Ein Kommentar von Alexander Benesch
Bisher versuchte Nordkorea mit dem Export der Droge Methamphetamin und mit Hilfe von Dollar-Fälscherwerkstätten an Devisen zu kommen. Nun soll auch der Tourismus Fremdwährungen ins Land bringen, wobei die Urlaubsregionen beschränkt sind auf festgelegte Zonen in der Hauptstadt Pjöngyang oder einzelne Ski-Ressorts.
Ein Team von Filmemachern produzierte hierfür das passende, slicke Werbevideo:
Enter Pyongyang from JT Singh on Vimeo.
Die ganze Zeit wurden die Macher dieses Werks begleitet von Regierungsleuten. Das Filmen von Baustellen, Militäreinrichtungen und allem was an Potemkinsche Dörfer erinnert, war verboten. Die folgende Grafik erläutert das neue Tourismus-Konzept:
Angeblich sei die Stimmung in der Hauptstadt Pjöngjang besonders toll und gelöst gewesen. Liegt das vieleicht daran, dass die Nordkoreaner zunehmend von der Droge Crystal Meth abhängig sind?
Wenn sie also in Nordkorea ihren Urlaub verbringen, treffen sie bestimmt viele Leute die in der Hierarchie weiter oben stehen und sich nach dem Essen im Restaurant ein Näschen Meth gönnen. Auch abseits der Zentren sind einige der ärmeren Menschen süchtig. Wenn es schon nichts zu essen und sonst keine freudigen Dinge im Leben gibt, dann wenigstens Meth!
Was hat die Regierung mit den Devisen vor, die man aus dem Tourismus herausziehen will? Zum einen ist da das Atomwaffenarsenal und andere teure Waffen, die gepflegt werden wollen. Eigentlich sind zwar sogar die Sldaten in Nordkorea unterernährt, aber das stört ja die Machthaber des letzten stalinistischen Regimes auf der Welt nicht.
Außerdem müssen ja auch eigene Propagandafilme für das heimische Publikum produziert werden. Diese sind natürlich nicht so freundlich und glitzernd. Das folgende staatsproduzierte Video zeigt einen Angriff auf Washington:
Hier ist ein Film über einen Angriff auf Südkorea, den man vorhat:
Nordkorea ist, kurz gesagt, ein stalinistischer Staat mit Asperger-Syndrom auf Meth. Die Menschen glauben an Gründervater Kim Il Sung wie andere an Santa Claus und Jesus. Kim Jong Ils Biographie behauptet, er hätte bei seinem ersten Golf-Versuch 38 unter Par gespielt mit 11 Holes in One, und er hätte in drei Jahren Uni insgesamt 1500 Bücher geschrieben. Un sollte nicht einmal das höchste Amt antreten, sondern vielmehr der älteste Bruder, der dummerweise 2001 in Tokio mit einem gefälschten Pass verhaftet worden auf dem Weg ins Disney-Land. Der Wunsch, im Adventureland herumzulaufen und sich mit unterbezahltem Personal im Goofy-Kostüm fotografieren zu lassen, ruinierte seine Karriere:
Uns Vater versoff 450.000 britische Pfund an Edel-Cognac pro Jahr, ließ sich seltene Pudel importieren, teure Wasserrutschen bauen und hielt das viertgrößte Militär der Welt, während die ärmsten Bauern ihre Kinder aßen. Man trainiert junge Mädchen in sexuellen Fähigkeiten um die Parteioberen zu bedienen. Die Stabilisierungsmechanismen, mit denen der Geldmangel ausgeglichen werden soll, sind: Leute verhungern lassen.
Von insgesamt 25 Millionen Nordkoreanern haben rund 4000 (in Worten: Viertausend) Internetzugang und damit liegt das Land noch weit hinter solch zivilisatorischen Glanzlichtern wie Afghanistan, Bangladesch, Benin oder Botswana. Das Mobilfunknetz könnte theoretisch neben Telefonsignalen auch Daten übertragen, dafür ist es aber gesperrt. Die einzigen modernen Gadgets, die sich eine größere Anzahl Nordkoreaner leisten könnte, sind Ultra-Billig-Computer die eigentlich für Dritte-Welt-Länder gedacht sind. An Äthiopier Blu Ray Player zu verkaufen wäre da wohl noch eine bessere Money Making Opportunity.
Eine Ausgabe von George Orwells 1984 gilt bei den staatlichen Behörden in Nordkorea als schockierender als Semtex oder Smallpox.