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„Für ein Worst-case-Szenario nach dem Vorbild der Spanischen Grippe von 1918 existieren bisher keine adäquaten Planungen.“

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Keiner außer vielleicht die chinesische Führung kennt bisher die echte Todesrate und Infektionsgeschwindigkeit. Der bekannte Virologe Alexander Kekulé kritisierte das deutsche Gesundheitsministerium, den Ernst der Lage nicht richtig einzuschätzen. Kekulé fordert Einreisekontrollen und „flächendeckende Screenings“. Der Coronavirus sei rund zehnmal tödlicher als die gewöhnliche Grippe.

Dass die Tödlichkeit über den Faktor 1,5% hinausgeht, ist durchaus möglich.

Kekulés Vorfahre war Mitglied der Royal Society und der Royal Society of Edinburgh, die führenden Wissenschaftsorganisationen des Welfen-Hochadels.

Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Influenza-Pandemieplanung. In seinem Text “Schutz der Bevölkerung vor neu auftretenden Influenzaviren. Bericht der Schutzkommission” von 2006 heißt es:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Für ein Worst-case-Szenario nach dem Vorbild der „Spanischen Grippe“ von 1918 existieren bisher keine adäquaten Planungen. Eine Pandemie vom Typ der „Spanischen Grippe“ (1918) würde – ohne Schutzmaßnahmen – zu 80.000 bis über 1 Mio. Todesopfern in Deutschland führen, also eine Katastrophe im Sinne des Bevölkerungsschutzes darstellen.

In diesem Zusammenhang wird auch die Planung von Maßnahmen zur Abschwächung von Kollateraleffekten auf die Infrastruktur dringend empfohlen, da hierdurch (etwa durch Ausfälle des Transports, der Lebensmittel- oder Energieversorgung) eine größere Gefährdung der Bevölkerung ausgehen kann als durch die Influenza selbst.

Die Umsetzung der im Nationalen Pandemieplan empfohlenen Maßnahmen kommt nach Ansicht der Arbeitsgruppe auf Länderebene teilweise zu langsam voran und ist nicht vollständig. Nur wenige Bundesländer haben ihre Pandemiepläne weitgehend fertig gestellt. Die dringend empfohlene Einrichtung von Schwerpunktklinken wurde aus Kostengründen kaum realisiert. Auch die Beschaffung von erforderlicher Ausstattung sowie Ausbildung und Übung sind auf der operativen Ebene nicht genügend realisiert. [/penci_blockquote]

Inzwischen ist man mit den Vorbereitungen weitergekommen, allerdings war die Zielsetzung nur, sich auf eine gewöhnliche Pandemie einzustellen, nicht auf ein Worst Case-Scenario:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Der Nationale Pandemieplan (RKI) basiert auf folgenden Kennzahlen:

  • Erkrankungsrate: 15-50 %
  • Zusätzliche Arztbesuche: 6-21 Mio.
  • Klinikeinweisungen:180.000 – 600.000
  • Tote: 48.000 – 160.000

Diese Zahlen werden für die Hauptwelle der Pandemie („Peak“) von 8 Wochen angenommen. Diese Schätzungen, welche die Basis aller nachgeordneten Pandemieplanungen darstellen, sind jedoch unvollständig und basieren z. T. auf nicht realistischen Annahmen.

Für die Abschätzung eines Szenarios nach Art der „Spanischen Grippe“ sind diese Zahlen zu optimistisch. Beispielsweise geht der Nationale Pandemieplan für alle Szenarien von einer Letalität von 0,4 % aus, obwohl die Letalität der Spanischen Grippe bei 2,5 % lag (einige Quellen gehen bis 8 %). Für das Szenario mit 50 % Erkrankungen würde dies maximal über eine Million Todesopfer in Deutschland bedeuten, wogegen der Nationale Pandemieplan maximal 160.000 erwartet. Die Zahlen für zu erwartende Arztbesuche und Klinikeinweisungen verhalten sich entsprechend.

