Massive Stromausfälle in China belasten nicht nur Millionen Haushalte, sondern auch die Industrie, und das obwohl man auf Kohlekraftwerke gesetzt hat.
Besonders gravierend ist das Problem in Chinas nordöstlichen Industriezentren, wenn der Winter naht. Die globale Nachfrage nach chinesischen Waren steigt und die Fabriken, die sie herstellen, brauchen viel mehr Strom.
Die von Peking auferlegten Regeln, die das Land bis 2060 klimaneutral machen wollen, haben die Kohleförderung verlangsamt, obwohl das Land immer noch mehr als die Hälfte seines Stroms mit Kohle produziert. Aber da die Regierung die Strompreise streng kontrolliert, sind Kohlekraftwerke nicht bereit, mit Verlust zu arbeiten, und viele reduzieren stattdessen ihre Leistung drastisch.
Energieintensive Industrien wie die Stahlerzeugung, die Aluminiumschmelze, die Zementherstellung und die Düngemittelproduktion gehören zu den am stärksten von den Ausfällen betroffenen Unternehmen. Goldman Sachs schätzt, dass bis zu 44% der Industrietätigkeit des Landes von Stromknappheit betroffen sind.
Einige städtische Pumpstationen wurden geschlossen, was eine Stadt dazu veranlasste, die Einwohner zu drängen, für die nächsten Monate zusätzliches Wasser zu lagern. In der Stadt Dongguan, einem wichtigen Produktionszentrum in der Nähe von Hongkong, hat eine Schuhfabrik mit 300 Beschäftigten einen Generator für 10.000 US-Dollar pro Monat gemietet, um sicherzustellen, dass die Arbeit fortgesetzt werden kann.
Zwischen den Mietkosten und dem Dieselkraftstoff für den Antrieb ist Strom jetzt doppelt so teuer wie zu Zeiten, in denen die Fabrik nur das Netz angezapft hat. Die gesamte industrielle Nutzung verbraucht 70 Prozent des Stroms in China, angeführt von den meist staatlichen Herstellern von Stahl, Zement und Aluminium.
Bei Rolling Blackouts wird in der Regel für fünf bis sechs Stunden der Strom eines ganzen Abschnitts, der in der Regel eine Stadt umfasst, abgeschaltet.
