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Polen will eigene oder amerikanische Atomwaffen

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Polen rüstet konventionell auf und ist auf dem Weg zu Europas größter Streitmacht. Russland reagierte mit der Stationierung von Atomwaffen an den Grenzen von Belarus und zeigt damit, dass man konventionelle Militärverbände und Basen schnell auslöschen kann. Kleine Sprengköpfe wären genug und die NATO würde wohl nur zögerlich reagieren; erst recht nicht mit größeren Sprengköpfen Die USA lagert rund 200 größere Freifallbomben in Europa, die erst mühselig zu ihren Zielen geflogen werden müssen. Russland kann einfach Iskander-Raketen zielgenau abfeuern.

Man kann sich vorstellen, wie Polen nun Druck auf die USA ausübt, um sich atomar verteidigen zu können. Dafür gibt es nur zwei Möglichkeiten: Die nukleare „Teilhabe“ am amerikanischen Arsenal, was nur Freifallbomben bedeutet, für deren Einsatz man im Ernstfall kaum eine Genehmigung und die Aktivierungs-Codes bekommen wird. Außerdem wäre es eine Verletzung der Nato-Russland-Grundakte. Oder eigene Atomwaffen, was aber nach internationalen Vereinbarungen nicht geht.

Präsident Duda soll den Amerikanern einen Kompromiss vorgeschlagen haben, der die Teilhabe ermöglicht, ohne dass US-Bomben auf polnischem Boden lagern. Mit den neu angeschafften F35-Flugzeugen würden die Bomben in Deutschland oder Italien von den Polen verladen werden. Das ist um Welten umständlicher als Raketen mit Nuklearsprengköpfen abzufeuern.

Parteichef Kaczynski hätte lieber eigene Atomwaffen und man schafft sich gerade die Infrastruktur dazu mit dem Bau der ersten Atomkraftwerke.

Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte in seiner Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Frage, ob die Ukraine verpflichtet sei, ihren nichtnuklearen Status beizubehalten. Denn schließlich hatte die Ukraine die alten sowjetischen Atomwaffen aufgegeben im Tausch gegen eine Sicherheitsgarantie durch die Amerikaner. In einem Referendum entschieden sich die ukrainischen Bürger eindeutig für Unabhängigkeit.

Vor der Äußerung von Präsident Zelenksy hatten auch andere ukrainische Politiker den Austritt der Ukraine aus dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) und die Überprüfung ihres nichtnuklearen Status gefordert.

Ein A-, B- oder C-Waffen-Programm kann weitestgehend legal vorbereitet werden durch einen Staat, sodass im Ernstfall auf Abruf nur noch die letzten Schritte einer Produktionskette ergänzt werden müssen. Die Ukraine verfügt über genügend Produktionsanlagen, in denen bekannte chemische Verfahren angewandt werden können. Bestimmte Verbindungen gelten beispielsweise als Schädlingsbekämpfungsmittel und daraus lassen sich Kampfstoffe herstellen. In Büchern wie „Biology of Doom“ erfährt man ehemals streng geheime Details über die frühen Biowaffenprogramme der Briten und Amerikaner. Mit großen Edelstahl-Milchkannen und einer Lagerhalle ließen sich Produktionsanlagen für Erreger improvisieren und bereits existierende Munitionsarten konnten mit den Bakterien befüllt werden. In Übungen beschaffte sich ein amerikanisches Team für 1,5 Millionen $ Ausrüstung aus dem Gebrauchtmarkt und aus Katalogen, und brachte sich damit in die Position, theoretisch mehrere Pfund Anthrax-Pulver herzustellen. Mit dem entsprechenden Zerstäuber und günstigen Windverhältnissen kann man damit erhebliche Mengen feindlicher Truppen schwer krank machen und töten.

Die übereinstimmende Sicht der führenden Experten war, dass praktisch jedes Land und auch nicht-staatliche Akteure in der Lage sind, biologische Kampfstoffe herzustellen. Also wäre es als Abschreckung für die Ukraine eine einfache Angelegenheit. Bei Atomwaffen verhält es sich so, dass der Bau einer Waffe an sich nicht mehr schwierig ist in der heutigen Zeit, sondern eher die Beschaffung von ausreichenden Mengen hochangereicherten Urans oder Plutoniums.

