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Der Leopard 2 war seit Jahrzehnten zur Verteidigung gegen die Russen gedacht

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Kommentar

Der Leopard-2-Panzer war seit Jahrzehnten gedacht zur Verteidigung Europas gegen die Russen. Dafür wurden tausende Stück gebaut, Besatzungen ausgebildet und Ersatzteile gehortet. Da Russland sowieso immer wieder expandiert nach einer Schwächephase, und da spätestens 2008 klar war, wo die Reise hingeht, hätte der Leopard-Bestand auf Vordermann gebracht werden müssen. Damit im Fall der Fälle tausende bereit stehen, samt Munition und Ersatzteilen. Stattdessen wurde das Projekt komplett vernachlässigt; selbst dann noch, als Russland 2014 bereits die Ukraine überfiel. Die USA beherrschen bekanntlich Computersimulationen für Kriege, also ist naheliegend, dass man virtuell herumexperimentieren konnte mit den Leopards. Selbst mit überschaubaren Stückzahlen hätten Simulationen wohl ergeben, dass die Russen hier nicht mithalten können.

Wieso geschah also nicht die Abschreckung? Wieso wird erst jetzt, ein Jahr nach Kriegsbeginn, die Lieferung von Kampfpanzern durchgewunken? Wieso erklärt der deutsche Hersteller, dass vielleicht in einem Jahr rund 20 Stück fertig werden? Wieso können von verschiedenen Ländern nur mühselig Exemplare herangekarrt werden?

Eine glaubhafte Abschreckung vorab hätte den Ukraine-Krieg wohl verhindert, aber diese Abschreckung fand nicht statt, obwohl es die Aufgabe der NATO war und viel simpler ist als sich in einen Krieg einzumischen.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet exklusiv, dass Kanzler Scholz in einem Telefonat mit US-Präsident Biden die Freigabe von Leopard-Panzern für die Ukraine zugesagt hätte, unter der Bedingung, dass die USA neben Frankreich und Britannien ebenfalls Kampfpanzer liefern.

Die USA seien „noch nicht so weit“, wenn es darum gehe, Abrams-Panzer an die Ukraine zu liefern, sagte Colin Kahl, der Unterstaatssekretär für Verteidigungspolitik, die Nr. 3 im Pentagon, am Mittwoch gegenüber Reportern.

„Der Abrams-Panzer ist sehr kompliziert, er ist teuer. Es ist schwer darauf zu trainieren. Es hat ein Düsentriebwerk … Es ist nicht das am einfachsten zu wartende System“, sagte Dr. Kahl. Er ging zwar nicht direkt auf Deutschlands Forderung nach Panzerlieferungen durch die USA ein, sagte aber, das Pentagon wolle den Ukrainern keine Ausrüstung geben, „die sie nicht reparieren, nicht aufrechterhalten und langfristig nicht leisten können.“

Dennoch geben sich amerikanische Funktionäre optimistisch, dass Scholz sich letztendlich nicht sperren wird bei den Leopards, für die deutsche Genehmigungen erforderlich sind, selbst wenn sie aus irgendeinem Land aus in die Ukraine gehen sollen.

Frankreich sagte kürzlich, es werde gepanzerte Radfahrzeuge vom Typ AMX-10 in die Ukraine liefern. Das Fahrzeug ähnelt einem kleinen Panzer mit Rädern und wird als „Panzerkiller“ bezeichnet, weil es Granaten abfeuert, die die Panzerung von Panzern durchdringen und sie zerstören können.

Das Nachrichtenportal „Politico“ berichtete , dass die USA unter anderem die Lieferung von Radschützenpanzern des Typs Stryker und Bradley erwägen.

Wichtige Unterstützer der Ukraine aus 50 Nationen, die als Ukraine Defense Contact Group bekannt sind, planen, sich am Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland zu treffen, um sich auf ein umfangreiches neues Paket militärischer Hilfe für Kiew zu einigen.

Wahrscheinlich ist, dass die USA seit Monaten ohnehin koordinieren, welches Gerät in die Ukraine geht. Bei dem kommenden Treffen im deutschen Ramstein wird der Eindruck erweckt, werden, führende NATO-Länder hätten sich zu einer Verhandlungslösung durchgerungen.

In der NY Times war vor wenigen Monaten durchgesickert, dass die ukrainische Gegenoffensive zu einem großen Teil auf amerikanischen Computersimulationen basierte. In diese Simulation ließen sich selbstverständlich auch moderne Kampfpanzer einfügen. Deutschland verfügt selbst über sehr wenige Exemplare, aber aus Europa und von anderswo werden nun Einheiten zusammengesammelt. Durchaus möglich, dass die Deutschen selbst gar keine liefern oder niedrige zweistellige Mengen.

Seit einigen Monanten bettelt Kiew die NATO um verschiedene Arten von Panzern an und bekam immer wieder Absagen oder Vertröstungen. Die Frage ist: Warum? Gab es geheime Drohungen der Russen? Waren diese glaubhaft? Die russischen Truppen wären schnell ins Schleudern gekommen und vielleicht wäre dann die Abschreckungswirkung zu groß geworden. Stattdessen kommt es nun vom auffälligen Timing her zu einem großen Showdown zwischen Kiews Truppen und den hunderttausenden neuen russischen Rekruten.

Die Hemmschwelle, kleinere Atomwaffen einzusetzen, ist für Moskau zu hoch. Anders sieht es aus, mit bestimmten biologischen Waffen, die über der Ukraine verschossen werden können und die die Menschen wochenlang kampfunfähig machen. In Kombination mit einem schnellen Vorstoß von Infanterie und Panzern könnte ein gewichtiger Teil der Ukraine überrollt werden.

Der Sicherheitsexperte Martin van Crefeld schrieb kürzlich in der WELT, dass er eine Welt bevorzuge, in der die Supermächte die Welt beherrschen und keine gewöhnlichen Nationen Chaos anrichten können. Vielleicht rührt daher die zögerliche Hilfe für die Ukraine. Es geht der NATO-Führung vielleicht gar nicht darum, dass Kiew wirklich gewinnt.

Professor Carroll Quigley befürchtete im Kalten Krieg, dass die Supermächte eine Art heimliches Kartell formen und hin und wieder Stellvertreterkriege lostreten aus dem Kalkül, die Welt in Schrecken zu versetzen und den eigenen Status damit zu stützen.

AlexBenesch
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