Abbildung: Bild: Skssoft /CC-BY-2.5
Kommentar
Die Fortsetzung von „Borat“ lässt Linksliberale sich wohl fühlen und verärgert Rechtsextreme. Es wäre einfach, einen ähnlichen Film über die Linke zu machen, und das bedeutet, dass beide Seiten ernste Mängel und erhebliche Ähnlichkeiten aufweisen.
Natürlich versuchte Sacha Baron Cohen, radikale Rechtsextremisten und schlechte Beispiele von Männern zu finden, die über „Borats“ Filmtochter sprechen. Natürlich benutzte Cohen professionelle Täuschungs-Methoden wie Verkleidungen und falsche Hintergrundgeschichten, um seine Ziele wie Rudy Giuliani anzulocken. Aber solche Vorfälle, die Cohen vor die Kamera bekam, passieren jeden Tag in Amerika und schwächen die Konservativen, weil die Linke sich als Fortschritt für Frauen vermarktet, obwohl die Superreichen beide Parteien kontrollieren und die Steuerzahler auf die eine oder andere Weise geschröpft werden.
Jeder, der das Talent hat, kann seinen eigenen Film im Borat-Stil machen, indem er fiktive Charaktere schafft, um die Linke zu infiltrieren und Ziele vor der Kamera bloßzustellen. Von Antifa-Verrückten, die auf einen Bürgerkrieg und ein kommunistisches System hoffen, bis hin zu demokratischen Politikern, die ihre Absichten vortäuschen, dem Durchschnittsbürger in Amerika zu dienen.
Um fair zu sein, erwähnte Cohen die Jeffrey-Epstein-Kontroverse mehrfach im Film und in Interviews. Er betonte nur nicht, dass auch die Demokraten Beziehungen zu Epstein hatten.
Das Filmmaterial von Giuliani ist zweideutig, denn die Filmtochter von Borats flirtete mit ihm und er flirtete zurück, höchstwahrscheinlich ohne zu wissen, dass die 24-Jährige eine 15-jährige Figur spielte. Es ist legal, dass ein erwachsener Reporter mit einem einflussreichen Interviewpartner flirtet, Alkohol trinkt und sich in Richtung Schlafzimmer bewegt. Es wirft einfach kein gutes Licht auf Guliani, denn es muss klar gewesen sein, dass sie sich nicht körperlich zu ihm hingezogen fühlt, sondern nur von seinem Einfluss beeindruckt ist. Hätte sich die Szene fortgesetzt, wer weiß, was passiert wäre. Vielleicht nicht viel, was den Höhepunkt des Films ruiniert hätte. Vielleicht hätte Giuliani dem Mädchen angedeutet, dass er ihrer Karriere helfen könnte. Was nicht illegal ist, aber seinerseits schlecht aussieht. Wenn eine einfache Filmcrew ihm ein Bein stellen kann, was könnte ein ausgewachsener Geheimdienst erreichen? Was uns zum Fall Epstein zurückbringt: Ein breites Netz von Kontakten, minderjährige Mädchen und versteckte Kameras.
Sogar Trumps alter Mentor Roy Cohn wurde beschuldigt, während des Kalten Krieges Honigfallen aufgestellt zu haben, um kommunistische Sympathisanten zu fangen.
Was die Trump-Fans vergessen haben, ist Giulianis schmutzige Geschichte mit 9/11 und dem anschließenden Abkassieren mit dem Heimatschutz. Trumps anderer Quasi-Anwalt Dershowitz ist von einem Epstein-Opfer angeklagt worden und er betont seine Unschuld.
Die Linke beflügelt die Rechte, und die Rechte beflügelt die Linke. Es gibt nur eine Oberschicht in Amerika und diese nutzt die politische Spaltung zu ihrem Vorteil. Der neue Borat-Film hat eine starke feministische Botschaft, und seine Filmtochter vollzieht in nur wenigen Wochen einen unrealistischen Übergang von einer Sklavin aus dem kasachischen Hinterland, die einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, zu einer modernen, anspruchsvollen Reporterin, obwohl ihr Charakter fast keine Bildung hat. Einige wenige Männer in rückständigen diktatorischen Gesellschaften haben Wohlstand erlangt und könnten Frauen misshandeln und ausbeuten. Aber die meisten Männer wurden auch von den herrschenden Klassen ausgebeutet, als Leibeigene, unterbezahlte Arbeiter und eingezogene Soldaten. Es war nicht gerade ein patriarchalisches Wunderland für Männer, und es wird auch in Zukunft kein patriarchalisches oder feministisches Wunderland geben, wenn die Menschen weiterhin alte, überholte Ideologien und Parteien unterstützen.