Der Nationale Pandemieplan sieht die Influenza als isoliertes Geschehen an und fokussiert ausschließlich auf medizinische Maßnahmen. Im Hinblick auf den Zuständigkeitsbereich des BMG erscheint dies nachvollziehbar. Aggravierende Sekundär- und Kollateraleffekte, die den Verlauf einer „Katastrophe“ entscheidend mitbestimmen, wurden jedoch nicht berücksichtigt. Hierzu gehören:

  • Beeinträchtigung der allgemeinen medizinischen Versorgung (für Influenza und andere Erkrankungen), etwa durch krankheits- oder panikbedingten Ausfall von Medizinpersonal.
  • Beeinträchtigung von staatlicher und kommunaler Infrastruktur (z. B. Versorgungsbetriebe, Datennetze, Verkehr).
  • Versorgungsengpässe durch Beeinträchtigung von Unternehmen (z. B. Lebensmittel, Medikamente, Kraftstoffe, Heizstoffe).
  • Panikreaktionen der Bevölkerung (z. B. Hamsterkäufe, Flucht aus Ballungsräumen, Gewalttätigkeiten)

[/penci_blockquote]

Spanische Grippe

Ab 1918 fegte die sogenannte Spanische Grippe über die ganze Welt und tötete zwischen 50 und 100 Millionen Menschen. Zu den bekannteren Opfern zählt auch Fred Trump, der Großvater des US-Präsidenten Donald Trump. Wie viele der Infizierten verstarben, wird geschätzt auf zwischen 2,5% bis 20%. Beobachter notierten auffällige innere und äußere Blutungen sowie Blutungen unter der Haut. Zu der Zeit vermutete man Dengue-Fieber oder Typhus. Warum bestehen dann Wissenschaftler heute darauf, dass es nur eine Grippe war und dass keine anderen Erreger mit im Spiel waren? Bei längst vergangenen Seuchen geben genügend Wissenschaftler zu, dass es sich durchaus um einen Mix aus Erregern gehandelt haben kann. Der Ausbruch der Spanischen Grippe war am stärksten im Sommer und Herbst auf der nördlichen Hemisphäre, obwohl eine Grippe normalerweise im Winter verheerender ist. Es wird noch seltsamer: Die Spanische Grippe befiel fast gar keine Menschen, die älter als 65 und wenige, die jünger waren als 20. Nach gewöhnlicher Influenza-Logik ergibt dies keinen Sinn, da normalerweise Kleinkinder und alte Menschen am meisten betroffen sind. Die Spanische Grippe attackierte jedoch gerade diejenigen, die im kriegstauglichen Alter sind, und das während dem Zweiten Weltkrieg. Forscher gehen davon aus, dass der Erreger auch ein sogenanntes „Cytokine-release syndrome“ (CRS) auslöste, bei dem weiße Blutzellen des Immunsystems massenhaft Zytokine ausschütten, eine bestimmte Art Protein das andere Immunzellen anregt und Entzündungen sowie schlimmere Folgen hervorruft.

Aus aufgehobenen Gewebeproben der US Army sowie aus exhumierten Leichen aus Alaska stückelten amerikanische Forscher später angeblich das Genom des Erregers der Spanischen Grippe zusammen. Jeffery Taubenberger vom Pathologie-Institut der US-Streitkräfte gelang als erstem die vollständige Sequenzierung. Proben von nur 77 Soldaten standen zur Verfügung, von denen jedoch nur sieben in die engere Auswahl kamen, da die anderen 70 Männer an einer bakteriellen Lungenentzündung verstorben waren, die als Folge der Viruserkrankung galt, und keine Aussichten boten, dass noch Virenfragmente erhalten blieben im Gewebe. Bei den Gewebeproben eines einzelnen Soldaten gelang erstmals, Teile von Viren-DNS nachzuweisen. Später gelang ein weiterer Treffer bei den Proben eines anderen Soldaten. Der Forscher Johan Hultin extrahierte aus der Leiche einer Frau, die lange im Permafrostboden Alaskas gelegen hatte, weitere DNS. Das heißt, in zehn Jahren Arbeit wurde lediglich nachgewiesen, dass drei Personen aus der damaligen Zeit eine Infektion hatten mit einem Virus aus der Kategorie Influenza A, der von einer Art Vogelgrippe abstammt, die zusätzlich das CRS auslösen kann. Ob noch weitere Erreger damals kursierten, ist damit nicht geklärt. Ob jemand gezielt die Vogelgrippe zu einem Kampfstoff gegen Menschen mutierte, ist ebenfalls nicht geklärt. Wie statistisch relevant ist es, die Gewebeproben von drei Personen zu untersuchen aus einer Gruppe von geschätzten 50 bis 100 Millionen Toten der Seuche(n) damals?

AlexBenesch
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