spot_img

Seit wann beliefert China heimlich die Russen und Nordkoreaner mit kriegsrelevanten Gütern?

Datum:

Inzwischen fragt sogar der amerikanische Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan, seit wann die Chinesen eingeweiht waren in Russlands Pläne zur Invasion der Ukraine. Zusätzlich wird gedroht, dass China nicht die Sanktionen gegen Russland unterlaufen dürfe. Sullivan bot gleichzeitig den Chinesen ein Narrativ, um sich aus der Sache herauszuwinden: Sie seien womöglich auch von Putin getäuscht worden über den Umfang der geplanten Militäraktion.

Hinter den Kulissen geht es aber wohl kaum nur darum, dass Peking eventuell Wochen oder wenige Monate vor dem 24. Februar in Kenntnis gesetzt worden war, sondern es geht um Jahre und möglicherweise Jahrzehnte, denn in solchen zeitlichen Größenordnungen denken Großmächte und Supermächte. Russland würde kaum eine großangelegte Invasion durchführen, ohne entsprechende Pläne vorbereitet zu haben, den Fallout zu managen. Falls es eine solche wahrscheinliche Koordination zwischen China und Russland gegeben hat, wurde mit Sicherheit ausgearbeitet, wie man westliche Sanktionen abfedern und Russlands Lücken in der Industrieproduktion ausgleichen kann. Die NATO verfügt über relativ akkurate Schätzungen darüber, wie es aussieht in Russlands Munitionsdepots und Fabriken für allerhand Bauteile und fertige Produkte. So wurde die Hoffnung gehegt, dass Putins Truppen bald leergeschossen sind und China sich nicht trauen würde, in aller Öffentlichkeit Nachschub zu liefern. So besteht aber die Möglichkeit, Bauteile und sogar fertige Produkte herzustellen, deren Herkunft verschleiert wird. So ähnlich wie sich ein Kalaschnikow-Gewehr mit einem falschen Herkunftsstempel versehen lässt, so ähnlich kann man vielfältige Bauteile erzeugen, die direkte Kopien sind von denjenigen aus russischer oder ehemals (vor dem Export-Stopp) ukrainischer Produktion).

Der amerikanische Nationale Sicherheitsberater Sullivan drohte China öffentlich, falls Russland geholfen werde, die westlichen Sanktionen zu unterlaufen. Falls Russland und China seit Jahrzehnten miteinander heimlich koordinieren, könnte künftig eine sichtbare engere Koordination als erzwungene Notwendigkeit getarnt werden. Damit könnten China und Russland immer noch den Schein waren, sie seien Konkurrenten.

Letzte Woche sagte CIA-Direktor William Burns bei einer Anhörung im Senat aus, dass Xi Jinping durch Putins Invasion „verunsichert“ gewesen sei. Wie glaubhaft ist das, angesichts von Chinas eignen langjährigen Vorbereitungen mit der Belt Road Initiative, um das Empire stark auszudehnen?

Russlands Wirtschaft war bereits vor dem Krieg relativ klein und insignifikant. China ist dagegen ein ganz anderes Kaliber.

Die Vereinigten Staaten werden nun versuchen, China bei einem hochrangigen Treffen in Rom davon zu überzeugen, keine Waffen an Russland zu liefern. Die Financial Times, die New York Times und die Washington Post berichteten am Sonntag über die russische Anfrage nach Waffen von China, inmitten von Behauptungen von US-Beamten, dass dem russischen Militär bestimmte Vorräte an Waffen ausgehen. China könnte Russland auch erlauben, seine Wirtschaft weiter in CIPS zu integrieren, ein chinesisches internationales Zahlungssystem, das als Alternative zum SWIFT-System dienen würde, das von den meisten westlichen Ländern verwendet wird und dessen Verwendung mehreren russischen Banken verboten wurde.

