Solche Einblicke sind selten: Eine Liste des US-Militärs mit nuklearen Zielen in Ostberlin, Russland und Osteuropa aus den 1950er Jahren. Die SAC [Strategic Air Command] Atomic Weapons Requirements Study for 1959 ist das einzige solche Dokument aus dem kalten Krieg, das bisher von der Geheimhaltung befreit wurde.
Die vorgesehene Zerstörung der ausgewählten Ziele hätte massenhaft Zivilisten und sogar befreundete Kräfte wie etwa in Westdeutschland durch radioaktiven Fallout umgebracht. Zusätzlich sind manche Ziele in dem Dokument unmissverständlich als „Bevölkerung“ gekennzeichnet, was der damaligen Luftwaffedoktrin entspricht, den Gegner durch solche Schläge gegen Zivilisten zum Zusammenbruch zu bringen.
Berlin sollte u.a. getroffen werden, genauso wie Oranienburg, Bernau, Hennigsdorf, Potsdam und Velten.
The SAC-Dokument listet über 1100 Flugfelder im Sowjetblock, da die Russen zu der Zeit nocht nicht über interkontinentale ballistische Raketen verfügten und die russische Luftwaffe als extrem wichtiges Ziel galt.
Der Historiker Antony Sutton zeigte in seiner Studie „Der leise Selbstmord“ von 1976, dass die sowjetischen Flugzeuge ohne erbeutete deutsche Technologie und ohne westliche Technologietransfers nicht zustandegekommen wären. Rolls Royce lieferte beispielsweise Triebwerke für russische Kampfflugzeuge.
Das amerikanische SAC hätte Bomben bis 9 Megatonnen Sprengkraft eingesetzt. Eine Megatonne entspricht der 70-fachen Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe.
Da die USA einigen Vorsprung hatten, versuchte die Sowjetunion, den Rückstand in ihrem Atomprogramm durch Atomspionage aufzuholen, was ihr auch recht erfolgreich gelang. Zu den Atomspionen für die Sowjetunion zählen Ruth Werner, Theodore Alvin Hall, Harry Gold, David Greenglass, Ethel und Julius Rosenberg, Melita Norwood sowie Klaus Fuchs.