Experimente in den 1960er Jahren und ein Studentenprojekt in den 1970er Jahren zeigten, dass ein gut informierter Wissenschaftler der Konstruktion von Fat Man, der in Nagasaki eingesetzten Atombombe, nahe kommen könnte.

https://theconversation.com/debunking-myths-on-nuclear-power-its-not-for-making-bombs-20013

Um eine praktische Uranbombe herzustellen, werden etwa 60 kg 80% reines 235U benötigt. Es gibt mehrere Methoden, um 235U von 238U zu trennen. Plutonium macht es möglich, mit weniger Material auszukommen und kleinere Bomben zu bauen. In der Ukraine gibt es mehrere Atomkraftwerke und somit sind Spezialisten und Material verfügbar. Es ist denkbar, dass im Laufe der Jahre hier und da kleine Mengen abgezweigt wurden, die ausreichen für mehrere kleinere Sprengköpfe. Die staatliche Nuklearaufsichtsbehörde der Ukraine bestritt im Mai das Vorhandensein von erheblichen Lagerbeständen an Plutonium und angereichertem Uran beim Kernkraftwerk Saporischschja, die zur Herstellung von Atomwaffen im Land im Allgemeinen und im Kernkraftwerk im Besonderen verwendet werden könnten.

Zuvor behauptete der Generaldirektor der IAEO, dass etwa 30 Tonnen Plutonium und 40 Tonnen angereichertes Uran im Kernkraftwerk Zaporozhye gelagert werden.

https://tass.com/world/1457131

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, sagte, die Inspektoren müssten den Standort besuchen, „um zu verhindern, dass es entweder ein Problem gibt oder wir am Ende herausfinden, dass ein paar hundert Kilogramm atomwaffenfähiges Material verschwunden sind“.

Früher bezog die Ukraine ihren Kernbrennstoff ausschließlich aus Russland von der russischen Firma TVEL. Seit 2008 bezieht das Land auch Kernbrennstoff von Westinghouse aus den USA. Im Jahr 2005 befanden sich 17 Uranlagerstätten auf dem staatlichen Bilanzkonto der Ukraine. In Novokostiantyniv wurde eine Fabrik zur Urananreicherung gebraut. Es gibt auch mehrere Forschungsreaktoren in der Ukraine.

Die Verbindungen zwischen Atomkraft und Atomwaffen waren schon immer sehr eng und werden weitgehend geheim gehalten. Die meisten Regierungen geben sich große Mühe, ihre Verbindungen gut zu verbergen. Die zivile Kernkraftindustrie ist in den 1940er und 1950er Jahren aus dem Atombombenprogramm hervorgegangen. In Großbritannien wurde das zivile Atomkraftprogramm bewusst als Deckmantel für militärische Aktivitäten benutzt.

https://cnduk.org/resources/links-nuclear-power-nuclear-weapons/

Elizabeth, die Queen of England eröffnete 1956 unter dem Slogan „Atom für Frieden“ Britanniens erstes Kernkraftwerk bei Calder Hall in Cumbria. In Wirklichkeit handelte es sich primär um eine Produktionsanlage für waffenfähiges Plutonium. Die Anlage von Windscale bzw. Sellafield wurde 1983 von Greenpeace dabei erwischt, radioaktive Abfälle durch eine Pipeline ins Meer zu leiten. Der Betreiber der Anlage fuhr die schwersten juristischen Geschütze auf, um Greenpeace zu stoppen und weitere Enthüllungen zu vermeiden. Die erste Generation der britischen Magnox-Atomkraftwerke waren heimlich so entworfen worden, dass sie neben der Erzeugung von Strom für die Produktion von waffenfähigem Plutonium geeignet waren.

Alle Prozesse an der Spitze des nuklearen Brennstoffkreislaufs, d. h. Uranerzabbau, Uranerzmahlung, Uranerzraffination und U-235-Anreicherung, werden immer noch sowohl für Energie- als auch für militärische Zwecke verwendet. Kernreaktoren werden verwendet, um Tritium (das radioaktive Isotop von Wasserstoff) zu erzeugen, das für Atomwaffen benötigt wird.

Die britische Regierung nutzt das Atomkraftwerk Hinkley Point C, um das britische Atomwaffensystem Trident zu subventionieren. Dementsprechend gibt es großzügige Subventionen für die Atomindustrie.

AlexBenesch
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