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Querdenker-Parteien sind bei Wahlen bedeutungslos: Soviel Prozente wie die Todesrate von Corona

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Kommentar

Die Parteien „Die Basis“ und „Wir 2020“, die aus der Corona-Protestbewegung heraus entstanden waren, holten bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg nur 0,8% bis 1% der Stimmen, was in etwa der Todesrate der Corona-Pandemie entspricht. In den Telegram-Gruppen und „alternativen“ Medien war frühzeitig ein Hype generiert worden, laut dem ein Potenzial von Millionen Wählerstimmen und eine „kritische Masse“ vorhanden wäre. Bei der ersten Corona-Großdemo wurden ca. 35.000 Teilnehmer zu 1,3 Millionen erklärt und selbst ein AfD-Abgeordneter schätzte kürzlich bei einem Besuch in Moskau, dass die AfD nun bei 20% bundesweit stehen würde statt 10%, wenn die Partei sich voll und ganz eingelassen hätte auf einschlägige, bekanntere Corona-Aktivisten.

Insbesondere Meuthen wird innerhalb der AfD und in „alternativen“ Medien unter anderem deshalb so viel attackiert, weil er nicht die Narrative über Corona aus alternativen Medien vorbehaltlos kopieren möchte. Deshalb wird er als „Agent des Systems“ verschrien.

Der harte Kern der Szene bereitet sich vor auf eine neue Offensive an Demos, die sich irgendwie in politisches Kapital ummünzen ließe. Die Realität sieht aber so aus, dass fast niemand in Deutschland wirkliches Vertrauen hat in extreme Corona-Aktivisten. Es ist ein Randphänomen in Telegram-Gruppen und bewirkt keine politischen Höhenflüge wie vor Jahren noch die Flüchtlingskrise. Der Höhenflug blieb aus, aber wie bei einem Cargo-Kult sind manche immer noch fest davon überzeugt, dass Millionen neue Wähler erscheinen werden. Dem Siegeszug im Weg stünden nur die Zweifler. Dann endete auch noch jäh der Hype um Präsident Trump und die QAnon-Fantasien zur Beendigung der Pandemie und dem Sturz der großen Weltverschwörung.

Zusätzlich zu dem Desinteresse der Bevölkerung an radikalen Corona-Aktivisten kommt noch das Problem, dass die Aktivisten sich sehr schnell zerstreiten. Die Partei „Die Basis“ entstand im Juli 2020 unter dem Namen „Widerstand 2020“, gegründet von dem HNO-Arzt Bodo Schiffmann. Es war die Rede von 100.000 Mitgliedern (ungefähr das dreifache der AfD), dann seien es nur Interessierte gewesen oder Newsletter-Abonnenten oder waren es Webseiten-Besucher? Nichts Genaues weiß man nicht. Schiffmann verließ die Basis, um eine neue Partei namens „Wir 2020“ zu gründen und sie bald wieder zu verlassen.

Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg holte „die Basis“ ein Prozent der Stimmen. Ähnlich erging es der Partei von Bodo Schiffmann, die 0,8 Prozent der Stimmen erhielt.

Hier haben wir also kalte, nackte Zahlen, die sich nicht wegdiskutieren lassen. Keine vermeintlichen Geheim-Server von Dominion Voting Systems haben die Wahl gefälscht zusammen mit den Weisen von Zion. Das behauptete massive Wählerpotenzial ist einfach nicht vorhanden. Es macht keinen Sinn, zu glauben, HNO-Ärzte und selbsternannte Experten über Verschwörungen mit Bildungsabschlüssen von der Youtube-Universität könnten die Pandemie wegreden und gleich noch die Kanzlerin stürzen.

Versetzen wir uns gedanklich für einen Moment in den Kopf der Kanzlerin. Was wäre für sie das größere Problem? Eine seriöse Opposition, die den glaubwürdigen Eindruck erweckt, sie könne besser regieren? Oder verstrahlte Aktivisten, die sich nicht einmal von Reichsbürgern distanzieren können und glaubten, eine Q-Anon-Revolution stünde kurz bevor, weil anonyme Botschaften aus einem Internet-Spaßforum dies so prophezeit haben? Je verstrahlter die Opposition, umso besser für die Kanzlerin.

