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Ist der Glaube an eine flache Erde das Resultat von Youtube-Algorithmen?

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Kommentar

Wissenschaftler untersuchen zunehmend das Phänomen, dass Leute auf Grund von Youtube-Videos schrittweise an eine flache Erde glauben. Prinzipiell kann quasi alles im Netz Verbreitung und Fans finden, egal wie unsinnig die Sache sein mag. Was zählt, ist die Präsentation und das Maßschneidern einer Überzeugung auf das Zielpublikum.

Der Verschwörungstheorie, dass Menschen belogen werden über die Erde und das Weltall, fehlt von vorneherein ein Motiv. Warum sollte ausgerechnet zu diesem Thema gelogen werden? Die Erklärung, dass es die Menschen vom christlichen Glauben abbringen soll, hinkt komplett. Es gibt mehr als genügend Christen, die kein Problem haben mit dem Universum oder mit dem Prinzip der natürlichen Selektion. Das „Intelligent Design“-Argument funktioniert nicht, um Selektion und Evolution zu widerlegen. Trotzdem kann man angesichts der Größe des Universums und der Besonderheit der Erde nur staunen. Es ist unfair und nicht zielführend, zu maulen, dass Evolution das Gleiche sei wie bedeutungslose Zufälle und Nihilismus.

Je mehr einzelne Christen sich benehmen wie ein primitiver Cargo-Kult, umso weniger attraktiv wird das Christentum. Wer eine flache Erde propagiert, isoliert sich abseits der Echokammer der Flacherdler.

Vielleicht war das jemandes Experiment von Anfang an: Man bringt durch zielgerichtete Youtube-Propaganda Leute dazu, mittelalterliche Vorstellungen zu übernehmen. Woanders sieht man das auch: Leute glauben an Globuli und dass negative Gedanken Unheil anziehen würden.

Die Wissenschaft weltweit ist seit Jahrhunderten größtenteils in der Hand der Royal Society, den angloamerikanischen Elite-Unis und Rüstungskonzernen. Aber es macht für diese Kreise keinen Sinn, die Leute über die Erde zu belügen. Das wäre kontraproduktiv. Zwar wissen die Leute, dass sie von Konzernen und Regierungen regelmäßig belogen werden und dass Wissenschaftler auch käuflich sein können, aber das Funktionieren von Computer, Handys usw. im Alltag demonstriert den Menschen, dass echte Wissenschaft zum Einsatz kommt. Daraus entsteht der irreführende Eindruck einer grundlegenden Glaubwürdigkeit der Wissenschaft des angloamerikanischen Imperiums.

Der Normalbürger guckt auf einen Flacherdler und fragt sich, ob der Flacherdler schon einmal etwas Neues, Funktionierendes, Wissenschaftliches und Nützliches geschaffen hat. Meistens lautet die Antwort nein. Dann guckt der Normalbürger auf sein funktionierendes Handy und damit ist der Fall dann erledigt.

Die Royal Society, Pharmakonzerne oder die NSA verstecken ihre wahre Agenda hinter Komplexität oder zumindest scheinbarer Komplexität. Wenn eine „Verschwörung“ kompliziert genug konstruiert und getarnt ist, übersteigt sie die zeitlichen und anderweitigen Kapazitäten der Bürger, der Journalisten und der Behördenmitarbeiter. Selbst gewöhnliches organisiertes Verbrechen überfordert oft die Ermittler. Es macht keinen Sinn, die Bürger über die Form der Erde zu täuschen, weil das zu einfach zu durchschauen wäre.

Wenn jemand an eine flache Erde glaubt, dann hat das zunächst keinerlei gefährliche Auswirkungen. Wenn jemand aber dann als nächstes bestimmte toxische oder nutzlose „alternative“ Heilmethoden wie Gesundbeten oder magischen Flimflam verwenden will, wird es gefährlich.

Wäre ich ein psychopathischer Verantwortlicher für die PR eines Pharmakonzerns, würde ich gezielt Desinformation im Netz streuen, die sich anhört, wie alternative Überzeugungen und Verschwörungstheorien, um den Gegner zu diskreditieren. Meistens reicht es, die Spinner und Hochstapler im Netz einfach machen zu lassen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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