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Der „Gesundheitspolitiker“ und Corona-Verharmloser der AfD hat keinen medizinischen, sondern einen Stasi-Hintergrund

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Der AfD-Gesundheitspolitiker Detlev Spangenberg meint, er sähe keinen Grund für die meisten Corona-Vorschriften. Er ist gelernter Maschinenschlosser und Betriebswirt. Er hat keinen medizinischen Hintergrund. Anfang Januar 2016 wurde durch einen Bericht der Freien Presse bekannt, dass Spangenberg während seines Militärdienstes zwischen 1964 und 1967 unter dem Decknamen „Bruno“ als Inoffizieller Mitarbeiter für die Stasi tätig gewesen war. Letztendlich ermöglichten ihm die Vorgesetzten aber keine weitere Spitzelkarriere. Die Landtagsfraktion der AfD Sachsen bestätigte am 6. Januar 2016 die Stasi-Mitarbeit Spangenbergs.

Mitte Juni hieß es auf seiner Webseite: „Spätestens seit der Analyse des Corona-Krisenmanagements aus dem Innenministerium waren die Gefahren für jeden unübersehbar: Es müssen nun dringend die gesundheitlichen Kollateralschäden der Anti-Corona-Maßnahmen analysiert werden, damit angemessen reagiert werden kann, um weitere Schäden zu verhindern.“ Gemeint war wohl der Eklat um den Mitarbeiter des Innenministeriums von der SPD, der die Corona-Pandemie in einem eigenen Papier einen „Fehlalarm“ nannte.

Wie nun bekannt wurde, wurde das Schreiben von Stephan Kohn (SPD) verfasst. Das berichtete zunächst die Bild. Mittlerweile ist ein Dienstverbot gegen Kohn verhängt.

Kohns Einflüsterer ist Prof. Peter Schirmacher, Chef der Pathologie an der Uni Heidelberg und Mitglied der Leopoldina-Akademie. Dieser veröffentlichte u.a. mit dem umstrittenen Mikrobiologe Sucharit Bhakdi zuvor eine Pressemitteilung. Bhakdi veröffentlichte Videos mit groben Fehlern und zählt zu den extremsten Verharmlosern von COVID. Schirmacher ist Pathologe mit Schwerpunkt Krebs, also überhaupt nicht spezialisiert auf die Eindämmung von Pandemien mit neuartigen Coronaviren.

Nur einen Tag zuvor warnte er eindringlich vor dem West-Nil-Virus, der in Deutschland aufgetaucht war: „Seit dem vergangenen Jahr ist klar, dass nicht nur eingewanderte exotische Mückenarten Erreger wie Zika-, Dengue- oder das Chikungunya-Virus übertragen. Auch heimische Stechmücken sind als Überträger des West-Nil-Virus identifiziert worden. Forscher wie der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit des Bernhard-Nocht-Institutes für Tropenmedizin äußern sich besorgt über potenzielle Ausbrüche in deutschen Ballungszentren, die zu Epidemien führen könnten. Seitens der zuständigen Forschungsbehörden und der Regierung gibt es diesbezüglich kein Konzept und auch keinen Notfallplan. Das Letzte was Deutschland jetzt braucht ist eine weitere Epidemie.“

Im WELT-Interview fordert er aktuell ein „Gremium unabhängiger Wissenschaftler“, die seine Haltung bestätigen, die er wiederum von solchen Wissenschaftlern bezogen hat. In Deutschland leben 17,5 Millionen Menschen, die 65 Jahre und älter sind und oft Vorerkrankungen haben. Diesen will Spangenberg einfach ein paar Ratschläge und Empfehlungen geben.

„Soweit es geht“ müssten alle Maßnahmen auf Freiwilligkeit bestehen und sollten nur dann zur Vorschrift werden, wenn „kein Zweifel an der Wirksamkeit und Notwendigkeit besteht“. Da natürlich alles umstritten ist und sich immer irgendjemand findet, der Zweifel äußert, würde dies in der Praxis wohl den Wegfall praktisch aller Einschränkungen bedeuten. Diese radikale Linie ist beinahe das, was Gestalten wie Wodarg und Bhakdi implizieren und nicht weit entfernt von den 100%-Corona-Leugnern, die das Virus für eine Belanglosigkeit halten. Weltweit sei ein Schwindel im Gange, um die Wirtschaft zu zerstören. Der oder die heimlichen Angreifer und Bösewichter hätten nicht einen wirklich gefährlichen Virus eingesetzt, was sehr einfach gewesen wäre, sondern stattdessen weltweit eine Pandemie inszeniert (was praktisch unmöglich zu bewerkstelligen ist).

Eine Meta-Studie aus der Publikation „Lancet“ über die Wirksamkeit von Masken ignoriert er. Das hält er nicht für zwingende Belege. Man kann sich vorstellen, was für Personen er gerne in einem „unabhängigen“ Gremium haben möchte. Die Gefahr, dass man mit einer zu laschen Herangehensweise eine größere zweite Welle und einen größeren wirtschaftlichen Schaden riskiert, wischt er beiseite. Das sei „Panikmache“.

Er kann sich aber vorstellen, für manche Gruppen eine Impfpflicht anzuordnen.

AlexBenesch
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