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Russland will jetzt als erster eine dauerhafte COVID-Impfung zugelassen haben

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Der russische Präsident Wladimir Putin verkündete am Dienstag im Staatsfernsehen, man habe einen COVID-Impfstoff zugelassen. Sie ermögliche eine dauerhafte Immunität, sagte er und fügte hinzu, eine seiner beiden Töchter sei bereits geimpft worden.

Es folgte eine breite Skepsis international. Alle anderen Impfstoffkandidaten, die momentan in der Entwicklung sind, zielen nur auf 50% Wirksamkeit ab und böten keinen dauerhaften Schutz. Zudem seien weitere Phasen an Tests notwendig. Putin jedoch behauptet, den heiligen Gral zu besitzen: Dauerhaft wirksam, sicher, und jetzt gleich verfügbar.

Verschwörungstheoretiker, die die Pandemie für ein Fake halten, sind meistens Putin-Fans und haben nun große Schwierigkeiten zu erklären, warum der russische Präsident nun seine Bevölkerung durchimpfen will.

Ein russischer Virologe hat den schnell entwickelten Coronavirus-Impfstoff des Landes in Frage gestellt und davor gewarnt, dass er für Menschen, die Antikörper gegen das Virus haben, gefährlich sein könnte. Russland ist eines von mehreren Ländern, die um die Entwicklung eines Impfstoffs rennen, um der Krankheit Einhalt zu gebieten, die mehr als 700.000 Menschen getötet und die Weltwirtschaft in den Ruin getrieben hat. Ein Impfstoff, der vom staatlichen Gamaleya-Institut entwickelt wurde, soll in den kommenden Tagen in der letzten Phase seiner klinischen Erprobung offiziell zugelassen werden. “Die Gefahr besteht … in der Möglichkeit, die Krankheit mit dem falschen Impfstoff zu verschlimmern”, sagte Alexander Tschepurnow, ehemaliger Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten bei Vektor, am Freitag gegenüber dem Podyom-Telegramm-Kanal. Das in Sibirien ansässige Unternehmen Vektor ist eines von drei Labors, die Russlands Prototyp-Impfstoffe entwickeln. “Bei einigen Krankheiten – und für das Coronavirus ist dies bereits bekannt – kann sich die Infektion durch das Vorhandensein bestimmter Antikörper verstärken”, sagte er. “Es sollte also bekannt sein, welche Antikörper der Impfstoff bildet.” Er wies auf den Mangel an verfügbaren Informationen und Daten über die klinischen Versuche mit dem Impfstoff als Warnzeichen hin.

Präsident Wladimir Putin sagte höchstpersönlich im nationalen Fernsehen, dass er erwäge, Maßnahmen zu ergreifen, weil “es in Mode gekommen ist, seine Kinder nicht mehr zu impfen”.

2010 erfolgte die Ankündigung, dass der westliche Pharma-Gigant GlaxoSmith-Kline (GSK) eine Allianz eingehen werde mit Binnopharm, um GSK-Impfstoffe in Russland herzustellen. GSK ist einer der mächtigsten Konzerne auf dem Gebiet der Impfstoffe und beeinflusst maßgeblich die Forschung und leider auch die Regulierung. Über diese Partnerschaft schweigen sich die einschlägigen Russlandpropagandisten eher aus.

Binnopharm gehört zu dem Beteiligungsunternehmen Sistema. Die Minderheitsgesellschafter des Unternehmens sind meist große russische und ausländische institutionelle Anleger. Als Gründer und Mehrheitseigentümer des russischen Mischkonzerns Sistema gilt Wladimir Petrowitsch Jewtuschenkow als einer der reichsten Russen. Sein Vermögen wurde auf 6,3 Mrd. USD geschätzt. Er ist mit der Schwester von Jelena Baturina verheiratet, die von Forbes als reichste Frau Russlands geführt wird. Am 16. September 2014 wurde Jewtuschenkow wegen Geldwäscheverdachts unter Hausarrest gestellt.[3] Am 17. Dezember des gleichen Jahres wurde er entlassen und tags darauf gab Präsident Wladimir Putin in einer Pressekonferenz die Einstellung der Ermittlungen wegen Geldwäsche gegen Jewtuschenkow bekannt.

Der russische Arzneimittelhersteller Nanolek gab kürzlich bekannt, dass er und GSK eine Vereinbarung über die Produktion der Impfstoffe von GSK in Nanolek-Anlagen getroffen haben. Sie werden 2021 mit dem Impfstoff gegen Windpocken beginnen, einer Krankheit, die im vergangenen Jahr in Russland zu 830.000 gemeldeten Fällen führte. Nanoleks Investitionen in der ersten Phase werden sich voraussichtlich auf 6,5 Milliarden Rubel (100,1 Millionen Dollar) belaufen, so eine aus dem Russischen übersetzte Ankündigung von GSK.

Am 6. März 2019 verabschiedete der leitende staatliche Sanitätsarzt der Russischen Föderation eine Resolution, in der er forderte, die Impfung gegen Masern auf dem Gebiet der Russischen Föderation auf diejenigen auszudehnen, die aus verschiedenen Gründen bisher nicht geimpft worden sind. In der Resolution wurde zwar keine Impfpflicht eingeführt, doch wird darin gefordert, die Reichweite der Impfmaßnahmen auszuweiten, insbesondere auf Personen ohne vorherige Impfnachweise, auf Personen, die sich der Impfung widersetzen, und auf Wanderarbeiter.

Im Jahr 2017 stellte das Föderale Zentrum für Hygiene und Epidemiologie Berichten zufolge fest, dass 48,7 Prozent der 2016 geborenen russischen Kinder nicht umfassend und nach dem medizinisch vorgeschriebenen Zeitplan geimpft worden waren.

Im März sagte Präsident Wladimir Putin im nationalen Fernsehen, dass er erwäge, Maßnahmen zu ergreifen, weil “es in Mode gekommen ist, seine Kinder nicht mehr zu impfen”.

VEKTOR soll COVID besiegen mit einem Impfstoff

Bei Nowosibirsk, hinter Betonmauern und Stacheldraht befindet sich das staatliche russische Zentrum für Virologie und Biotechnologie VEKTOR. Dort erforschen die Wissenschaftler seit Wochen das neue Coronavirus SARS-Cov-2 und suchen fieberhaft nach einem Impfstoff.

VEKTOR war in Sowjetzeiten zuständig für biologische Kampfstoffe.

AlexBenesch
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