurbel noch nachfolgende Generationen mitsamt einiger Rockstars beeinflusste.

Dr. Richard B. Spence von der University of Idaho hat sich die Sache einmal genauer angesehen.


Crowleys okkultistische Karriere begann, als er 1898 dem Hermetischen Orden der Goldenen Morgenröte beitrat. Die Goldene Morgenröte gehörte zu den vielen esoterischen Gesellschaften, die in den 1880er Jahren wie Pilze aus dem Boden schossen.

Doch einige Mitglieder dieser Geheimgesellschaft verfolgten eine politische Agenda. Es ging ihnen darum, die Stuart-Linie wieder auf den britischen Thron zu bringen, England katholisch zu machen, sowie die Autonomie von Schottland und Irland zu etablieren. Einige hatten auch Verbindungen zur Irish Republican Brotherhood, einem Geheimbund, der für die Unabhängigkeit Irlands kämpfte.

Einer der Anführer der Golden Dawn war ein britischer Okkultist und Legitimist namens Samuel MacGregor Mathers. Mathers wiederum war der enge Freund eines eigenartigen englischen Adligen namens Lord Bertram Ashburnham, der auf seinem Anwesen ein Ausbildungscamp für Kämpfer betrieb. Es gab den Plan, zunächst eine Revolution in Spanien zu fördern, damit Don Carlos den Thron besteigen würde und sich dann umgekehrt bedankt mit Hilfe für die Revolution in Britannien.

So drang Crowley in die spanische Verschwörung ein, zu der auch der Schmuggel einer Schiffsladung Waffen gehörte. Jemand – wahrscheinlich Crowley – hatte die Sache verraten. Seine extravaganten Spinnereien sorgten in dem Orden der Goldenen Morgenröte für mächtig Streit.

Ungefähr 15 Jahre später besuchte ein wichtiger irischer Nationalist namens Sir Roger Casement New York City, um einen geheimen Deal für die deutsche Unterstützung eines Aufstands in Irland auszuhandeln. Der britische Geheimdienst bekam Wind und ging vorsichtig vor.

Der wichtigste deutsche Propagandist in New York – ein Mann namens George Sylvester Viereck – hatte Crowley angeheuert, antibritische Artikel für seine Zeitschrift „The Fatherland“ zu schreiben.

Praktischerweise war Viereck ein aufstrebender Okkultist und Mitglied des Geheimbundes mit einer Vorliebe für Drogen und Orgien. Durch Viereck erlangte Crowley Gehör beim sogenannten „Propagandakabinett“. Dabei handelte es sich um eine geheime Gruppe, der deutsch-amerikanische Journalisten und Akademiker sowie deutsche Beamte wie der Militärattaché des Kaisers in Washington, Franz von Papen, angehörten.

Crowley sagte, dass er bei einer Kabinettssitzung im März 1915 „die Deutschen nach und nach davon überzeugt habe, dass Arroganz und Gewalt die beste Politik seien“.

Das große Diskussionsthema war der Ozeandampfer „The Lusitania“. Das Schiff war der Stolz der britischen Linienflotte. Die Deutschen wussten, dass es zur Beförderung von Kriegsgütern von New York nach Liverpool verwendet wurde. Das machte es zu einem militärischen Ziel, aber der Knackpunkt war, dass sich Hunderte unschuldiger Passagiere an Bord befanden.

Crowley argumentierte zum Schein, dass die Attacke die Sache wert sei. Das Propagandakabinett leitete seine Stellungnahme nach Berlin weiter. Und am 7. Mai 1915 torpedierte ein deutsches U-Boot die Lusitania vor der Küste Irlands und über 1.000 Menschen kamen ums Leben.

Der wahre Schlüssel dafür, dass Crowley das deutsche Vertrauen gewann, war nicht Viereck, sondern „ein Mann hoch oben im deutschen Geheimdienst“ namens Theodor Reuss. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte Reuss als Journalist in London gearbeitet. Er war auch ein Eingeweihter der Geheimgesellschaft und ein Spion. Reuss präsentierte den Ordo Templi Orientis, der als Tarnung diente für den deutschen Geheimdienst.

1912 weihte Reuss Crowley in den OTO in Berlin ein. Crowley wurde dann Chef der Ordensoperationen im englischsprachigen Raum. Er bekam sogar einen neuen mystischen Namen: Baphomet.

AlexBenesch
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