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Begreift Sahra Wagenknecht Putins explizite Vorstellung eines adelig geführten Eurasiens?

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Kommentar

Es gibt nur drei Wege, um den eigenen Willen anderen Leuten aufzudrängen: Reden, Geheimoperationen und Gewalt(-androhung). Russland scheint daran gescheitert zu sein, der ukrainischen Bevölkerung die Vorstellung schmackhaft zu machen, unter Kontrolle Moskaus zu geraten. Rund 72% der Ukrainer betrachten Russland als einen feindseligen Staat. Rund 70% der Menschen in acht wichtigen NATO-Staaten möchten der Ukraine wirtschaftlich helfen, aber keine Waffen liefern. 39% halten Russland für Schuld an der Ukrainekrise und 18% die pro-russischen Separatisten.

Russland hat also den Laber-Krieg verloren. Da es keine überraschenden Staatsstreiche gegeben hat, um eine pro-russische Marionette in Kiew zu installieren, muss man damit rechnen, dass Russland auch den Geheimdienstkrieg verloren hat. Bleibt also nur Gewalt übrig als Option.

Sahra Wagenknecht versucht es mit Labern. In der Maischberger-Sendung hält sie es für zielführend, nicht den brutalen Tschetschenienkrieg zu erwähnen, sondern Putins Bundestags-Rede. Mit dieser hätte Putin „die Hand ausgestreckt“ und er wollte Teil Europas sein, aber die NATO habe darauf reagiert mit der Osterweiterung.

Sie redet darüber, was die Supermächte wollen. Wenn aber die ukrainische Bevölkerung überwiegend Teil Europas sein will und nicht Teil der russischen Einflusssphäre, dann interessiert das plötzlich nicht? Russland ist seit weit über 1000 Jahren eine aggressive, expansive Großmacht/Supermacht. Viele NATO-Analysen waren sich vollkommen in Klaren darüber, dass eine Absicherung osteuropäischer Staaten viel zu teuer wäre.

Die USA mögen ihre Finger gehabt haben in dem Maidan-Aufstand, aber es steckte wie üblich nicht viel dahinter. Man scheuchte die Menschen auf und ließ sie dann hängen. Werfen wir kurz einen Blick auf eine besondere Stelle der Bundestagsrede von Putin. Nach seinen Vorstellungen soll Eurasien eine adelige Supermacht sein. Was überhaupt nicht zu Wagenknechts linker Ideologie passt:

„Erinnern Sie sich zum Beispiel an die Tochter Ludwigs IV., des Fürsten von Hessen-Darmstadt: Sie ist in Russland als Fürstin Elisabeth bekannt. Sie hatte ein wirklich tragisches Schicksal. Nach dem Mord an ihren Mann gründete sie ein Nonnenkloster. Während des Ersten Weltkrieges pflegte sie russische und deutsche Verletzte. Im Jahre 1918 wurde sie von Bolschewisten hingerichtet. Ihr galt eine allgemeine Verehrung. Vor kurzem wurde ihr Wirken anerkannt und sie wurde heiliggesprochen. Ein Denkmal für sie steht heute im Zentrum Moskaus.

Die Fürstin war eine Enkelin der britischen Königin Victoria, die formell eines der brutalsten Kolonialreiche der Welt anführte. Trotz der scheinbaren Unabhängigkeit der 13 amerikanischen Kolonien formte sich ein angloamerikanisches Imperium, das schließlich das Verteidigungsbündnis NATO formte und den globalen Kapitalismus anführte. Ich dachte Sahra Wagenknecht sei links und anti-NATO? Der gesamte real existierende Kommunismus fußt auf der Revolution unter Lenin über das Zarenhaus Russlands. Im deutschen Bundestag zeigt jedoch Putin, der im Luxus lebt wie ein Zar, größte Sympathien für den Zaren-Adel, der die gleiche Familie war wie der britische Thron. Einer der heikelsten russischen Oligarchen heute ist der Neo-Monarchist Konstantin Malofejew, der sich angeblich auch in die Belange der Ukraine einmischt. Ich dachte Wagenknecht sei links?

