Bereits vor einiger Zeit hatte ich in meiner Sendung angekündigt, dass der Kreml versuchen wird, unzufriedene Amerikaner mit mehr als nur Propaganda zu umgarnen. Die Basler Zeitung berichtete nun aktuell:
Schon vor Monaten begann der Kreml texanische Nationalisten zu unterstützen, die ihren Bundesstaat aus den USA herauslösen wollen. […] Die Worte waren Musik in den Ohren der Aktivisten des Texas Nationalist Movement (TNM), einer Separatistengruppe, die nichts wie weg aus den USA möchte. Im März reiste Nathan Smith, der «Stabschef» von TNM, eigens zu einem Anti-Globalisierungskongress in St.Petersburg, wo er laut der US-Zeitschrift Politico inmitten von Neonazis und russischen Separatisten mit einem Cowboyhut herumlief.
Moskau könnte theoretisch einzelnen texanischen Gruppen Waffen, Gold oder gar (temporäre) russische Pässe liefern. Außerdem könnten Russland und andere Ostblock-Länder eine abgespaltete „Republik Texas“ diplomatisch anerkennen. Der Haken dabei: Moskau verhandelt gleichzeitig mit den Feinden der unzufriedenen Texaner, denn es geht nur um Destabilisierung.
Wenn die USA noch mehr Waffen an die Ukraine lieferten, «werden wir neue Waffen an Mexiko liefern» und «die Debatte über den rechtlichen Status der von den USA annektierten Territorien erneuern, die jetzt die Bundesstaaten Kalifornien, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Colorado und Wyoming bilden», drohte Dukuvakha Abdurakhmanow, der Sprecher des tschetschenischen Parlaments von Moskaus Gnaden. «Guerillas» sollten diese Waffen erhalten, so der Sprecher.
Dem Kreml wäre es nur recht und billig, wenn sich Texaner in einen Unabhängigkeitskrieg mit Washington und einen gleichzeitigen Konflikt mit mexikanischen Rebellen hineinziehen ließen. Außerdem verfügt Texas über einen Meerzugang.
Möglicherweise profitiert sogar Washington von einer unklug agierenden texanischen Sezessionsbewegung. Sobald nämlich die Sezessionisten russisches Geld und russische Waffen akzeptieren, werden sie zu Landesverrätern oder staatenlosen „feindlichen Kämpfern“.
