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Go big or go home: Wie der Konflikt weiter eskalieren wird

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Man rechnet an diesem Wochenende mit der Eroberung von Kiew durch russische Kräfte. Ziemlich bald kann eine neue Marionettenregierung ausgerufen werden. Sobald die wichtigen Industriebetriebe der Ukraine gesichert sind, von denen Russlands Militär stärker abhängig ist als die allermeisten ahnen, könnten zwei Drittel oder das gesamte Territorium Moskau gehören. Entweder nennt man es pseudomäßig die neue „unabhängige Ukraine“ oder man stuft es gleich als russisches Territorium ein. Was dann? Belässt man es dabei und feuert verbal weiter über möglichst viele Propagandakanäle, dass die Aktion doch nicht so schlimm für die Menschen gewesen sei?

Moskau hat kein Interesse an einem hochgerüsteten NATO-Baltikum und einem hochgerüsteten Polen. Wen die Sanktionen ohnehin schon substanziell sind, was hält Moskau dann davon ab, gleich noch Polen zu überrennen und das Baltikum? Die neuen NATO-Staaten haben sowieso nur eine Pseudo-Mitgliedschaft und die Supermächten sicherten vertraglich ab, dass die neuen Mitglieder keine signifikanten Streitkräfte aufbauen dürfen. Russland kann auch mit Truppen vordringen in Ex-Sowjetstaaten wie Kasachstan oder Usbekistan.

Eventuell gelingt es der NATO, den Partisanenkampf in der Ukraine längerfristig zu unterstützen, was bestenfalls Druck auf Russland ausüben kann, noch brutaler vorzugehen.

Direkte Kollisionen zwischen Russland und der NATO wurden im Kalten Krieg wiederholt geprobt, mit dem Ergebnis, dass konventionelle Formen der Kriegsführung schnell erschöpft sind und ein begrenzter Atomkrieg beginnt.

Im Oktober 2011 einigten sich die Verteidigungsminister Russlands und Weißrusslands darauf, 2013 die Militärübung „Zapad“ („Westen“) in Weißrussland auszurichten, „um dabei zu helfen, eine ausländische Aggression zu verhindern“. Im September 2012 ließ Russland die Militärübung „Kavkaz“ („Kaukasus“) in Südrussland durchführen.

Im September 2011 soll die russisch-belarussische Übung „Union Shield“ die Abwehr eines NATO-Angriffs simuliert haben. Die Übung fand in Zentral- und Südrussland statt und umfasste etwa 7.000 russische Truppen und etwa 5.000 belarussische Truppen. Im August-September 2009 führten 6000 russische und 6000 belarussische Soldaten die Militärübung „Zapad“ („Westen“) in Belarus entlang der Grenzen zu Litauen und Polen sowie in der russischen Exklave Kaliningrad durch, und 7000 russische Soldaten führten eine damit verbundene Übung namens „Ladoga“ durch in Grenzgebieten zu den baltischen und skandinavischen Ländern. Die Zapad-Übung beinhaltete angeblich Operationen gegen Terroristen, die aus dem Hoheitsgebiet Litauens nach Weißrussland und in den östlichen Teil des Gebiets Kaliningrad eingedrungen waren, aber laut vielen Beobachtern simulierte sie tatsächlich die Abwehr eines NATO-Angriffs auf Weißrussland. Bei der Ladoga-Übung ging es angeblich um die Abwehr eines von Litauen aus gestarteten Terroranschlags, aber das Hauptaugenmerk schien auf Operationen in den Gebieten der baltischen Staaten und Finnlands zu liegen. Die Ladoga-Übung beinhaltete eine amphibische Landung in Kaliningrad. Einigen Anschuldigungen zufolge wurde auch ein Atomschlag auf Polen simuliert.

https://www.atlanticcouncil.org/blogs/natosource/congressional-report-examines-sales-of-military-tech-equipment-to-russia-by-our-european-allies/

Der große, prestigeträchtige Preis für Russland ist nicht Kiew, sondern Berlin. Russland kann sehr bald eine konstitutionelle Monarchie ausrufen und Putin zum Zaren krönen. Demnach hätte das neue russische Reich keinen kommunistischen Anstrich mehr, sondern berufe sich auf die über 1000-jährige Tradition und erinnere zudem an die europäischen Reiche des Mittelalters sowie an die Reiche der Antike wie Rom.

AlexBenesch
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