Hamstern

Die tatsächlichen Militärausgaben Chinas pro Jahr sind in Wirklichkeit weit über denen einer Nation in Friedenszeiten hinaus eskaliert. Die Autoren Stephen Leeb und Gregory Dorsey schreiben in ihrem Buch „Die gelbe Gefahr – Wie Chinas Gier nach Rohstoffen unseren Lebensstil gefährdet“:

„Zwar verkündet Peking ein jährliches Militärbudget, das offiziell etwa zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht, aber unter China-Experten, darunter auch das amerikanische Verteidigungsministerium, ist allgemein bekannt, dass die Verteidigungsausgaben des Landes viel höher sind und etwa dem Dreifachen der offiziellen Zahlen entsprechen. Das ist ein höherer Anteil als in den USA. Aber selbst das ist nicht die ganze Geschichte. Die Regierung kann nach Belieben und innerhalb kürzester Zeit Ressourcen vom zivilen in den militärischen Bereich verlagern. Zudem handelt es sich bei den Zahlen, die Chinas Militärausgaben beschreiben, um nominale Angaben. Passt man die Ausgaben des Landes der Kaufkraftentwicklung an, so erhöhen sich die Militärausgaben um 80% oder mehr.“

Ohne die seltenen Erden gibt es keine Präzisionsmunition, keine Laser-Zielgeräte, Luftfahrtsysteme, Radarsysteme, Nachtsichtgeräte, Satelliten- und Kommunikationssysteme. Die Förderung von diesen Mineralien ist allerdings unwirtschaftlich und sehr giftig. Die Minen im Westen wurden wegen der Konkurrenz aus Fernost geschlossen und es bräuchte Jahre, um sie wieder zu aktivieren. China ist derzeit das einzige Land, das bedeutsame Mengen dieser Mineralien fördert und verteidigt einen Weltmarktanteil von atemberaubenden 97 Prozent. Zusätzlich hortete China alle möglichen anderen Rohstoffe, die für Rüstungsproduktion unabdingbar sind.

Nordkoreas Bauteile

Nordkorea gelang es, von einem rückwärtigen stalinistischen Moloch aufzusteigen zu einer Atommacht inklusive Interkontinentalraketen und Hyperschall-Vehikeln. Ohne China undenkbar.

Als Nordkorea erfolgreich einen Satelliten ins All geschossen hatte, fielen Bruchstücke der Trägerrakete ins südchinesische Meer. Die Südkoreaner schnappten sich den Müll, analysierten ihn und stellten fest, dass die Bauteile aus China stammten, bzw. dass es westliche High-End-Bauteile und europäische Softwareprodukte waren, die von chinesischen Distributionsfirmen nach Nordkorea gebracht wurden. Europäische Technologie landete auch in chinesischen High-End-Fräsmaschinen und schließlich in Nordkorea. Damit kann man auch Zentrifugen herstellen für die Anreicherung von Uran. Nordkorea benutzt allerhand Tarnfirmen in China um Sanktionen zu umgehen.

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Recentr LIVE (02.05.24) ab 19 Uhr: Operation Trust

Die Kommunisten setzten alles auf ein doppeltes, groß angelegtes Täuschungsmanöver; die Vorbereitung einer breiteren ideologischen Aufstellung samt weitgehender...

Auch im Kalten Krieg bandelte Deutschlands extreme Rechte mit den Chinesen an

Maximilian Krah oder Alice Weidel von der AfD sind beileibe nicht die ersten aus dem rechten Lager, die...

Dugin bewirbt im Tucker-Interview seinen National-Bolschewismus

Kommentar Tucker Carlson macht falsch, was man falsch machen kann. In seinem Interview mit Putin verstand er nicht einmal,...

Krah (AfD) liefert dünne Ausreden und setzt auf das China-Konzept von Henry Kissinger

Kommentar Maximilian Krah (AfD) hat noch etwas Rückhalt bei seinem Zielklientel und natürlich bei dem Compact-Magazin. In einem neuen...