Vergessen wir auch nicht die Prinzessin von Anhalt-Zerbst. Sie hieß Sophie Auguste Friederike. Sie leistete einen einzigartigen Beitrag zur russischen Geschichte. Einfache russische Menschen nannten sie Mutter. Aber in die Weltgeschichte ging sie als russische Zarin Katharina die Große ein.“

Militärisch konnte die Zarin erhebliche Siege verbuchen gegen die Türken und den Zugang zum Schwarzen Meer sichern. Auch ein Teil Polens sowie die Halbinsel Krim konnten an Russland angliedert werden. Der Plan war, ihren Sohn Paul von der Thronfolge auszuschließen, was ihr aber nicht gelang. Sie fand für ihn als Frau die deutsche Welfen-Prinzessin Wilhelmina Luisa von Hessen-Darmstadt (die sich fortan Natalia nannte), Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt. Der einzige praktikable Ersatzkandidat für den Thron war Konstantin, dieser war aber eine recht instabile Person und seine Ehe mit Juliane von Sachsen-Coburg Saalfeld (umbenannt in Anna) war eine Katastrophe. Julianes bzw. Annas Bruder Leopold heiratete Prinzessin Charlotte, die Anwärterin auf den britischen Thron. Leopold wurde König von Belgien und sein Neffe Prinz Albert von Sachsen Coburg heiratete die britische Königin Victoria. Der berühmte preußische Politiker Otto von Bismarck bezeichnete Coburg später spöttisch als die Pferdezucht für den Adel Europas. Aus Sachsen-Coburg-Saalfeld entwickelte sich im Laufe der Zeit das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, das nahtlos an Hannover den Britischen Thron fortführte.

Ich dachte Wagenknecht sei links?

Ihren M.A.-Abschluss machte sie mit einer Arbeit darüber, wie Karl Marx frühzeitig über Hegel dachte. Über seinen Vater lernte Marx den Baron Ludwig von Westphalen kennen, der Macht und Ansehen besaß, und Verbindungen aufwies zur Oberschicht Großbritanniens und Schottlands. Die Familie von Westphalen hatte tiefe Verbindungen zu den Nachrichtendiensten und Geheimgesellschaften, die immer gut informiert sein wollten über revolutionäre Gruppen und ideologische Netzwerke.

Philipp von Westphalen wurde 1751 Sekretär des preußischen Generalleutnants und Freimaurers Ferdinand von Braunschweig, dem Schwager vom preußischen König und Freimaurer Friedlich II. Ferdinand war zudem Mitglied im Illuminatenorden, wo sich auch Personen tummelten wie der Landgraf Karl von Hessen-Kassel. Die Familie Hessen-Kassel war enorm eng verwandt mit dem britischen Thron. Ferdinand von Braunschweig hatte den Oberbefehl über die verbündeten Truppen von England, Hannover (der Ursprung der britischen Königs-Dynastie) und Preußen. Philipp von Westphalen übernahm ebenso eine wichtige militärische Funktion und der britische König George III. aus dem Haus Hannover verlieh ihm dafür einen hohen Titel. Philipp heiratete eine Adelige mit schottischen Vorfahren. Sein Sohn war Ludwig von Westphalen. Dessen Sohn Ferdinand Otto wiederum wurde preußischer Innenminister und war somit verantwortlich für die Spionage gegen revolutionäre Gruppen. Ludwigs Tochter Jenny heiratete schließlich Karl Marx. Ludwig arbeitete als hochbezahlter Justizangestellter in Trier.

Ist Sahra Wagenknecht nie aufgefallen, dass Marx ein Spion des Adels war?

AlexBenesch
AlexBenesch
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