Alternative Medien sind schlicht größenwahnsinnig. Die Kompetenz ist erschreckend niedrig, aber sie verlangen, dass ihre Ideen vorbehaltlos übernommen werden. Wirkliche Macht haben sie keine, sondern höchstens noch die Möglichkeit, diejenigen in der AfD zu torpedieren, die nicht unterwürfigst die Narrative aus den alternativen Medien übernehmen wollen.

Das COMPACT-Magazin tönt aktuell:

Nun zählt Geschlossenheit. Wer sich distanziert, betreibt das Geschäft des Regimes.

Da haben wir es wieder. Wer es für eine schlechte Idee hält, sich einzulassen auf Reichsbürger, „König“ Fitzek, die QAnon-Sekte oder diejenigen, die heute noch versuchen, den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen, würde das Geschäft des Regimes betreiben. Es hört sich an, wie jede Sekte, die es jemals gab. Sekten befehlen liebend gerne ihren Schäfchen, irgendwelche abstrusen Dinge zu vertreten und jeden zu verachten, der diese Dinge nicht teilt. Die COMPACT bringt es fertig, sich zwei Sätzen völlig zu distanzieren von Zweiflern und Kritikern ihres Kurses, und gleichzeitig „Geschlossenheit“ zu proklamieren.

Was auch immer der winzige Kreis aus führenden „alternativen“ Medien sich einbildet, gilt wie der Koran. Unantastbar. Und die Ungläubigen seien der Feind. Genauer gesagt „Schlafschafe“ und „Merkels Denunzianten“. Die Sektierer hingegen würden dazu führen, dass die Menschen „aufwachen“. Anselm Lenz wird zitiert mit der Sichtweise, die Bewegung sei omnipräsent und nicht mehr aufzuhalten:

„Wir sind überall, wir sind in jedem Haus, in jeder Behörde, in jedem Sportverein. Jede Kaschemme wird zur Flüsterkneipe, jeder Jogger könnte ein Exemplar des Grundgesetzes bei sich tragen. Es gibt keinen Ort, an dem die Demokratiebewegung nicht vertreten wäre.“

Die COMPACT spricht von „schier endlosen Strömen von Protestlern“ bei den Großdemos letztes Jahr. Also 35.000 Menschen. Es gab bei den Wahlen kürzlich keine „schier endlosen Ströme“ an Wählern. Damit ist das Potenzial auch schon wieder ausgereizt und die Pandemie in wenigen Monaten vielleicht wieder vorbei. Dann fehlt das große Aufhänger-Thema, die althergebrachten Parteien regieren weiter und die AfD wirkt auf die Wähler wie eine NPD mit etwas bürgerlicher Fassade drumherum.

In der Kommentarsektion der COMPACT regt sich Zweifel. Jemand meint, die Querdenker seien ein kleines Grüppchen, das sich aufbläst. Als Antwort schreibt jemand, dass der Endsieg schon greifbar nahe wäre:

Troll dich du Defätist! Wenn jemand Millionen mobilisieren kann, dann die Querdenker. Das haben die Querdenker schon bewiesen. Also, los auf die Straße, geschlossen sein und Druck machen. Es fehlt gar nicht mehr viel.

Wenn jemand schon so tief in einer Fantasiewelt drin steckt, wie reagiert derjenige dann auf das krachende Scheitern der Querdenker in der realen Welt? Es wird unweigerlich Dolchstoßlegenden geben, laut denen nicht etwa die Querdenker ein kleines Grüppchen waren, das sich maßlos aufgeblasen hatte, sondern dass die Zweifler den greifbaren Sieg vermasselt hätten. Bei der nächsten Krise (Cyber) geht das Spielchen dann von vorne los. Altbekannte und neue Aktivisten werden sich aufblasen, ihre Fans abkassieren, nichts ausrichten und dann auf die nächste Krise warten.

Jemand in der Kommentarsektion scheint zu verstehen, dass man nicht ewig an der Corona-Aktivisten-Schraube drehen und den Aktivismus beliebig hochskalieren kann:

Genau dieses leicht humoristische, pseudo-überlegene, Wahrheitsspinner-Speech ist der Grund dafür, dass die pseudo-akademischen, hipp-urbanen, Bionade-Großstadtlemminge hier im Westen in Massen grün wählen und gerne Masken tragen und sich mit einem Drosten u Spahn seelenverwandt fühlen.

Jemand anderes scheint die Geduld zu verlieren:

Blei und Hanf? Meint derjenige Hanfseil und Geschosse?

AlexBenesch
AlexBenesch
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